Mit jedem glühenden Blick
Ich wette, du warst müde, als ihr wieder zu nach Hause wart."
Sie nickte heftig. "Ashley hat sich mit mir hingelegt, und wir haben beide ein Mittagsschlaf gehalten. Sie sagt, sie war sehr, sehr müde."
"Also bist du jetzt wieder wach und ausgeruht." Jake sah kurz zu Ashley, die mit verschränkten Armen am Tisch saß.
"Ja, und weißt du was? Ich hab einen großen Hund!"
Jake zuckte zusammen. "Einen Hund? Was für einen Hund?"
"Ich zeig ihn dir", erwiderte Heather und flitzte aus der Küche.
Jake ging zum Kühlschrank und goss sich ein Glas Eistee ein. "Du auch?" fragte er und hielt die Kanne hoch.
"Nein, danke."
Er setzte sich Ashley gegenüber. "Was für einen Hund hat sie mitgebracht?"
Ashley sah ihn an und musste fast lachen angesichts seines sorgenvollen Blickes. "Keine Angst, es ist nur ein Plüschhund."
"Da bin ich aber erleichtert." Er trank einen Schluck Tee. "Hast du gut geschlafen?" fragte er und begegnete endlich ihrem Blick.
"Muss ich wohl, da ich mich nicht daran erinnere, in mein Zimmer zurückgekehrt zu sein."
Jake errötete und starrte auf die Tischplatte. "Ich dachte, es wäre nicht so gut, wenn Heather uns zusammen findet."
"Da stimme ich dir zu."
Sie schwiegen wieder, da Ashley nichts zu sagen einfiel, was nicht in irgendeiner Weise einen Kommentar über sein Verschwinden am Morgen beinhaltet hätte.
Schließlich meinte Jake: "Ich dachte, wir warten bis Heather im Bett ist, bevor wir über alles reden."
"Okay." Sie hatte gewusst, dass der Zeitpunkt der Trennung kommen musste. Sie würde packen und nach Hause fahren, aber zuvor würde sie sich noch Jakes Entschuldigung anhören für das, was letzte Nacht geschehen war.
Dabei wollte sie gar keine Entschuldigung.
Heather kam in die Küche zurückgesaust, einen großen Plüschhund im Arm. "Hier ist er. Ist er nicht süß? Er heißt Ralph."
"Ralph?" wiederholte Jake. "Wieso Ralph?"
"Weil ich den Namen schön finde."
"Dann also Ralph." Er betrachtete den Hund ausgiebig und meinte dann: "Ralph ist aber wirklich groß."
Ashley beobachtete Jake, wie er mit seiner Tochter schwatzte, über ihre Geschichten lachte und ihre Gegenwart genoss. Es gab so viele Dinge, die sie an Jake liebte, und das machte es ihr noch schwerer. Warum hatte sie sich ausgerechnet in diesen Mann verlieben müssen? Es gab mehrere Männern in der Stadt, mit denen sie gelegentlich ausgegangen war. Sie sahen besser aus als Jake und waren jünger als er. Das Problem war nur, sie waren nicht Jake.
Als sie eingewilligt hatte, bei ihm und Heather zu bleiben, hatte sie gewusst, dass es letztendlich schmerzhaft werden würde. Doch zumindest in gewisser Weise war es für sie heilsam gewesen. Sie hatte mit ihm geschlafen, und wenn sie ging, dann würde sie die Erinnerung an diese Stunden mit ihm, als er so zärtlich und liebevoll gewesen war, mitnehmen. Sie würden die schmerzlichen Erinnerungen aus ihrer Teenagerzeit ersetzen.
Ashley wartete und bereitete sich auf eine erneute Abweisung vor.
Nachdem Heather im Bett war, bat Jake Ashley hinaus auf die Terrasse, was ihr nur recht war, denn dort draußen war es dunkler. Sie wusste es sehr zu schätzen, dass er nicht das Wohnzimmer vorgeschlagen hatte.
Sie nahmen eine Kanne Eistee und Gläser mit, setzten sich an den Terrassentisch. Dann wartete Ashley auf das, was Jake zu sagen hatte. Doch seine ersten Worte überraschten sie.
"Du bist böse, oder?"
Sie runzelte die Stirn. "Warum fragst du?"
"Ich kenne dich lange genug und kann deine Stimmungen einschätzen. Möchtest du darüber reden?"
Sie holte tief Luft. "Okay", sagte sie nach einer langen Pause. "Beide Male, nachdem wir uns geliebt haben, bist du wortlos verschwunden. Anscheinend warst du am Freitag zu deinem wöchentlichen Pokerspiel, also habe ich danach auf eine Gelegenheit gewartet, mit dir zu reden. Doch du hast mich die ganze Woche über gemieden. Bis gestern Abend. Und heute Morgen wache ich auf, und du bist wieder weg." Sie seufzte. "Ich glaube, was mich so beschäftigt, ist die Frage, wie du einerseits so zärtlich und liebevoll sein kannst und dann so rücksichtslos, einfach zu verschwinden. Die letzte Nacht war die wunderbarste Erfahrung meines Lebens, und ich dachte, wir hätten eine neue Basis für unsere Beziehung gefunden. Offensichtlich habe ich mich geirrt."
"Ich bin so früh aufgebrochen, weil ich so schnell wie möglich wieder zurück sein wollte." Jake griff in seine Hemdtasche und zog etwas heraus. "Ich bin nach Dallas geflogen, um das
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