Mit Herz, Charme und Mut (German Edition)
Elizabeth und Clay zusammenzusitzen, während diese sich um das Abendessen kümmerten, mit ihnen zu essen und gemeinsam aufzuräumen, war genau die Art von Kontakt, die sie dringend gebraucht hatte. Das erinnerte sie daran, wie wichtig es war, eine Balance im Leben zu haben – nicht nur für sich selbst, sondern auch, damit die Kinder sahen, dass sie diesen Ausgleich in ihrem Leben hatte. Eigentlich arbeitete sie zu viel – das wusste sie. Das lag nicht immer daran, dass das Geld knapp war, sondern daran, dass sie sich davon ablenken wollte, wie einsam sie sich manchmal fühlte.
Es stellte sich heraus, dass Clay eine Menge Fragen zu der Organisation für alleinerziehende Mütter und deren Zielsetzung hatte. Er schien wirklich daran interessiert zu sein und erfreut, dass Elizabeth sich da einbringen wollte.
Die Sonne war am Untergehen, als Elizabeth und die Jungs sich verabschiedeten – auch sie mussten sich noch auf die neue Woche vorbereiten. Gleich nachdem sie gegangen waren, bat Dory ihre Kinder ebenfalls, nach Hause zu gehen und schon einmal zu baden. Bevor sie ihnen folgte, dankte sie Clay.
„Es war nicht besonders stilvoll, aber wenn es zu aufwändig gewesen wäre, hätten sich die Jungs nicht dafür begeistert.“
„Es war großartig und ich bevorzuge das Einfache. Ich wollte übrigens auch schon fragen – ob Sie nicht mal mit mir und den Kindern zu Abendessen wollen? Vielleicht nächsten Sonntag?“
„Nächsten Sonntag arbeite ich“, sagte er.
„Oh, schade …“
„Aber am darauffolgenden Sonntag habe ich frei“, erklärte er lächelnd.
„Haben Sie keine familiären Verpflichtungen?“
„Das organisiere ich schon. Ich darf auch ein bisschen Zeit für mich einplanen. Ich würde sehr gerne zum Essen kommen.“
„Gut“, sagte sie. „Dann haben wir jetzt eine Verabredung.“
Amüsiert zog Clay die Augenbrauen hoch. „Verabredung?“
„Sie wissen schon …“
Er lachte. „Ich freue mich schon darauf.“
Dory freute sich so sehr auf das Abendessen mit Clay, dass sie die Zutaten für ihre berühmten roten Bohnen mit Reis schon lange im Voraus besorgte. Aber erst nach dem kommenden Wochenende erwähnte sie den Kindern gegenüber, dass Clay am Sonntagabend zu ihnen zum Essen kommen würde. Sie waren total begeistert – sie vergötterten ihn.
Dory dachte kurz darüber nach, und ihr wurde bewusst, dass er wirklich nichts Besonderes mit ihren Kindern veranstaltet hatte, um sie so total für sich zu gewinnen. Er war einfach nur er selbst – fröhlich, gegenwärtig – und er kommunizierte mit ihnen auf Augenhöhe. Sie hatten ihm aus purem Vergnügen geholfen, seinen SUV zu waschen und dann wuschen sie alle zusammen auch noch Dorys Wagen, bespritzten sich gegenseitig mit Wasser und lachten die ganze Zeit. Er hatte ihnen in der warmen Nachmittagssonne Eiskremsandwiches geschmiert; sie hatten früh am Abend ein Feuerchen im Garten gemacht und Marshmallows gegrillt; sie hatten hinten im Garten gemeinsam ein kleines Beet angelegt, um ein paar Kürbissamen für Halloween auszusäen. Er bezog die Kinder einfach in alles, was er machte, mit ein. Und das gefiel nicht nur den Kindern. Auch Clay genoss die gemeinsam mit ihnen verbrachte Zeit.
Und Dory wurde bewusst, dass auch sie die ganze Zeit daran teilhatte. Sie hatte keine Angst mehr, Clay näherzukommen. Inzwischen war sie mit von der Partie, wenn sie Fangen spielten oder am Feuer saßen, um Marshmallows zu grillen. Natürlich waren sie nie eine Minute alleine, aber das war gut so. Es war besser, es langsam anzugehen. Aber Dory musste sich selbst eingestehen, dass ihr der Gedanke, jemanden wie Clay in ihrem Leben zu haben, und sei es nur als Freund, gefiel. Und vielleicht, nur ganz vielleicht, würde er eines Tages mehr für sie sein.
Während der Arbeit ertappte sie sich dabei, über die Kinder nachzudenken und über Möglichkeiten, Geld zu sparen, um Austin und Sophie in einem Sportclub anmelden zu können. Sie würde ihnen Trikots kaufen und wie andere Eltern mit Essen und Trinken versorgen müssen. Und Dory fragte sich, wie sie das in ihrem knappen Zeitplan unterbringen sollte – die Kinder zum Training zu fahren, bei den Spielen dabei zu sein, mit anderen Eltern im Team zu arbeiten. Geld und Zeit waren immer knapp. Und sie konnte schlecht ihre Verpflichtungen für die alleinerziehenden Mütter vernachlässigen – das eine war, um die Mägen zu füllen, das andere etwas fürs Herz. Unglücklicherweise unterstützte der Manager des
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