Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit klick! zurück

Mit klick! zurück

Titel: Mit klick! zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
und ordentlich. Alles sah ganz normal und aufgeräumt aus. Nachdem Alex sich einen Augenblick umgesehen hatte, ging er in den Flur hinaus.
    Dort war es noch dunkler, aber das störte ihn nicht. Er fand sich gut zurecht, denn die Häuser in der Oakwood-Close-Siedlung waren alle nach demselben Grundriss gebaut. Alex warf einen Blick ins Esszimmer, dann ging er ins Wohnzimmer.
    In diesem Raum war es so finster, dass Alex kaum die Hand vor den Augen sah. Ein seltsamer, modriger Geruch hing in der Luft, den er nicht einordnen konnte. Er überlegte, ob er das Licht anknipsen sollte, ließ es aber sein, weil Mr Kowalski es vielleicht vom Garten aus sehen konnte. Stattdessen ging er zum Fenster, um einen der Vorhänge aufzuziehen. Aber es ging nicht. Der Vorhang ließ sich nicht bewegen. Er tastete mit der Hand herum und stellte fest, dass der Stoff am Fenstersims festgenagelt war.
    Warum hatte er keine Taschenlampe mitgenommen? So was Blödes! Selbst als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er nur vage Umrisse.
    Langsam wurde ihm mulmig. Er überlegte gerade, ob er die Suche abbrechen und nach Hause zurückgehen sollte, als er erstarrte. Was war das für ein Geräusch? Da, schon wieder! Ein leises Rascheln, so schwach, dass er es im ersten Moment für Einbildung hielt – aber nein, da war es …
    Da war etwas im Zimmer. Und es bewegte sich. Ganz leise nur, aber es kam eindeutig auf ihn zu.
    Nichts wie weg!, dachte Alex und machte einen Schritt auf die Tür zu. Das heißt, er wollte laufen, aber seine Beine gehorchten ihm nicht. Er konnte machen, was er wollte, er kam einfach nicht vom Fleck. Und jetzt merkte er auch, warum: Etwas Weiches hatte sich um seine Waden geschlungen. Er griff danach und spürte warme, raue Haut unter seinen Fingern.
    Er wusste sofort, was es war.
    Eine Schlange.
    Und zwar eine große Schlange. Zwei Ringe schnürten ihm die Waden zusammen, jeder so dick wie ein Baumstamm und bleischwer. Er wollte die Ringe wegdrücken, kam aber nicht dagegen an. Genauso gut hätte er sich gegen die Wand stemmen können. Vielmehr zogen sich die Schlingen noch enger zu. Der Druck auf seine Beine nahm zu. Jetzt waren es nicht mehr zwei, sondern drei Ringe – und sie bewegten sich, wanden sich langsam an seinem Körper hinauf.
    Alex hatte das Geheimnis gelüftet. Er wusste jetzt, warum Mr Kowalski seine Türen und Fenster geschlossen hielt. Wer eine große Schlange im Haus hatte, musste natürlich aufpassen, dass sie nicht ins Freie entwischen konnte. Und er durfte auch niemanden zu sich hereinlassen. Wahrscheinlich war es verboten, große, gefährliche Tiere im Haus zu halten, und groß war die Schlange, die sich um seine Beine ringelte, auf jeden Fall …
    Aus den drei Ringen waren inzwischen vier geworden und sie bewegten sich immer noch. Als sie ihm über die Hüfte gingen, riss Alex den Mund auf und schrie um Hilfe. Er brüllte, so laut er konnte – ob Mr Kowalski ihn erwischte oder nicht, war ihm jetzt egal. Im Gegenteil, er betete, dass der alte Mann hereinkam. Aber nichts rührte sich. Niemand kam. Die Häuser in der Siedlung hatten Doppelglasfenster, die absolut schalldicht waren, und niemand hörte ihn.
    Die Ringe reichten ihm jetzt bis an die Brust und zogen sich immer enger zu. Alex bekam kaum noch Luft. Er überlegte fieberhaft. Wie lange würde es dauern, bis Callum merkte, dass er nicht zurückkam, und die Zeit zurückstellte? Er hatte seinem Freund eingeschärft, zehn Minuten zu warten, aber jetzt dämmerte ihm, dass es bis dahin vielleicht zu spät sein könnte.
    Ob es auch klappte, wenn man bereits tot war? Würde der Laptop ihn wieder zum Leben erwecken, wenn Callum die Tasten drückte und die Zeit zurückdrehte? Alex und Callum hatten Witze über diese Möglichkeit gerissen, aber jetzt war es leider kein Spaß mehr …
    Die Ringe schnürten ihm die Brust zu. Seine Arme waren an den Seiten wie festgenagelt und atmen war fast unmöglich. Er musste seine ganze Kraft aufbieten, um den Brustkorb weit genug zu dehnen, dass er kurz nach Luft schnappen konnte. Schreien konnte er längst nicht mehr. Ob Schlangen ihre Opfer bei lebendigem Leib verschlangen? Keine angenehme Vorstellung. Dann doch lieber ein schneller Tod – mit einem Stück Abflussrohr eins über den Schädel bekommen, zum Beispiel …
    Allmählich wurde selbst das Denken schwierig. Vor seinen Augen tanzten kleine bunte Lichter und dann …
    … ging plötzlich ein grelles Licht an und er hörte eine

Weitere Kostenlose Bücher