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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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weil sie dich zurückerobern will?«
    »Daniel, ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr wem ich noch trauen kann, außerhalb unserer Familie. Ich weiß es einfach nicht. Aber ich glaube nicht, dass Patrizia zu so etwas fähig wäre.«
    Er seufzte. »Naja, ich erinnere dich an unsere Abschiedsfeier und an die Show, die sie abgezogen hat. Sie war nicht mal eingeladen, sie kam einfach, obwohl sie sich hätte denken müssen, dass es einen Grund dafür gibt, dass wir sie nicht eingeladen haben.«
    »Das, Daniel, das waren andere Zeiten und – vor allem – andere Situationen. Patrizia würde so was nicht tun. Die Party-Aktion hingegen, das war Patrizia. Sie ist direkt. Sie inszeniert dann einen Auftritt. Feige und anonym ist nicht ihre Art.«
    »Warum bist du dir da so sicher? Wie lange kennst du sie denn?«
    »Nicht lange Daniel, aber ich kenne sie gut. Patrizia ist ein ganz direkter Mensch. Sie nimmt sich das was sie haben will. Aber sie weiß auch, wann sie verloren hat. Und sie hat keine kriminellen Energien.«
    »Wenn Frauen verlassen werden, fühlen sie sich manchmal auch persönlich zurückgesetzt und beleidigt. Vielleicht handelt sie aus Rache heraus so und amüsiert sich köstlich über deine Angst.«
    »Blödsinn«, sagte Clarissa. »Da könnte ich genauso gut behaupten, dass die anonyme Briefeschreiberin deine Ex-Geliebte aus Hannover ist.«
    »Aber Clarissa, das ist fast schon zwei Jahre her.« Er seufzte.
    »Na und? Sie könnte es ebenso gut sein, oder etwa nicht?«
    »Glaubst du, die hat das nötig?«
    »Weißt du es sicher?«
    »Nein«, gab Daniel zu. »Ich weiß es nicht sicher.«
    »Wann hast du das letzte Mal von ihr gehört?«
    Daniel schwieg einen Moment. Clarissa spürte, dass ihm diese Frage äußerst unangenehm war. »Keine Ahnung«, sagte er. »Irgendwann habe ich noch mal eine Mail von ihr bekommen, ist ein paar Monate her.«
    »Ach«, sagte Clarissa schnaufend. »Das hast du mir nicht mal erzählt. War wohl nicht wichtig, was?«
    »Nein«, sagte Daniel bestimmt. »War es auch nicht.«
    »Und? Was schrieb sie? Und hast du ihr geantwortet?«
    Daniel stöhnte erneut auf. »Clarissa, sie hat mir nur blabla geschrieben, nichts Wichtiges. Sie hätte mich niemals vergessen können und ob es nicht möglich wäre, dass wir uns noch mal sehen. Ich habe ihr geantwortet, dass es auf keinen Fall noch einmal zu einem Treffen kommen wird, dass meine Ehe hervorragend läuft und wir auch gerade vor einem Umzug stehen und ich andere Dinge im Kopf habe, als mich mit ihr zu befassen – und dass sie mich in Ruhe lassen soll.«
    Clarissa seufzte. »Siehst du, sie lässt dich nicht in Ruhe. Vielleicht ist sie es.«
    »Aber Patrizia lässt dich auch nicht in Ruhe. Vielleicht ist es Patrizia.«
    » Patrizia sucht eine Freundschaft zu mir, nach dem alles andere gescheitert ist. Sie verhält sich korrekt und macht mir keine Liebeserklärungen mehr. Im Gegensatz zu deinem Verhältnis.«
    »Du bist gereizt, Clarissa«, sagte Daniel. »Ich verstehe dich auch, mich beängstigen diese anonymen Briefe genauso wie dich. Aber warum schmierst du mir jetzt wieder mein Verhältnis aufs Brot?«
    »Das tu ich doch gar nicht«, sagte Clarissa. »Aber wenn wir schon überlegen, wer es sein könnte, dann muss man doch alles bedenken, oder? Soll ich diese Schlampe etwa übersehen im Kreis der Verdächtigen? Nur weil es zwei Jahre her ist?«
    »Clarissa, ich kann es mir nicht vorstellen, okay? Was soll ich dazu noch sagen? Wie der Polizist dir auch gesagt hat, Clarissa, es kann auch ganz anders sein. Vielleicht ist hier überhaupt niemand hinter mir her oder hinter dir, sondern einfach nur total sauer auf dich oder auf mich. Oder neidisch. Du hast ein paar ganz nette Bilderverkäufe innerhalb eines Jahres zu verzeichnen, von null auf hundert sozusagen. Vielleicht hast du einen Kollegen, der von Neid zerfressen ist.«
    »Ich habe keine Ahnung, Daniel. Es macht mich einfach fertig.«
    »Kann ich verstehen, es geht mir genauso. Liebling, lass uns heute Abend drüber reden, ich muss mich jetzt auch erst mal sammeln.«
    Clarissa verabschiedete sich und legte auf.
    Den Rest des Tages verbrachte sie in großer Unruhe. Wie immer, wenn sie nervös und unruhig war, beschäftigte sie sich in der Küche mit Kochen und Backen. Sparky lag schwanzwedelnd unter dem Tisch und genoss die kleinen Zuwendungen, die ab und zu versehentlich herunterfielen. An diesem Tag fiel ihr so einiges wirklich aus Versehen herunter, einfach weil sie nervös war und ihre

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