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umgehen sollst“, sagte Alex.
Callum starrte ihn verständnislos an. „Was?“
„Du sollst aufpassen, wenn du den Schredder benutzt“, wiederholte Alex, „sonst verfängt sich dein Schlafanzugoberteil darin und erwürgt dich.“
„Warum sollte ich den Schredder benutzen? Das hab ich doch noch nie gemacht“, sagte Callum. „Außerdem hab ich gar nichts zum Schreddern.“
Im selben Moment kam Mr Bannister mit einem Stapel Papier aus dem Esszimmer und drückte ihn Callum in die Hand.
„Kannst du das bitte für mich in den Schredder geben, Callum?“, bat er. „Ich hab noch ein paar Anrufe zu erledigen und in fünf Minuten muss ich aus dem Haus.“ Er winkte Alex fröhlich zu und verschwand in der Küche.
Callum starrte auf das Papier in seiner Hand, dann schaute er Alex an.
„Wie … woher wusstest du, dass …“
Alex seufzte. Wie oft musste er es Callum noch erklären, bis er es endlich kapierte?
„Gib einfach das Papier in den Schredder“, sagte er, „dann sage ich es dir.“
Während Callum das Papier schredderte, erzählte Alex ihm, dass der Tag eigentlich schon vorbei war und was er gemacht hatte: die vergebliche Ballsuche in Mr Kowalskis Garten, das Schulfest und Callums Auftritt mit Halskrause. Und wie er, Alex, schließlich mit dem Laptop die Zeit zurückgestellt hatte, um den Unfall zu verhindern.
Callum saß nur da und nickte langsam.
„Also jetzt weißt du Bescheid“, sagte Alex abschließend, „wenn dir in Zukunft was passiert, musst du es mir sofort sagen. Okay?“
„Weil du dann zurückgehen und verhindern kannst, dass es geschieht?“, fragte Callum.
„Genau“, sagte Alex. Er setzte sich neben seinen Freund. „Und jetzt sag ich dir, was heute Nachmittag passieren wird …“
Nachmittags beim Schulfest konnte Alex endlich seine zweite Idee in die Tat umsetzen.
Er startete die Aktion an dem kleinen Tisch in der Nähe des Eingangs, wo seine Lehrerin, Miss Simpson, ein großes Glas Smarties bewachte. Wer erraten konnte, wie viele Smarties in dem Glas waren, durfte das ganze Glas mit nach Hause nehmen.
Alex zog einen Zettel aus der Tasche und schaute darauf. „Sechstausenddreihundertneunundvierzig“, sagte er.
„Bist du sicher?“, fragte Callum.
„Ja, hundertprozentig“, erwiderte Alex zuversichtlich. „Ich hab doch alles schon mal erlebt.“
Alex hatte zugeschaut, wie die Smarties ausgezählt worden waren, und sich die Zahl sorgfältig notiert. Auch den genauen Ort, an dem die 20-Pfund-Note bei der Schnitzeljagd versteckt war, hatte er sich aufgeschrieben, ebenso wie die Zahlenkombination des Schlosses an der Champagner-Flasche und sämtliche Nummern auf den Gewinnlosen der großen Tombola.
Den Zettel hatte er jetzt natürlich nicht mehr, denn sobald er nach Hause gekommen war und die Zeit zurückgedreht hatte, war der Moment gelöscht worden, in dem er ihn geschrieben hatte. Aber Alex hatte sich die Zahlen genau eingeprägt, direkt bevor er Strg und Z gedrückt hatte, und als er sich morgens um neun in seinem Zimmer wiederfand, hatte er sie schnell hingekritzelt. Und diesen Zettel hielt er jetzt in der Hand.
„Oh, Mann“, sagte Callum aufgeregt, „dann gewinnst du ja alles.“
„Und das ist erst der Anfang“, stimmte Alex zu. „Nächsten Samstag spiele ich im Lotto mit.“
„Im Lotto?“
„Ja, überleg doch mal“, sagte Alex. „Ich muss nur warten, bis die Gewinnnummern verkündet werden, dann gehe ich mit Strg und Z zurück und kaufe das Los. Ich kann gar nicht verlieren!“
Einen Augenblick schwiegen sie beide und dachten daran, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffneten.
Callum fand die Idee brillant. Dumm war nur, dass man erst mit sechzehn Jahren ein Lotterielos kaufen durfte.
Während sie noch überlegten, wie sich dieses Hindernis am besten umgehen ließ, verkündete der Lautsprecher, dass gleich die Preisvergabe stattfinden würde.
Alex hatte haargenau erraten, wie viele Smarties im Glas waren, und folglich das ganze Glas gewonnen. Alle johlten Beifall, als Alex nach vorne ging und seinen Preis entgegennahm.
Dann stellte sich heraus, dass Alex auch bei der Schatzsuche richtig gelegen hatte, und wieder klatschten und johlten alle, als er seinen Preis abholte: die 20-Pfund-Note. Bei der Champagnerflasche fiel der Applaus bereits etwas spärlicher aus, und als er auch den ersten Preis bei der großen Tombola, einen Föhn, gewann, klatschte fast niemand mehr.
Spätestens jetzt begriff Alex, dass er einen Fehler gemacht
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