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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sie hatte ihn nicht ganz geschlossen. Ihre Haare waren inzwischen fast trocken. Ihre blonde Mähne fiel glänzend über ihre Schultern.
    Sie wirkte tüchtig, beherrscht und ganz und gar weiblich.
    „Kartoffelchips, Popcorn oder Salzbrezeln?“, wiederholte sie geduldig ihre Frage.
    „Ich nehme das Schwertfischsteak. Gegrillt. Mit Zitronenbutter, Ofenkartoffel und Salat des Hauses. Und dann möchte ich gern die Weinkarte sehen.“
    Carrie lachte. „Wir haben ein sehr gutes Root Beer im Angebot, gebraut im Dezember letzten Jahres.“
    „Wenn die Dame das empfiehlt, kann ich es wohl kaum ablehnen. Schließlich möchte ich nicht nur dieses Feinschmeckermahl mit ihr genießen. Ich hoffe auch, herauszufinden, was genau sie unter diesem Neoprenanzug trägt.“
    „Ah, verstehe. Ein Menü, das der Verführung dient. In dem Fall empfehle ich die Salzbrezeln.“
    Sie steckte die Münzen in den Geldschlitz und drückte ein paar Knöpfe. Der Automat spuckte zwei winzige Tüten Salzbrezeln aus.
    „Wollen wir im Freien essen?“, fragte sie und zog eine Dose Root Beer aus dem Getränkeautomaten. Sie reichte ihm die Dose und das Wechselgeld – einen Vierteldollar.
    Felipe wusste genau, wofür er den brauchen konnte.
    Neben den Snack- und Getränkeautomaten standen mehrere Kaugummi- und Süßwarenautomaten, die unter anderem billiges Spielzeug in durchsichtigen Kunststoffkugeln enthielten. Darunter Radiergummis mit aufgedruckten Sammelbildchen, Stempeltattoos mit Comicfiguren und billige Kunststoffringe.
    „Wenn wir schon ein so feines Mahl genießen, sollte die Lady auch feinen Schmuck tragen“, erklärte er feierlich, steckte den Vierteldollar in den Schlitz und drehte an der Kurbel. Die Maschine spuckte eine der Plastikkugeln aus. Mit großer Geste öffnete Felipe sie und reichte Caroline einen hellgrünen Kunststoffring.
    Er war klein, passte aber beinah perfekt auf ihren Ringfinger.
    Sie blickte ihn an, die meergrünen Augen geweitet.
    Und plötzlich war das Ganze kein Spiel mehr. Plötzlich war es echt. Sie liebte ihn, und er hatte ihr gerade einen Ring geschenkt.
    „Den behalte ich bis in alle Ewigkeit“, flüsterte sie.
    „So lang hält er nicht“, warnte er. Er war voller Angst, dass er ihr das Herz brechen würde. Sein eigenes Herz bekam bereits die ersten Risse. „Der Kunststoff wird schnell brüchig.“
    „Nicht, wenn ich ihn gut pflege“, widersprach sie. Sie recktedas Kinn vor, eine Geste der Entschlossenheit, die ihm bereits vertraut war.
    „Das lohnt die Mühe nicht.“ Großer Gott, wenn seine Worte doch bloß nicht der Wahrheit entsprechen würden! Er wünschte sich, er hätte ein anderes Leben. Ein Leben, das er mit ihr teilen konnte. „Das Ding ist nichts wert.“
    „Ich weiß, was es wert ist“, entgegnete sie leise. „Ich weiß ganz genau, was es wert ist.“
    Carrie erwachte vor Anbruch der Morgendämmerung.
    Felipe schlief noch. Er lag lang ausgestreckt auf dem unbequemen Schlafsofa im Zimmer der Delfintrainer. Im Schlaf bewegte er sich, griff nach ihr und hielt sie fest an sich gedrückt.
    Carrie fühlte sich sicher in seinen Armen, aber sie wusste, dass diese Sicherheit eine vorübergehende war. Schon bald mussten sie aufstehen und sich auf den Tag vorbereiten. Und damit auch auf Tommy Walsh und seine Scharfschützen sowie sämtliche Polizeikräfte von St. Simone.
    Am Abend zuvor hatte Felipe von einem der öffentlichen Telefone an der Imbissbude Jewel angerufen. Per R-Gespräch. Sie hatte ihm erzählt, dass sie seinen Bruder besucht hatte.
    Nach dem, was Rafe in Erfahrung gebracht hatte, hatte Lawrence Richter eine Million Dollar auf Felipes Kopf ausgesetzt. Und Tommy Walsh hatte jeden verfügbaren Mann auf die Straße geschickt, um nach ihm und dem Engel – also Carrie – Ausschau zu halten. Es ging das Gerücht, dass die Sache brandheiß werden würde. Wer Felipe Salazar zu Gesicht bekam, sollte am besten sofort in Deckung gehen, weil ihm im nächsten Moment die Kugeln um die Ohren fliegen würden. Rafe hatte Jewel gebeten, Felipe darüber zu informieren. Er sollte wissen, was ihn erwartete.
    Was uns beide erwartet, dachte Carrie bei sich.
    Jewel hatte Rafe dazu überredet, Felipe das Rehazentrum als sicheres Versteck anzubieten. Das war gut zu wissen. Sogarsehr gut zu wissen.
    Felipe hatte ihr eigentlich nicht viel mehr als das erzählt, was Jewel ihm gesagt hatte. Doch Carrie wusste, dass Rafes Unterstützung – auch wenn dieser sich nur widerwillig dazu bereit erklärt hatte –

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