Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
Vom Netzwerk:
er sich wacker.
    Fernanda, die mehr nach ihrem blassen, eher spitzgesichtigen verstorbenen Vater kam, zerrte verzweifelt an den Spitzen ihrer rabenschwarzen Haare. »Ich wusste doch, wir hätten nicht versuchen sollen, nach der Townhouse -Party auch noch ein Abendessen reinzuquetschen. Bis wir bei Parker sind, bin ich pudelnass und habe krisselige Haare!« Fernandas Haare waren ihr ganzer und einziger Stolz. Wunderschön und dick, wie sie waren, dauerte es eine ganze Stunde, sie trocken zu föhnen, wenn sie einen ihrer beiden wöchentlichen Termine bei Garren im Salon hatte. Und an diesem Nachmittag hatte sie endlich – nach einem ganzen Monat auf der Warteliste, ganz zu schweigen von dem kompletten Wochengehalt von Christie’s, das es sie gekostet hatte – ihren ersten Schneiden-Färben-Föhnen-Termin bei dem exklusiven Privatfriseur an der Lower East Side bekommen, von dem Cornelia und die anderen Mädchen alle in den höchsten Tönen schwärmten. In der Wohnung dieses Typen war die Luft so stickig gewesen, dass Fernanda beinahe schlecht geworden wäre, aber Cornelia hatte glaubhaft versichert, er sei der
Beste. Und recht hatte sie. Cornelia hatte bloß das Glück, dass ihre astronomischen Kreditkartenabrechnungen von einem Buchhalter ihrer Familie beglichen – und nie infrage gestellt – wurden. Es war aber auch wirklich zum Mäusemelken: All die Mühe war jetzt umsonst gewesen.
    Triefend nass kam Max von der Straße herein, die blonden Engelslöckchen klebten ihm an der Stirn, sein zerfetzter schwarzer Regenschirm sah aus wie ein Origami-Schwan. »Es ist wirklich fies da draußen …«
    »Hast du eins bekommen?«, fiel Fernanda ihm ins Wort und spähte durch die trübe Fensterscheibe nach draußen.
    »Ich hab’s versucht«, stammelte Max. »Ich bin sogar rüber bis zur Park Avenue gelaufen, und dann noch ein paar Blocks weiter – nichts!«
    »Was schlägst du also vor, was wir jetzt tun sollen, Max? Den Bus nehmen?« Was Mrs. Fairchild natürlich nicht ernst meinte, und sie war ganz und gar nicht entzückt, als Max eine gelbe MetroCard aus der Tasche seines Trenchcoats angelte. »Mach dich nicht lächerlich! Besorg uns auf der Stelle ein Taxi, toute de suite !«
    »Hey, da ist eins!«, rief Fernanda aufgeregt und schubste ihren pitschnassen Bruder zur Tür hinaus und auf ein schwach leuchtendes Taxi-Schild weit weg auf der Madison zu.
    »Da ist uns schon jemand zuvorgekommen …«, rief Max über seine Schulter und wies auf eine junge Frau, die schon verzweifelt versucht hatte, ein Taxi anzuhalten, als er vorhin hinausgegangen war. »Das Mädchen wartet schon…«
     
    »Das Mädchen trägt nicht Caroline Herrera und Schlangenleder-Manolos!«, kreischte Fernanda. Und das Mädchen war auch bestimmt nicht auf dem Weg zu einem Mann, dem es
seit Monaten hartnäckig nachstellte. Fernanda durfte einfach nicht zu spät zu Parker Lewis’ Party kommen. Er war der perfekte potenzielle Ehemann: fünfundvierzig, frisch geschieden, angesehen, sozial engagiert, wohlhabend. Nicht gerade ein Adonis, aber wen interessierte das? Wenn Fernanda zu spät kam – tja, dann konnte sie sich darauf verlassen, dass die Hyänen, die ihn bereits gierig umkreisten, ihr zuvorkommen und ihn ohne viel Federlesens zur Strecke bringen würden. Es war der alles entscheidende Abend. Viertausend hatte sie allein in das Kleid investiert, das musste sich doch rentieren.
    »Nun geh schon, Max«, befahl Mrs. Fairchild streng; zwar leise, aber nicht minder nachdrücklich.
    Gehorsam rannte Max zur Tür hinaus und auf das Taxi zu. Auch das Mädchen hatte den Wagen ins Visier genommen und marschierte zielstrebig darauf zu, und als sie Max kommen sah, verzog sie zunächst ungläubig und dann richtiggehend angewidert das Gesicht.
    Er schluckte; das war kein Moment, auf den er später einmal stolz sein würde. Aber was war schon der flüchtige Zorn einer Fremden verglichen mit den endlosen Stunden verbaler Prügel, die ihn sonst vonseiten seiner Mutter und Schwester erwarteten? Max stürzte los und war nicht mal einen halben Schritt vor dem Mädchen an der Tür des Taxis.
    »Was haben Sie denn für ein Problem?«, rief die Frau empört, als Max die Tür aufriss und entschlossen auf den Rücksitz hechtete. Sie versuchte noch, sich an ihm vorbeizuquetschen, aber Max’ Abwehr stand unerschütterlich.
    »Tut mir wirklich aufrichtig leid«, murmelte er. Himmel, sie war tatsächlich klatschnass. Krampfhaft hielt sie ihren Schirm umklammert, aber sie sah

Weitere Kostenlose Bücher