Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
Eistee. Zu diesem Schluss war sie schon im letzten
Winter gekommen, als sie auf genau derselben marineblauen Chaiselongue gelegen hatte, am Morgen, nachdem sie und Wyatt sich bei einer Cocktailparty auf der Jacht der Morgans kennengelernt hatten, die hier im Hafen vor Anker gelegen hatte. Alles an Wyatt schrie geradezu alter Adel, obwohl er bloß eine Jeans trug und ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln, und als sie ihn gesehen hatte, war ihr erster Gedanke: »Wir beide würden das perfekte Paar abgeben.« Den ganzen Abend hatte sie mit seinem besten Freund geflirtet, Trip Peters, und gespürt, wie Wyatt sie keinen Moment aus den Augen ließ. Einen Monat später – es wäre sicher viel schneller gegangen, wären seine diversen Safaris ihr nicht in die Quere gekommen -, hatte er sie zum Dinner im Per Se eingeladen, und anschließend waren sie auf ein paar Drinks im Socialista gelandet. Von da an waren sie ein Paar.
Am Morgen der Townhouse -Party hatte ein Informant bei Harry Winston angerufen und ihr gesteckt, dass Wyatt da gewesen war und ein paar Weihnachtsgeschenke gekauft hatte und dass er, ehe er sich das Tennisarmband anschaute, das sie eigens zu diesem Zweck hatte zurücklegen lassen, einen Blick auf die Verlobungsringe geworfen hatte. Was Cornelia zwar gefreut, aber keinesfalls erstaunt hatte. Es lief alles nach Plan. Im Frühjahr würde Wyatt ihr einen Heiratsantrag machen, womit sie ein ganzes Jahr Zeit hätte, die Hochzeit im Juni des darauffolgenden Jahres auf dem Stammsitz seiner Familie in Northeast Harbour vorzubereiten. Die Vogue würde mit einem vierseitigen Artikel über die Hayes-Rockman-Hochzeit berichten – mindestens.
Ihre kleine Meinungsverschiedenheit war ein unangenehmer Stolperstein auf dem Weg zu ihrer Traumhochzeit, aber das würde sie schon richten. Wenn Cornelia mit ihren siebenundzwanzig Jahren eine Lektion im Leben wirklich gelernt
hatte, dann die, dass sie immer bekam, was sie wollte. Sie hatte das Hochgefühl genossen, eine Krokoleder-Birkin abgestaubt, bei Marc Jacobs einen Platz in der ersten Reihe ergattert und nicht bloß eine, sondern gleich drei Karten für die Oscar-Party von Vanity Fair abgegriffen zu haben – und Wyatt wiederzugewinnen würde ihr bislang größter Triumph werden.
»Reicht es denn nicht, dass sie in meine Wohnung eingezogen ist?« Eloise streckte den Finger aus und zog damit Trips Wall Street Journal herunter, damit er sie anschauen musste. Sie waren auf zwanzigtausend Fuß und noch im Steigflug auf ihrem Weg von Aspen, wo sie die Feiertage verbracht hatten, zurück nach Hause. »Und jetzt willst du, dass ich meinen ganzen freien Freitag mit ihr verbringe und in so einem blöden Spa herumsitze?«
»Bei dir klingt das ja wie die reinste Folter«, meinte Trip, faltete die Zeitung und verstaute sie ordentlich in seiner Aktentasche. Dann lächelte er sie an. »Außerdem brauchst du gar nicht so zu tun, als hättest du dich nicht gefreut wie eine Schneekönigin, bei mir einzuziehen.«
Eloise verpasste ihm einen leichten Klaps. »Ich würde mich noch viel mehr freuen, wenn ich einen eigenen Kleiderschrank hätte.«
»Du hast einfach zu viele Klamotten. Hat dir das noch niemand gesagt?«
»Ich bin Stylistin. Das ist eine Berufskrankheit.« Womit sie sich zu ihm unter die dicke Kaschmirdecke kuschelte und die Beine unter sich zog. »Warum kann Wyatt denn nicht den Tag mit ihr verbringen? Das Letzte, was ich brauche, ist eine aufgezwungene Freundschaft mit einem wildfremden Landei. Die Kleine ist sein Forschungsprojekt, nicht meins.«
»Wie schon gesagt, er ist geschäftlich in Boston.«
»Ach, ich bitte dich. Wann hört Wyatt endlich auf zu tun, als würde er arbeiten? « Eloise wusste auch nicht, warum sie so herumzickte. Wobei sie vermutete, dass es eigentlich weniger mit Wyatt und dieser ominösen Lucy zu tun hatte als vielmehr damit, dass Trip in letzter Minute darauf bestanden hatte, über die Feiertage zum Skilaufen in die Berge zu fahren, statt Weihnachten mit ihrer Familie in Duxbury zu verbringen. Die ersten vierundzwanzig Stunden ihres Urlaubs hatte sie nichts weiter getan, als sich bei ihrer Mutter um Schadensbegrenzung zu bemühen. Und noch viel schlimmer war, dass Trip einfach nicht verstehen wollte, worüber sie sich so aufregte. »Es kommt mir vor, als wollte er die perfekte Frau erschaffen. Gestern hat er angerufen und mich gefragt, ob ich eher für helle Strähnchen wäre oder für dunkle!«
Worauf Trip nur lachte. »Glaub
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