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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Leben verschwamm zu einem Nebel aus Glückseligkeit und Liebe, aus Leidenschaft und Zärtlichkeit, aus Lachen und Liedern.
    Felipe starrte zum knallblauen Himmel hinauf und gestattetesich, dieses Leben zu leben – das Leben, das er nicht gewählt hatte.
    Das er niemals gewählt hätte, denn er hätte niemals den Auftrag abgelehnt, Richter zu überführen. Denn eins war ihm verdammt noch mal klar: Wenn er sich Richters Organisation nicht vorgenommen hätte, dann hätte es auch kein anderer getan. Und er hätte sich selbst nicht mehr im Spiegel ansehen können, wenn dieser Mann weiterhin frei herumlaufen und unschuldigen Menschen Schlimmes antun konnte.
    Aber …
    Da war noch etwas gewesen, ein Teil seines Tagtraums …
    Er schloss die Augen, um die Bilder zurückzuholen und sich zu erinnern.
    Was wäre, wenn er sich um die Versetzung in eine andere Abteilung bemüht hätte?
    Felipe setzte sich mit einem Ruck auf.
    Caroline, die zwischendurch eingedöst war, schrak zusammen. „Was ist los? Stimmt etwas nicht?“
    „Nein, schon gut. Alles in Ordnung.“
    Aber sein Herz hämmerte wie wild. Was wäre, wenn er sich in eine andere Abteilung versetzen ließ? Nicht, wenn er es getan hätte – sondern wenn er es jetzt tat? Verdammt, wenn er diesen Schlamassel überlebte, musste er sich einfach versetzen lassen. Das ging gar nicht anders. Nach dieser Aktion gab es keinen Gangsterboss, keinen Drogenhändler, keinen Kriminellen in ganz Florida, der ihn nicht jederzeit sofort erkennen würde. Wie auch immer er die Sache betrachtete, als verdeckter Ermittler für die Abteilung Organisiertes Verbrechen kam er nicht mehr infrage. Er war aufgeflogen, verbrannt. Er konnte höchstens in eine andere Stadt gehen, in einen anderen Bundesstaat. Aber das wiederum konnte er sich nicht vorstellen. St. Simone war sein Zuhause.
    Er würde sich in eine andere Abteilung versetzen lassen.
    Und was wäre, wenn er eine weniger gefährliche Arbeit aufnahm? Eine, die für Caroline weniger bedrohlich wäre? Eine,in der Racheakte und Vergeltungsschläge nicht der Normalfall waren?
    Jim Keegan hatte das getan. Er hatte die Abteilung Organisiertes Verbrechen verlassen und war glücklich an seinem neuen Arbeitsplatz. Auch als Detective bewegte er immer noch eine ganze Menge.
    Und wer sagte eigentlich, dass Felipe als Detective arbeiten müsste? Er könnte sich auch um Jugendliche kümmern und in die Fußstapfen seines Mentors Jorge Gamos treten.
    Vor ihm eröffneten sich endlos viele Möglichkeiten.
    Er schaute Caroline an, die ihn immer noch besorgt beobachtete.
    Was wäre, wenn …?
    „Was ist los?“, fragte sie.
    Er wusste nicht, was er antworten sollte. Wo sollte er beginnen? Aber als er den Mund öffnete, kamen die Worte heraus, die er so lange nicht hatte aussprechen können. „Ich liebe dich“, sagte er schlicht.
    Sie schwieg, sah ihn einfach nur an.
    „Glaubst du …?“, begann er und musste sich räuspern. „Glaubst du, wenn das alles hier vorbei ist …?“
    „Ja“, sagte sie ohne das geringste Zögern.
    Felipe musste lächeln. „Du weißt doch gar nicht, was ich fragen will. Vielleicht wollte ich ja wissen, ob du Lust hast, dich vier ganze Wochen ununterbrochen von mir lieben zu lassen.“
    Sie grinste ihn fröhlich an. „Das wäre mal ein Ja, das ich nicht bereuen muss.“
    Als sie die Sonnenbrille abnahm, konnte er nur staunen über die Liebe, die er in ihren wunderschönen Augen sah.
    „Wenn das hier vorbei ist, möchte ich Zeit mit dir verbringen“, erklärte er leise und ernst. „Ich will herausfinden, ob du mich auch dann noch liebst – ohne all die Intrigen und die ständige Gefahr.“
    Es gab da jedoch eine große Unsicherheit, die sie beide lieber nicht erwähnten. Es musste heißen: falls sie beide noch amLeben waren, wenn das hier vorbei war.
    Aber Caroline dachte daran. Er sah es ihr an.
    Sie dachte an den Tod. An seinen Tod. An ihren Tod.
    Die Möglichkeit bestand, und sie war sehr real.
    „Lädst du mich zum Essen ein, oder bittest du mich, bei dir einzuziehen?“, fragte sie. Mit ihrem lockeren Ton wollte sie den Schatten des Sensenmannes ignorieren, der bereits auf sie fiel.
    Ihre Frage traf ihn unvorbereitet. Bei ihm einziehen? Seine Mutter würde einen Herzanfall bekommen, sein Vater würde sich im Grabe umdrehen. Aber Felipe hatte auch gar nicht an eine Essenseinladung gedacht. Doch woran hatte er gedacht?
    Felipe wusste natürlich, woran er gedacht hatte. Er konnte es nur nicht über die Lippen bringen.

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