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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Jewel damit losfuhr.
    Er lachte. Er konnte nicht anders. Zum einen lag das an ihren Worten. Zum anderen hatte es mit dem leichten Schwindel zu tun, der ihn erfasste, als er begriff, dass sie eifersüchtig war.
    „Ach, du hältst das anscheinend für witzig?“, fauchte sie. „Na schön. Ich gehe, und diesmal hältst du mich nicht auf.“
    Sein Lachen verstummte. Offenbar meinte sie es todernst. Und die Vorstellung, dass sie einfach gehen könnte, ernüchterte ihn auf der Stelle.
    „Nein“, sagte er. „Nein, es ist nicht … Caroline, ich habe dich getäuscht.“
    „Und ob du das getan hast, du Mistkerl!“
    „Nein“, wiederholte er und strich sich das frisch geschnittene Haar aus der Stirn. „Ich habe dich getäuscht, denn ich habedich glauben lassen, dass mich mit Jewel mehr als Freundschaft verbindet.“
    „Es ist also nicht mehr als Freundschaft ?“, schoss sie zurück. „Aha. Aus lauter Freundschaft habt ihr also einen gemeinsamen Sohn?“
    „Er ist nicht mein Sohn“, erklärte er leise, während er ihr die letzten Schritte zur Tür folgte. „Er nennt mich Daddy, weil er sonst niemanden hat, den er so nennen kann. Und weil ich ihn liebe, als wäre er mein eigenes Kind.“
    Carrie erstarrte, die Hand auf der Türklinke. Sie sah ihn nicht an, aber er wusste, dass sie ihm zuhörte. Und es war gut, dass sie zuhörte. Denn gehen lassen würde er sie unter keinen Umständen.
    „Ich bin Jewel zum ersten Mal begegnet, als sie siebzehn war“, erzählte er nun. „Billy ist damals noch nicht ganz drei gewesen. Sie hatte gerade eine Entziehungskur hinter sich. Ihr Onkel wollte sie wieder von Crack abhängig machen, damit er weiter den Zuhälter für sie spielen konnte.“
    „Großer Gott!“, platzte Carrie heraus, und sie schaute ihn endlich wieder an. Es war nicht zu übersehen, wie schockiert sie war.
    „Ich habe dafür gesorgt, dass ihr Onkel ins Gefängnis gewandert ist“, fuhr er fort, ohne die Stimme zu heben. „Sie und ich, wir wurden Freunde. Zu mehr ist es nie geworden. Wir sind Freunde. Ich habe nie mit ihr geschlafen. Ich wollte nie mit ihr schlafen. Ich liebe sie, aber ich bin nicht in sie verliebt. Verstehst du?“
    In Carolines Augen schimmerten Tränen, aber sie wandte den Kopf ab. Anscheinend wollte sie nicht, dass er sie weinen sah. Sie war so zäh, so unabhängig – und zugleich so verdammt zerbrechlich. Sie nickte. Ja, sie verstand.
    „Du musst mich für eine Idiotin halten“, sagte sie schließlich. „Eine eifersüchtige Idiotin.“
    Eifersüchtig. Sie war eifersüchtig. Warum machte ihn das so glücklich? Es sollte ihm Sorgen bereiten. Er sollte eigentlich darübernachgrübeln, ob sie nicht zu sehr an ihm hing. „Ich halte dich nicht für eine Idiotin“, gab er sanft zurück.
    „Ich mich schon“, erwiderte sie und ging zurück in die Küche.
    Felipe schloss kurz die Augen. Sie würde also nicht fortgehen.
    Jedenfalls noch nicht jetzt.
    „Na, alles wieder in Butter bei euch Turteltäubchen?“, wandte Jewel sich an Caroline, als sie gemeinsam in der Küche saßen.
    Sie war vom Einkaufen zurück und hatte Felipes Haare fertig geschnitten. Jetzt war Felipe bei Billy, um sich von dem Jungen zu verabschieden.
    Carrie trug den Badeanzug, den Jewel für sie besorgt hatte. Um genauer zu sein, trug sie einen äußerst knapp sitzenden, leuchtend bunt gemusterten Bikini. Wahrscheinlich sah sie damit aus wie eine College-Studentin. Darüber hatte sie einen Overall angezogen, den Jewel aus ihrem Schrank hervorgekramt hatte, und eine leichte Bluse aus hauchdünner Gaze. Die lange Hose war auf dem Motorrad bequemer und würde sie warm halten, wenn sie über Nacht im Freien blieben.
    Carrie zuckte die Achseln. „Turteltäubchen? Mit Liebe hat unser Verhältnis nichts zu tun.“
    „Also, ich schlafe nicht mit Männern, die ich nicht liebe“, meinte Jewel und nahm einen Schluck von ihrem Eistee. „Nicht mehr.“ Sie sah Carrie an. „Und ich glaube nicht, dass du das tust.“
    Carrie schwieg und zeichnete mit dem Kondenswasser von ihrem Glas Muster auf den Tisch.
    „Wie kommt es, dass du den Mann nicht liebst?“, wollte Jewel wissen.
    Carrie schaute auf, direkt in die leuchtend grünen Augen der Jüngeren. „Liebst du ihn?“
    Sie lachte. „Nein. Na ja, als ich Phil zum ersten Mal begegnet bin, war ich total in ihn verknallt. Aber das ist lange her.“ Jewelbetrachtete sie aus dem Augenwinkel. „Trotzdem: Er ist der bestaussehende Mann auf Erden.“
    Carrie musste lächeln.

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