Mit klick! zurück
Laptop ließ sich nicht einschalten. Alex drückte mehrmals hintereinander auf ON , doch der Bildschirm blieb leer und kein grünes Licht zeigte an, dass der Computer hochgefahren wurde.
Im ersten Moment geriet Alex in Panik. Dann wurde ihm klar, was passiert war. Nach der ganzen Aufregung gestern hatte er vergessen, den Laptop abends auszuschalten, und jetzt war der Akku leer. Er musste das Gerät nur schnell aufladen, dann konnte er die Zeit zurückstellen.
Doch wo war das Netzkabel? Er suchte ein paar Minuten in seinem Zimmer, dann fiel ihm ein, dass er das Kabel gestern bei Callum zu Hause vergessen hatte.
„Drück deiner Mutter die Daumen“, sagte sein Vater, als Alex die Treppe herunterkam.
Mrs Howard stand in einem schicken schwarzen Anzug und einer weißen Bluse in der Haustür und sah ziemlich nervös aus.
„Sie hat gleich ein Vorstellungsgespräch“, sagte Mr Howard. „Und diesmal kriegt sie den Job, was, meine Liebe?“ Er strahlte seine Frau an. „Vergiss nicht: Wenn dein Wagen zusammenbricht oder sonst was passiert, dann ruf mich an. Ich komme sofort und hole dich.“
Alex winkte seiner Mutter von der Einfahrt aus zu und ging die Straße hinauf zum Haus der Bannisters. Aber dort machte niemand auf. Die Einfahrt war leer, die Bannisters waren also weggefahren. Alex wartete eine Weile, falls sie nur schnell beim Einkaufen waren, aber niemand ließ sich blicken.
Schließlich ging er nach nebenan zu Mrs Penrose und fragte nach den Bannisters. Sie konnte ihm nur sagen, dass die ganze Familie heute Morgen um neun Uhr dreißig mit dem Auto weggefahren war. Wann sie zurückkommen würden, wusste sie nicht.
Alex lungerte noch eine Weile vor dem Haus herum. Dann ging er endlich heim. Dort wartete die nächste Überraschung auf ihn: Ein Polizist saß bei seinem Vater in der Küche.
„Das ist Constable Williams“, erklärte Mr Howard. „Er sagt, dass du vor einer halben Stunde die Polizei angerufen hast.“
„Ähm … ja“, murmelte Alex.
„Du hast am Telefon gesagt …“ Constable Williams schaute in sein Notizbuch, „also, du wolltest wissen, was deinem Nachbarn passiert, wenn die Polizei erfährt, dass er einen meterlangen Riesenpython ohne Genehmigung in seinem Haus hält, und dass diese Schlange bereits einen Hund gefressen hat. Ist das wahr?“
„Ähm … ja“, gab Alex zu.
„Kannst du mir dann bitte sagen, um welchen Nachbarn es sich dabei handelt?“
„Du meinst doch nicht etwa Mr Kowalski?“, sagte Mr Howard und starrte seinen Sohn an. „Oder etwa doch?“
„Ähm … ja“, sagte Alex.
„Und du hast die Schlange gesehen?“, fragte der Polizist.
„Ähm … ja.“
Alex brauchte nicht zu lügen. Sobald er das Kabel für seinen Laptop in die Finger bekam, würde er sowieso alles ungeschehen machen. Auf diese Weise würde er wenigstens erfahren, was die Polizei nun wirklich mit Mr Kowalski und seinem Python machen würde.
Constable Williams wandte sich an Mr Howard. „Und wo wohnt dieser Mr Kowalski genau?“
„Nummer 16“, erwiderte Mr Howard. „Gleich nebenan.“
„Gut.“ Der Polizist steckte sein Notizbuch weg. „Also, dann gehe ich jetzt rüber und rede mit ihm. Mal sehen, was er dazu zu sagen hat.“ Er lächelte Alex an. „Mach dir keine Sorgen, mein Junge. Du hast genau das Richtige gemacht.“
Eine Stunde später standen drei Polizeiwagen auf der Straße, außerdem ein Kleinbus mit vergitterten Fenstern. Alex beobachtete vom Wohnzimmerfenster aus, wie vier kräftige Polizisten eine riesige Segeltuchtasche von der Größe eines Zelts aus Mr Kowalskis Haus trugen. Mr Kowalski folgte ihnen. Er sah kreidebleich aus, als Constable Williams ihn in einen der Polizeiwagen bugsierte. So schrecklich alt und klein und zerbrechlich, dass Alex’ Magen sich zusammenkrampfte. Es wurde höchste Zeit, das Ganze ungeschehen zu machen.
Den ganzen Vormittag radelte er alle fünfzehn Minuten zu Callum und schaute nach, ob er zurückgekommen war, aber weder sein Freund noch sonst jemand von der Bannister-Familie ließ sich blicken. Als Alex zum Mittagessen nach Hause kam, erfuhr er auch, warum.
„Callum hat angerufen“, sagte Mr Howard. „Schlechte Nachrichten, fürchte ich. Lilly hat sich heute Morgen das Bein verletzt, weil sie auf einem Teetablett die Treppe runtergerutscht ist, und sie mussten mit ihr ins Krankenhaus. Ich soll dir ausrichten, dass der Unfall um neun Uhr siebenundzwanzig passiert sei. Aus irgendeinem Grund war es ihm sehr
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