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Mit Herz und Skalpell

Mit Herz und Skalpell

Titel: Mit Herz und Skalpell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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noch in der zweiten Mannschaft.« Sie zuckte bedauernd mit den Schultern.
    Alexandra stellte das Foto wieder zurück und meinte verständnisvoll: »Das Zeitproblem kenne ich nur zu gut.«
    »Hast du schon mal Hockey gespielt?«, fragte Linda.
    Alexandra schüttelte den Kopf. »Noch nie. Ist auch bestimmt ganz schön anstrengend.«
    »Na ja, in unserer Liga geht’s noch«, sagte Linda, dann fügte sie ohne nachzudenken hinzu: »Du kannst ja mal mitkommen.«
    Alexandras Augen weiteten sich etwas. Sofort bereute Linda ihr Angebot. Ihre Augen fixierten den Boden, in dem sie am liebsten versunken wäre. Sie hatte wirklich das Talent dazu, unsichtbare Grenzen zu überschreiten! Dass sie ein wenig über Privates plauderten, hieß noch lange nicht, dass es angemessen war, auch private Unternehmungen vorzuschlagen.
    »Mal gucken«, kam nach einer Ewigkeit Alexandras Antwort.
    Linda schluckte und straffte den Rücken. »Viel mehr gibt es nicht zu sehen«, schloss sie die Führung etwas abrupt ab. Ihr Schlafzimmer wollte sie Alexandra nicht präsentieren – ein Fettnäpfchen am Morgen war mehr als ausreichend. Und in ihren Träumen war Alexandra schon viel zu oft in ihrem Schlafzimmer gewesen.
    Sie streifte eine schwarze Strickjacke über und griff nach ihrem Koffer, einem Blazer, den sie nicht mehr hineinbekommen hatte, und ihrer Posterrolle. »Wollen wir dann los?«
    »Warte, ich helfe dir«, bot Alexandra an, und schon hatte sie Linda den schweren Koffer abgenommen. Linda wollte protestieren, aber es war zwecklos – Alexandra war samt Koffer schon auf dem Weg nach unten.
    Jetzt hieß es also, fast sechs Stunden neben Alexandra im Auto auszuharren, eingesperrt auf engstem Raum. Die perfekte Gelegenheit für weitere Peinlichkeiten . . . Dieser Gedanke verursachte ein mulmiges Gefühl in Lindas Magen, so gern sie auch in Alexandras Nähe war.
    »Das ist mein kleiner Flitzer.« Alexandra drückte auf einen Knopf ihrer Fernbedienung. An einem schwarzen, stattlichen Geländewagen, der direkt vor der Haustür parkte, blinkten die Lichter auf.
    Linda grinste schelmisch. »Das nennst du also klein.«
    »Na ja«, sagte Alexandra, während sie den Kofferraum öffnete, »ich dachte, ich brauche ein Auto, das genügend PS hat und sportlich wirkt.« Sie hob Lindas schweres Gepäck in den Wagen, als wöge es gar nichts. »Ein Geländewagen schien mir genau die richtige Wahl. Ein Auto, mit dem ich überall hinkomme.«
    »Außer in enge Parklücken«, flachste Linda und verstaute die Posterrolle ebenfalls im Kofferraum.
    Beinahe liebevoll strich Alexandra über den gründlich gereinigten dunklen Lack. »Bisher hatte ich noch keine Probleme.«
    Auf dem Beifahrersitz hatte Linda mehr als genug Platz. Es war eindeutig komfortabler als in ihrem alten Golf. Sie streckte die Beine aus und seufzte wohlig: »Hier kann man es aushalten.«
    Alexandra fuhr los. Obwohl das Auto ziemlich schnell beschleunigte, schnurrte der Motor nur ganz leise. Nach kurzer Zeit bogen sie auf die Autobahn ab. Alexandra drehte das Radio an. »Oder stört dich etwas Musik?«
    »Nein, auf keinen Fall.« Linda lehnte sich in ihrem Sitz zurück und schob die Ärmel ihrer Strickjacke etwas hoch. Sie beobachtete Alexandra, die in den Verkehr vertieft war und leise das Lied mitsummte, verstohlen von der Seite. Es war schön, ihr so nah zu sein . . . Sie ertappte sich bei dem Wunsch, die Hand auszustrecken und sie zärtlich über Alexandras Wangen fahren zu lassen, die geschwungenen Konturen entlang. Unter ihren Fingerkuppen konnte Linda Alexandras weiche Haut beinahe spüren.
    »Darf ich dich etwas fragen?«, unterbrach Alexandra nach einigen Minuten ihre Träumereien.
    »Natürlich. Sonst wird das auch eine ziemlich schweigsame Fahrt.« Linda grinste. »Was möchtest du wissen?«
    Alexandra wandte sich zu Linda, und ihre Augen richteten sich kurz auf Lindas Handgelenk. Linda folgte dem Blick. Unwillkürlich strich sie mit der anderen Hand über die zwei Schwalben.
    »Dein Tattoo ist mir schon ein paarmal aufgefallen«, begann Alexandra, »und ich habe mich die ganzen Zeit gefragt, ob es eine spezielle Bedeutung hat.«
    Linda zögerte. Es war eine sehr persönliche Geschichte, die sie damit verband. Die schwarze Farbe schien plötzlich in ihrer Haut zu brennen.
    »Entschuldige, wenn diese Frage unangemessen war«, sagte Alexandra und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen auf der Straße. »Vergiss es einfach.«
    »Nein, ist schon okay. Ich erzähl es dir

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