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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Doch der Gedanke, nach dem heutigen Tag vielleicht nicht mehr am Leben zu sein, löste ihm schließlich die Zunge.
    „Ich bitte dich“, sagte er langsam, „darüber nachzudenken, ob du … eventuell … Willst du mich heiraten? Meinen Namen annehmen, meine Kinder zur Welt bringen?“
    Gott, das wünschte er sich so sehr. Er sehnte sich nach dem Leben, das er sich ausgemalt hatte, nach dem Sonnenschein und dem Lachen. Er sehnte sich danach, für immer die Wärme zu spüren, die Carolines Liebe ihm schenkte.
    Allerdings … es ließ sich nicht leugnen: Seine Chancen, diesen Tag nicht zu überleben, waren groß. Tommy Walsh oder einer seiner Leute würde ihm eine Kugel in den Kopf jagen, und das wäre es dann. Keine Hochzeit, keine Kinder, kein Lachen.
    Er hätte die Ewigkeit – in Form ewiger Ruhe.
    Und Caroline … Oh Gott, Walsh würde auch sie umbringen.
    Felipe schloss die Augen. Er ertrug es nicht, die Hoffnung in Carolines Gesicht aufstrahlen zu sehen.
    Gott, gib mir die Kraft, in Würde zu sterben.
    Allerdings stand eins für Felipe absolut und unumstößlich fest: Wenn er schon in den nächsten Stunden diese Welt verlassenmusste, dann würde er dabei schreiend um sich treten und sich nach Kräften mit Händen und Füßen dagegen wehren.
    Um sieben Minuten nach zwölf hörte Felipe sie kommen. Mindestens drei Busladungen Teenager zwischen fünfzehn und achtzehn strömten auf direktem Wege auf den Haupteingang zu. Hastig erhob er sich.
    Caroline setzte sich auf. Er streckte ihr die Hand entgegen, um ihr auf die Beine zu helfen. Ohne sie loszulassen, führte er sie auf dem Pfad dem fröhlichen Lärmen und Lachen der Jugendlichen entgegen.
    Es waren fast hundert Schüler in etwa hundert verschiedenen, grellbunten Shirts, in Jeans und mit Baseballkappen. Fast alle trugen Rucksäcke. Sie hörten Musik und redeten alle zugleich – miteinander, durcheinander.
    Felipe und Caroline blieben mitten auf dem Weg stehen und ließen sich in die Menge aufnehmen. Wie eine Herde wilder Pferde teilte sich der Strom der Schüler und floss um sie herum.
    Dann drehte Felipe sich um und ging auf den Eingang zu, in dieselbe Richtung und mit derselben Geschwindigkeit wie die Teenager. Es herrschte dichtes Gedränge. Als irgendwer mit Carrie zusammenstieß, legte er den Arm um sie und zog sie dichter an sich heran.
    Sein Mund war trocken, während er die große Uhr über dem Haupteingang anstarrte.
    Neun Minuten nach zwölf.
    Waren dies die letzten Minuten seines Lebens?
    Rings um sie schien keinem der Teenager aufzufallen, dass sich Fremde in ihrer Mitte befanden. Und wenn es ihnen auffiel, war es ihnen egal.
    Als sie sich dem Eingangstor und damit den Ausschau haltenden Polizisten näherten, strich Felipe sich die Haare in die Stirn. Bitte, lieber Gott, mach, dass das funktioniert. Er wollte nicht sterben. Er wollte nicht, dass Caroline starb. Ohne sieauch nur anzuschauen, spürte er ihre Angst. Sie packte seinen Arm fester.
    „Ich liebe dich“, hauchte er ihr ins Ohr. „Was immer geschieht, ich liebe dich. Vergiss das nie.“
    „Meine Antwort lautet ja“, flüsterte sie zurück.
    Er sah sie fragend an.
    Sie erklärte: „Ich habe darüber nachgedacht. Ja, ich will dich heiraten.“
    Ungläubig lachte er auf. „Caroline …“
    „Bleib am Leben“, sagte sie. „Was immer geschieht, bleib am Leben.“
    Er beugte sich vor und küsste sie auf die Lippen.
    War das ihr letzter Kuss? Vielleicht.
    Sie dachte dasselbe. Er konnte es ihr ansehen. Als sie sich an ihn klammerte, löste er sich sanft von ihr, um durch das Drehkreuz zu gehen. Hier ging es nur in eine Richtung: nach draußen. Er drehte sich um und wartete darauf, dass sie hinterherkam.
    Nur etwa drei Meter hinter ihm standen Polizisten, deren bohrende Blicke er im Nacken spürte.
    Bitte, lieber Gott …
    Caroline kam durch das Drehkreuz, und ihr Lächeln strahlte hell wie die Sonne. „Komm schon, nimm mich huckepack, Carlos!“, rief sie so laut, dass die Polizisten sie hören mussten. Sie nahm die Baseballkappe ab und löste ihre Haare aus dem Zopf.
    Felipe hatte kaum Zeit, sich darauf vorzubereiten. Schon sprang sie auf ihn zu und schwang sich auf seinen Rücken. Sie lachte laut und hielt sich an ihm fest. Felipe zwang sich, ebenfalls zu lachen. Jetzt waren sie einfach nur zwei Jugendliche, die ihren Spaß hatten.
    Caroline beugte sich über Felipes Schulter, sodass ihre langen glänzenden Haare ihm teilweise ins Gesicht fielen. Mit Caroline auf dem Rücken ging er an

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