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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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eins: weg von hier. Raus aus der Tür, fort von Felipe Salazar, von seinen Lügen und Betrügereien. Andererseits hatte er ihr gegenüber ja nie behauptet, nicht verheiratet zu sein. Sie war so dumm gewesen, nie zu fragen.
    „In den Nachrichten hieß es, du wärest angeschossen worden.“ Jewel strich sich die Haare hinter die Ohren. „Geht es dir gut?“
    „Ich habe Schmerzen“, antwortete er. „Ich sollte mein Bein mindestens noch eine Woche schonen, aber das geht nicht. Ich habe nicht die Zeit dafür.“
    Sie lächelte schief. „Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Komm mit in die Küche. Du kannst eine Kleinigkeit essen, während ich dir die Haare schneide.“
    Das war Carries Chance. Sie würde aufstehen und zu der Tür hinausgehen, durch die sie hereingekommen waren.
    Aber Felipe nahm sie am Arm und zog sie mit sich in die winzige Küche.
    „Ich brauche eine Badehose“, sagte er zu Jewel und drückte Carrie sanft auf einen Stuhl. „Und einen Badeanzug für Caroline.“ Er holte seine Geldbörse hervor und gab ihr einen Hundertdollarschein. „Gehst du bitte los und kaufst uns die Sachen? Caroline trägt Größe 5, und ich habe immer noch M. Such uns was Auffälliges, Jugendliches aus. Irgendwas, was Studenten heutzutage anziehen würden.“
    „Darf ich dein Motorrad nehmen?“, fragte Jewel. Sie füllte eine Sprühflasche mit warmem Wasser und stellte einen der Küchenstühle mitten in den Raum.
    „Na klar.“ Felipe setzte sich auf den Stuhl, und Jewel legte ihm ein Handtuch um die Schultern.
    „Dann mach ich das gern. Weißt du, Phil, es tut mir richtigweh, diese Haarpracht einfach abzuschneiden.“ Jewel sprühte die langen Locken mit Wasser ein.
    „Ich brauche keinen Badeanzug“, sagte Carrie, die endlich die Sprache wiedergefunden hatte. Allmählich verdrängte der Zorn ihre Benommenheit und Ungläubigkeit. Das war gut. Zorn tat nicht ganz so weh.
    „Du musst endlich aus diesem Kleid raus“, widersprach Felipe, während Jewel seine nassen Haare kämmte und sorgfältig teilte. „Die Polizei hat inzwischen sicherlich eine Beschreibung herausgegeben, was du an dem Abend getragen hast. Außerdem gehen wir an den Strand. Ohne Badeanzug fällst du dort auf.“
    „Du gehst vielleicht an den Strand“, erwiderte Carrie, „aber ich nicht. Ich bin raus.“
    „Sei nicht albern …“
    „Albern? Albern? Das hier ist albern, Detective. Hier so herumzusitzen wie …“
    Jewel griff nach einer langen, sehr scharf aussehenden Schere und begann, Felipe das Haar zu kürzen. Lange dunkle Locken fielen auf den beigefarbenen Linoleumboden. Sie warf Carrie einen Blick zu. „Gefällt dir meine Küche nicht? Ich gebe ja zu, sie ist nicht unbedingt hübsch …“
    Carrie beugte sich vor. „Ich sage es dir nur ungern, Schwester, aber Phil war untreu.“
    Jewel schnitt weiterhin seine Haare. „Also wirklich, böser Junge, du“, sagte sie zu Felipe.
    „Caroline …“, setzte er an, doch Carrie fiel ihm ins Wort.
    „Macht dir das nichts aus?“, fragte sie Jewel.
    Die andere lächelte und kürzte mit raschen Schnitten Felipes Haare um die Ohren herum. „Nö.“
    „Na schön, aber mir“, erklärte Carrie kühl. „Und ich gehe jetzt.“
    Der Stuhl quietschte über den Boden, als sie ihn zurückschob, aufstand und aus der Küche eilte.
    Felipe erhob sich ebenfalls. „Caroline, warte …“
    Sofort legte Jewel die Schere weg. „Sieht ganz so aus, als wäre dies der richtige Moment für mich, um die Besorgungen für euch zu machen.“
    Carrie drehte sich zu Felipe um, als er ihr ins Wohnzimmer nacheilte und ihr Richtung Eingangstür folgte. „Und außerdem“, erklärte sie, „bereue ich es. Ich bereue es sogar sehr. Ich bereue den Tag, an dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“
    Jetzt hatte er es geschafft. Er hatte Caroline so weit, dass sie ihn verlassen wollte. Allerdings hatte er nicht erwartet, dass sie so wütend werden würde. So aufgebracht und so wild darauf, sofort zu gehen.
    Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie so … eifersüchtig reagieren würde. Eifersüchtig? Ja, eindeutig. Sie war eifersüchtig auf Jewel. Großer Gott, möglicherweise mochte sie ihn viel mehr, als sie hatte erkennen lassen.
    „Und“, fuhr sie fort, „ich bereue es ganz besonders, dass ich so blöd war und mit dir geschlafen habe, du ehebrecherische Schlange!“
    Felipe war schon als vieles bezeichnet worden, aber „ehebrecherische Schlange“ war neu. Draußen auf der Straße röhrte Diegos Motorrad auf, als

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