Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
mir, Lucy ist ungefähr so nah daran, Wyatt Hayes perfekte Frau zu sein, wie die Chicago Cubs, die World Series zu gewinnen.«
Was Eloise allerdings nicht im Geringsten überzeugte. Noch hatte sie Lucy nicht kennengelernt – Lucy war nie zu Hause, wenn Eloise mal kurz in ihrer Wohnung vorbeischaute, um die Post abzuholen oder irgendwelche Kleider mitzunehmen. Es schien, als sei sie Tag und Nacht bei Wyatt und lasse sich im It-Girl-Trainingslager drillen. Wyatt hatte sich ebenfalls völlig eingeigelt und war nicht mal über die Feiertage zu seiner Mutter gefahren, weil er den »Unterricht« nicht unterbrechen wollte. »Mal im Ernst, das ist bis jetzt sein mit Abstand skurrilster Zeitvertreib.«
Spielerisch strich ihr Trip eine Locke – momentan rotblond – aus dem Gesicht. »Keine Ahnung, ich weiß nur, dass er mir dauernd in den Ohren liegt, ich soll dich bitten, dass du dich ein wenig um sie kümmerst. Sei einfach ein bisschen
nett zu dem Mädchen. Ihr lasst euch massieren, lasst euch die Nägel machen, quatscht ein bisschen. Wie schlimm kann das schon sein?«
Eloise rutschte ganz tief in ihren Sitz und wusste dabei doch ganz genau, dass sie sich aufführte wie ein trotziges kleines Kind. Seit ihrer Kurzreise nach Turks & Caicos Anfang des Monats – wo es wirklich genauso schön gewesen war wie in Trips Schilderungen – war sie aus unerfindlichen Gründen ständig angesäuert. »Wenn du so viel Wert darauf legst, dann verbringe ich den Tag mit ihr. Aber das war’s dann, okay?«
Die ersten Takte von »Rich Girl« blökten aus Cornelias Blackberry, als sie gerade die Worth Avenue entlangschlenderte. Kurz blieb sie stehen und schaute auf die Anzeige: Daphne Convers: Büro .
»Sitzt du gerade?«, platzte Daphne heraus. »Ich habe Wahnsinnsneuigkeiten! Dafinco hat gerade angerufen, und nun rate mal, mit wem sie ihren neuen Duft kreieren möchten?«
»Wer bitte ist Dafinco?«, fragte Cornelia und linste in ein Schaufenster von Cartier. Sie musste sich dringend mal wieder eine Kleinigkeit gönnen, am besten was aus Gold. Ein paar Armreifen oder so. Entschlossen drückte sie die schwere rote Tür auf, und sofort schaute die Dame hinter dem Tresen eilfertig auf und ging in Habtachtstellung. Cornelia liebte es, erkannt zu werden.
»Bloß der größte Kosmetik- und Parfum-Vertreiber der gesamten USA, Dummchen!«, flötete Daphne. »Und die wollen, dass du das Werbegesicht für ihr nächstes Parfum wirst, Cornelia. Du! Wir reden hier von einem siebenstelligen Betrag …«
Cornelia blieb wie angewurzelt stehen. Das waren wirklich
Wahnsinnsneuigkeiten. »Dann wären also mein Name und mein Gesicht überall ganz groß auf Plakaten und Anzeigentafeln und so?« Cornelia mahnte die vor Gier bereits sabbernde Verkäuferin mit erhobenem Zeigefinger zur Geduld.
»Das ganze Programm, Schätzchen. Wir gehen alles ganz genau durch. Kannst du nächste Woche zu den Meetings nach New York kommen?«
»Bis Donnerstag bin ich auf St. Barths. Danach jederzeit.«
»Das kriegen wir schon hin! Du bist der Star. Jetzt geht es richtig los für dich, Süße«, prophezeite Daphne. »Sie sind schon dabei, zur Auswahl ein paar Proben für dich zu mischen. Ihrer Meinung nach sollte ›Socialite‹ Maiglöckchen, Jasmin und Zitrus mit einer leichten Unternote von Zedernholz verbinden. Klassisch, zeitlos, klar…«
»Ich weiß nicht«, meinte Cornelia. Mit einer Geste wies sie die Verkäuferin an, ihr ein achtzehnkarätiges, mit Diamanten besetztes Armband zu zeigen, das diese mit erstaunlichem Diensteifer aus der Vitrine zog. »Mir wäre es ein bisschen mysteriöser lieber. Mit mehr Sex-Appeal.«
Als Daphne ihr eilfertig zustimmte, spürte Cornelia, wie sich ihre Nackenmuskeln langsam entspannten. Entschlossen schob sie sich die übergroße Sonnenbrille in die Haare, reichte der Verkäuferin ihre schwarze American Express und war zum ersten Mal seit der Townhouse- Party wieder rundum zufrieden.
Sie hatte einen Parfum-Vertrag. Und würde sie Wyatt erst einen ihrer mit »Cornelia« bedufteten Strapse schicken, wäre der Kerl Wachs in ihren Händen.
13
»Parfum?«, wiederholte Dottie Hayes und zog kritisch eine Augenbraue nach oben.
»Sie ist eben ein echter Tausendsassa«, meinte Binkie Howe.
Während zweitausendfünfhundert Meilen nördlich die Partys weiter tobten, war ein großer Teil der Manhattaner Jetset-Karawane nach Palm Beach gezogen, um an den großen Benefizveranstaltungen der Saison teilzunehmen. Auf Binkies Veranda,
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