Mit jedem glühenden Blick
soll bei dir bleiben."
Ashley setzte sich auf und zog die Bettdecke über ihren nackten Körper. "Hat er gesagt, wie lange er weg bleibt?"
"Nein, aber er hat was für dich aufgeschrieben und es in die Küche gelegt."
Ashley erschrak. Wollte er ihr weiterhin aus dem Weg gehen, trotz allem, was heute Nacht geschehen war?
Nicht, wenn sie es verhindern konnte.
"Warum gehst du nicht in dein Zimmer und spielst ein bisschen, während ich dusche und mich anziehe?"
"Okay."
Eine Viertelstunde später kam Ashley in die Küche. So wie Heather gesagt hatte, lag eine Nachricht auf der Arbeitsplatte.
Tut mir Leid, dass ich Heather bei Dir lassen muss, aber ich habe etwas Wichtiges zu erledigen, und Heather würde sich dabei nur langweilen. Wenn Du sie nicht mit in die Praxis nehmen kannst, dann ist Jordan bereit, sich um sie zu kümmern, bis Du wieder nach Haus kommst. Bis heute Abend. Dann können wir über unsere Beziehung reden.
Jake
"Ach, Jake", meinte Ashley mit übertriebenem Südstaatenakzent. "Du schreibst wirklich die romantischsten Liebesbriefe." Mit normaler Stimme fügte sie hinzu: "Du Schuft."
"Mit wem redest du, Ashley?" fragte Heather hinter ihr.
"Mit mir selbst." Sie drehte sich um. "Hättest du Lust, heute bei Onkel Jordan zu bleiben, während ich zur Arbeit bin?"
"Warum?"
"Warum ich zur Arbeit muss?"
"Warum kann ich nicht mit dir mit?"
Ich werde diesen Mann umbringen, wenn ich ihn das nächste Mal treffe, dachte Ashley. "Weil ich heute sehr viel zu tun habe, und nicht möchte, dass du dich langweilst."
"Oh."
"Aber ich komme heute Mittag nach Hause, damit wir gemeinsam essen können, und dann verbringen wir den Nachmittag zusammen. Wie wäre das?"
Heather lächelte. "Okay."
Nachdem sie gefrühstückt hatte, ging Ashley mit Heather nach draußen, um Jordan zu suchen. Er war nie schwer zu finden, da er sich meist bei seinen Pferden aufhielt. Und auch jetzt entdeckten sie ihn im Stall.
"Hallo, Jordan, hättest du heute Morgen gern ein wenig Gesellschaft?"
Jordan war dabei, einem Pferd die Hufe auszukratzen, doch als er die beiden sah, richtete er sich auf und strahlte. "Aber sicher! Hallo, Heather, ich habe mir ein paar nette Dinge ausgedacht, die wir beide unternehmen können." Er zwinkerte Ashley zu und meinte: "Arbeite nicht zu hart. Wir sind hier, wenn du zurückkommst."
Auf dem Weg in die Stadt musste Ashley sich eingestehen, dass sie wütend auf Jake war. Die letzte Nacht war das Wunderbarste, was sie je erlebt hatte, und sie war sich sicher, dass auch Jake die Magie dieser Nacht gespürt hatte.
Und nun wollte er also über ihre Beziehung reden. Nun, sie hatte auch so Einiges mit ihm zu besprechen, zum Beispiel seine dumme Angewohnheit, jedes Mal zu verschwinden, wenn sie sich geliebt hatten.
Sie fragte sich, was er für ein Problem hatte. Glaubte er, sie würde darauf bestehen, dass er sie heiratete? Wenn ja, konnte sie ihn beruhigen. Sie wusste, dass Jake in dieser Hinsicht ziemlich altmodische Ansichten vertrat und vermutete, dass er irgendwo saß und eine Rede einübte, in der er reumütig behaupten würde, dass er sie ausgenutzt hatte und dass es nie wieder geschehen würde.
Es war zum Verzweifeln. Ashley war nur froh, dass am Montag die Kinderfrau anfing. Dann konnte sie Jake endlich aus dem Weg gehen.
"Der Mann könnte mit seinem Verhalten sogar die Geduld einer Heiligen auf die Probe stellen", murmelte sie ärgerlich, "und das bin ich wahrhaftig nicht!"
12. Kapitel
Ashley und Heather malten in einem von Heathers Malbüchern, als Jake gegen vier Uhr hereinspazierte.
"Hallo, Daddy. Guck mal, was ich anmale", meinte Heather zur Begrüßung. Sie hielt ihr Kunstwerk hoch.
Ashley hatte ihr Möglichstes getan, um den Schmerz, den sie wegen seines Verschwindens am Morgen verspürt hatte, zu verdrängen, aber es genügte ein Blick auf Jake und all die Emotionen kehrten mit einem Schlag zurück.
Jake nickte ihr zu, ohne sie direkt anzusehen und sagte zu Heather: "Was für ein hübsches Bild. Ich habe noch nie einen grünen Kojoten gesehen. Ich wette, die sind sehr selten."
"Hm, und weißt du was? Ich und Onkel Jordan sind zu dem Park gefahren, wo man ganz viele Spiele spielen kann. Man kann Bälle werfen und versuchen, wen zu treffen, und dann sind wir noch zu diesem ganz lauten Ding gefahren und haben Hamburger gegessen und …"
"Schatz, langsam und hol zwischendurch auch mal Luft", sagte Jake lachend und umarmte sie. "Ich bin froh, dass du einen schönen Tag hattest.
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