Mit jedem Herzschlag (German Edition)
kämpfte sich ins Helle voran, und Felipe half ihr hoch und aus dem Kriechkeller heraus. Dann sammelte er seine Kleidung und sein Holster ein und folgte ihr steif und unbeholfen.
Sie blieb mit geschlossenen Augen auf dem Fußboden des Schlafzimmers liegen. Ihre Haare verbargen ihr Gesicht. Felipe steckte seine Waffe ins Holster, legte seine Kleider beiseite, ging in die Knie und strich Carrie das Haar hinters Ohr.
„Es tut mir leid“, sagte er noch einmal. „Damals im Sea Circus, als ich dich in den Kofferraum gesperrt habe … So wahr mir Gott helfe, ich hatte ja keine Ahnung.“
Sie öffnete ihre meergrünen Augen und schaute ihn an, immer noch schwer atmend. „Das weiß ich. Wie hättest du das auch wissen sollen? Außerdem hast du nur getan, was du tun musstest, um mich zu retten.“
Er fühlte sich elend. Ihm war bewusst, dass sie ihm deutlich ansehen konnte, was in ihm vorging. Kein Wunder, dass sie im Schroedinger so wütend auf ihn gewesen war. Kein Wunder,dass sie so vehement darauf bestanden hatte, Abstand zu ihm zu wahren. „Kein Wunder, dass du mich so sehr hasst“, meinte er leise.
Sie richtete sich auf und berührte sacht seine Wange. „Nein“, erwiderte sie ebenso leise wie er. Sie atmete einmal tief ein und langsam wieder aus. „Nein, ich hasse dich nicht.“
Schon die ganze Zeit lauerten Tränen in Felipes Augen, und jetzt drohten sie, tatsächlich zu fließen. Er fasste nach Carries Hand, drückte sie fest an seine Wange. „Ich würde nie etwas tun, das dir schaden könnte. Das musst du mir bitte glauben.“
Sie nickte. Ihre Augen schimmerten, und die Tränen hatten Spuren in dem Staub und Schmutz auf ihrem Gesicht hinterlassen. Trotzdem sah sie wunderschön aus. Wenn er nur daran dachte, wie sehr er sie gequält hatte …
Endlich gelang es ihr, zu lächeln. „Das war eine ganz blöde Methode, mich zu wecken“, sagte sie. „Eine Hand auf meinem Mund, um mich zu Tode zu erschrecken, gefolgt von einem Abstieg in meine ganz persönliche Hölle. Morgen solltest du es mal auf eine nettere Art versuchen. Vielleicht so.“
Und damit küsste sie ihn.
Sie küsste ihn.
Die Berührung war federleicht, so als würde ihn ein Schmetterling mit seinen Flügeln streifen.
Felipe zuckte überrascht und ein bisschen verlegen zurück. Hatte sie ihn wirklich geküsst? Oder hatte er sie geküsst, obwohl er das vielleicht – nein, ganz sicher – nicht hätte tun sollen?
Aber sie beugte sich erneut zu ihm vor, und diesmal gab es kein Vertun: Sie küsste ihn.
Ihre Lippen waren warm und weich, sie öffnete sich ihm bereitwillig und … oh ja.
Er zog sie an sich, erwiderte ihre Zärtlichkeiten, vertiefte den Kuss. Drückte ihren Körper an sich und schlang seine Arme um sie.
Schwindelig vor Verlangen, sank Felipe zu Boden, ohne sieloszulassen. Ihre Beine umschlangen seine, und jetzt erlaubte er sich das Vergnügen, ihre glatte, weiche Haut auf seiner zu spüren. Wieder und wieder küsste er sie und erforschte ihren Mund mit der Zunge. Er ließ sich Zeit und war völlig zufrieden damit, so mit ihr dazuliegen.
Aber dann bewegte sie sich. Er spürte ihren weichen Bauch. Mit beiden Beinen umklammerte sie seinen Oberschenkel. Mit einem Mal hörte er sich aufstöhnen.
Ihr Herz schlug genauso schnell und hart wie im Kriechkeller, ja sogar noch schneller. Sie zerrte an ihm, und er rollte herum, sodass er nun auf ihr lag.
Es war nicht so, dass er sie verführte. Oder die Gelegenheit ausnutzte. Oder etwa doch?
Felipe löste sich von ihr. „Caroline …“, setzte er an. Dann schüttelte er den Kopf und brachte kein Wort mehr heraus.
Sie schaute ihn an, musterte ihn mit feurigem Blick. Er griff nach ihrer Hand und zog sie hoch in eine sitzende Position. Verwirrung und Nervosität verdrängten das heiße Lodern in ihren meergrünen Augen.
„Du willst nicht?“, fragte sie flüsternd.
„ Du willst nicht“, gab er zurück. Kaum zu glauben, dass er das aussprach. Kaum zu glauben, dass er sich versagte, was ganz sicher eine Reise erster Klasse direkt in den siebten Himmel sein würde. „Das hast du mir gestern selbst gesagt, querida . Erinnerst du dich?“
Sie betrachtete ihn, seine Erregung war offensichtlich. Da sich das sowieso nicht verstecken ließ, versuchte er es gar nicht erst. Er spürte ihren Blick auf seinem Körper, auf seinem Gesicht und schaute ihr fest in die Augen.
„Geht es in Ordnung, wenn ich sage, dass ich meine Meinung geändert habe?“, fragte sie leise, und sein Herz tat
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