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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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draufmachst.« Anerkennend pfiff Rita durch die Schneidezähne.
    Lucy wurde plötzlich heiß, weshalb sie eins der Wohnzimmerfenster aufriss. »Hättest du mich nicht anrufen und mich vorwarnen können?«
    »Ich wollte dich überraschen!« Rita spielte an Eloise’ Gardinen herum. »Brenda hat sich gefreut wie eine Schneekönigin, auf die Katzen aufzupassen, also habe ich einfach meinen Koffer gepackt und bin in den Bus gestiegen!«
    »Wie lange kannst du denn bleiben?«, erkundigte Lucy sich halbherzig.
    »Ich hab keine Eile!« Rita schien hoch erfreut. »Und da dachte ich, du schuftest dir bei einem Modeschöpfer den Buckel krumm. Hast wohl eine kleine Gehaltserhöhung bekommen, was?«
    »Um ehrlich zu sein, kurz vor Weihnachten bin ich rausgeflogen. Ich hätte es dir schon viel eher sagen sollen.«
    »Und wo kommt dann das ganze Geld her?«, wollte Rita wissen und schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Tanzt du
jetzt? Ich habe dir immer gesagt, damit ist gutes Geld zu verdienen, und du siehst gut aus, viel besser als früher …«
    Lucy schüttelte sich. Das sah ihrer Mutter wieder ähnlich, Striptease als Karrierechance zu sehen. »Nein, nichts dergleichen. Es ist ein, ähm, gesellschaftliches Experiment. Mein Freund Wyatt ist biologischer Anthropologe – ein Wissenschaftler, der Beziehungen untersucht zwischen Menschen und zwischen Menschenaffen – und er hat mich unterrichtet, um aus mir eine, ähm, Societylady zu machen.« Das Experiment kam Lucy inzwischen vollkommen normal vor, aber nur, solange sie nicht laut darüber reden musste. »Wenn alles vorbei ist, hilft er mir, einen Job bei einem fantastischen Designer zu bekommen; einen Job, den ich allein einfach niemals ergattern könnte.«
    Rita nickte. »Diesen Wyatt habe ich auch gesehen. Ein richtiges Schnuckelchen. Und ist er auch dein Liebhaber?«
    »Nein! Nein, nicht mein Liebhaber! Nein.« Lucy konnte regelrecht sehen, wie es in Ritas Hirn arbeitete. »Das ist eine reine Geschäftsbeziehung, mehr nicht.«
    »Und was springt dabei für ihn raus? Du kriegst einen Fuß ins Modegeschäft, aber was ist die Sahne auf seinem Kuchen?«
    Lucy stöhnte entnervt. »Er hat mit einem seiner Freunde gewettet. Diese Jungs, Rita, die sind nicht wie die Jungs bei uns zu Hause. Wyatt hat viel zu viel Zeit, die er irgendwie totschlagen muss.«
    »Und viel zu viel Geld, wie es aussieht. Er benutzt dich also als Versuchskaninchen – und finanziert dir dein schickes neues Leben.«
    Lucy konnte es nicht ausstehen, als käufliche Frau dazustehen, die sich aushalten ließ, und außerdem konnte sie schon die Dollarzeichen in Ritas Augen aufblitzen sehen. »Na ja,
mehr oder weniger. Vieles davon ist auch bloß ausgeliehen. Das Kleid, das ich auf dem Foto in der Vogue anhatte, hat mir ein aufstrebender Jungdesigner geborgt.«
    »Weißt du, ich habe nichts dagegen, sich Sachen zu leihen«, erklärte Rita großmütig. »Reichtum soll man teilen, sage ich immer. Wo wir gerade dabei sind, ich habe meinen letzten Penny hinblättern müssen, um herzukommen. Ich musste mir ja auch eine neue Garderobe kaufen für New York, als ich gesehen habe, wie schnieke du neuerdings rumläufst.« Und damit zog sie am Reißverschluss ihres Koffers und holte etliche winzig kleine Minikleidchen heraus, jedes mit einem anderen Tierfelldruck versehen. »Aber ich habe meine Nagelkollektion dabei, sobald wir also ein paar Geldgeber aufgetan haben, bin ich schnell wieder liquide.«
    Die entspannende Wirkung des Schaumbads schien Jahre zurückzuliegen. »Ich habe kein Geld, Rita. Ich bin so blank wie eh und je.«
    Was Rita allerdings nicht im Geringsten zu schrecken schien. »Aber dein Freund Wyatt hat doch sicher jede Menge Kröten, oder?«
    »Den kann ich doch nicht um Geld bitten. Er hat sowieso schon viel zu viel für mich getan. Aber hör zu, in ein paar Monaten, wenn ich beruflich erst mal richtig Fuß gefasst habe, dann kann ich dir ein bisschen unter die Arme greifen …«
    »Nur keine falsche Bescheidenheit.« Rita Ellis senkte die Stimme. »Du kannst diesen Knilch doch bestimmt irgendwie rumkriegen, dass er ein paar Mäuse für dich ausspuckt. Nicht mit Reizen geizen, dann klappt das schon, Schätzchen …«
    In Lucy stieg die Wut hoch. »In ein paar Monaten, Rita, wenn ich mein eigenes Geld verdiene. Mehr kann ich dir im Moment nicht anbieten.«

    Unzufrieden legte Rita die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. »Da komme ich den ganzen weiten Weg hierher, gebe mein ganzes Leben

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