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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ihm sehr wichtig war.
    Außerdem hatte Felipe die Kassette erwähnt, die Richter und Walsh in Sachen Spielplatzmorde belastete. Er hatte Jewel erzählt, dass er sie unter dem Schlafsofa im Delfintrainerraum des Sea Circus versteckt hatte. Und er hatte sie gebeten, diese Information an Jim Keegan weiterzugeben. Sie sollte Jim persönlich ein entsprechendes Schriftstück übergeben, damit niemand etwas belauschen konnte.
    Außerdem hatte er ihr aufgetragen, Jim zu bitten, ihn am heutigen Donnerstag um ein Uhr mittags in Rafes Wohnung anzurufen.
    Richters Besprechung mit Captain Ratte war für halb vier angesetzt, also zweieinhalb Stunden später.
    Ihnen lief die Zeit davon.
    Felipe bewegte sich erneut. Carrie erkannte an seinem Atemrhythmus, dass er jetzt wach war.
    „Guten Morgen“, flüsterte sie.
    „Ist es schon Morgen?“, fragte er. Draußen war es noch dunkel.
    „Fast“, gab sie zurück. „Es ist kurz vor fünf.“
    „Wann öffnet der Park?“, murmelte er und strich sachte mit der Hand über ihre Hüfte.
    „Um neun“, antwortete sie und schloss die Augen. „Aber die Mitarbeiter fangen schon zwischen halb sieben und sieben an.“
    „Hast du Hunger?“, erkundigte er sich.
    Sie lächelte. „Ich bin am Verhungern. Aber es dauert noch vier Stunden, bis die Imbissbude öffnet.“
    „Hmm, ich schätze, es bringt nicht viel, wenn ich versuche, dich abzulenken …“
    Carrie wandte sich ihm zu und betrachtete ihn. Dunkle Bartstoppelnbedeckten sein Kinn und seine Wangen, und seine Haare waren zerwühlt. So verschlafen sah er einfach zum Anbeißen aus. Ein Lächeln breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus. Und dieses Lächeln enthielt ein Versprechen: Keiner von ihnen beiden würde auch nur an Essen denken – zumindest vorläufig nicht.

19. KAPITEL
    A n jedem Eingang des Parks standen vier uniformierte Polizeibeamte, dazu unzählige Polizisten in Zivil. Sie musterten die Gesichter der Leute, die den Park verließen – auf der Suche nach Felipe Salazar, dem verbrecherischen Polizisten.
    Felipe warf einen Blick auf die Uhr über dem Haupteingang. Halb zwölf. Bis eben hatten die Leute nur vereinzelt den Park verlassen. Laut Caroline gingen die größeren Gruppen erst um die Mittagszeit, frühestens um kurz vor zwölf.
    Er suchte den Parkplatz vor dem Haupteingang mit den Augen ab. Das war definitiv ihr Weg aus dem Sea Circus. An den beiden anderen Eingängen gab es offensichtliche Verstecke für Scharfschützen. Vor diesem Eingang lag nur der offene Parkplatz, der jetzt schon beinah überfüllt war. Keine Bäume, keine Büsche, keine Versteckmöglichkeiten außer endlosen Reihen parkender Autos.
    Natürlich bedeutete das auch, dass Felipe und Carrie sich ebenfalls nirgendwo verstecken konnten, wenn sie erst einmal das Eingangstor hinter sich gelassen hatten.
    Caroline saß neben ihm im Schneidersitz im Gras, ein Stück abseits der Wege, auf denen sich die Leute drängten. Sie trug Jewels Overall über ihrem Badeanzug, hatte die Hosenbeine bis zu den Knien aufgekrempelt. Die Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, statt sie wie üblich zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden. Felipe hatte ihr im Souvenirshop eine Sonnenbrille und eine Baseballkappe gekauft – im Park gab es zu viele Kollegen, die sie hätten erkennen können. Sie sah damit aus wie ein Teenager.
    Als Felipe sie musterte, kam ihm eine Idee.
    „Die Schulbusse auf dem Parkplatz“, meinte er und beugte sich zu ihr hinüber. „Hast du zufällig gesehen, ob darunter eine Gruppe von Highschool-Schülern war?“
    Caroline überlegte und kaute dabei auf ihrer Unterlippe.
    „Ich habe ein paar ganz kleine Kinder gesehen. Erstklässler vielleicht. Und ein paar Ältere, vielleicht Zehnjährige.“ Sie wandte sich um und schaute durch den Zaun zum Parkplatz hinüber. „Da stehen heute wahnsinnig viele Busse. Da muss einer mit einer Highschool-Klasse dabei sein. Warum fragst du?“
    „Wir gehen gemeinsam mit ihnen raus.“
    „Wenn es keine Oberstufenschüler sind, fallen wir auf“, hielt sie dagegen. Hinter den dunklen Gläsern konnte er es nicht genau erkennen. Trotzdem wusste er, dass sie ihn sehr ernst anschaute.
    „Drück uns die Daumen.“ Felipe gab ihr einen leichten Kuss. „Bisher hatten wir Glück.“
    Sie lehnte sich zurück und legte ihren Kopf auf seinen Schoß.
    „Ich habe schreckliche Angst“, gab sie zu und schaute zu ihm hoch. „Wir sitzen hier wie auf dem Präsentierteller. Die ganze Zeit denke ich: Irgendwer sieht mich.

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