Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Titel: Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Sheffield
Vom Netzwerk:
Video damals sah, war in der Boulevardsendung Entertainment Tonight auf CBS, und es erschreckte mich fast zu Tode. Bowie ist darin ein trauriger Clown am Strand, der augenscheinlich piksenden Sand in seinen Strumpfhosen hat und mit einem Haufen Gothic-Priestern und Priesterinnen unter einem blutroten Himmel herumspaziert. Er schlendert den Strand entlang mit einer alten Dame, die eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit meiner Großmutter hat. Außerdem geht er einem Bulldozer voran, von dem ich annahm, er symbolisiere die Ernte irgendwelcher fantastischen Früchte.
    Ich hatte das Gefühl, genau zu wissen, wovon der Song handelte. Bowie machte ganz klar einen kalten Drogenentzug durch, eine Thematik, die ich nur allzu gut aus dem Fernsehen kannte. Starsky und Hutch mussten sich ständig mit so etwas befassen. Ich erinnerte mich auch genau an die Folge aus der Detektivserie Baretta aus den Siebzigern, in der Lawrence Hilton-Jacobs ein Junkie ist, und sein Vater Withman Mayo beschuldigt wird, den Drogendealer getötet zu haben. Aus dieser Folge kannte ich sogar das Wort »Junkie«, also konnte mir Bowie rein gar nichts vorspielen. Er machte einen kalten Entzug durch wie Gene Hackman in French Connection II . Hackman verlangt darin, dass man ihn in ein Zimmer einsperrt, damit er leiden und schwitzen und schreien kann, und dass man ihm nichts außer Cheeseburgern mit extra Zwiebeln bringt. Also denke ich bei Heroin immer an Zwiebeln. (Ich kann Zwiebeln auf den Tod nicht ausstehen, was auch der Grund sein mag, warum ich mich von harten Drogen immer ferngehalten habe.)
    Jemandem, der damals noch zu jung war, um Drogen zu nehmen oder sich die Haare orange zu färben, erschien all das wie die Verheißung der Zukunft. Allerdings nicht unbedingt, was die Mode anging – der Pyramide-auf-dem-Kopf-Look? Völlig unpraktikabel. Ziggy Stardusts Lendenschurz? Zu windelmäßig. Das Pierrot-Kostüm als Strandklamotte? Wie Tim Gunn, der Modedesigner aus Project Runway mit Heidi Klum, es wahrscheinlich aus drücken würde: »Ein bisschen viel Look, David. Wie wär’s, wenn du raufgehst und dein Universum in Ordnung bringst, okaaay?«
    Sogar ein fanatischer Bowie-Fan wie ich ist baff, dass das ganze Bowie-Weltall-Ding nach all der Zeit noch immer so ein Riesenhit ist und eine so unvermeidbare kulturelle Präsenz besitzt. Major Tom ist noch immer weltbekannt, obwohl sich heutzutage keiner mehr einen Dreck um echte Astronauten schert. Inzwischen ist er wahrscheinlich der einzige bekannte Astronaut, den es gibt, außer man zählt Buzz Aldrin dazu, der berühmt genug war, um (1) nach der Challenger -Explosion in der TV- Serie Punky Brewster aufzutreten und der kleinen Hauptfigur zu erklären, es sei immer noch okay, wenn sie später einmal Astronautin werden wolle, und (2) in die Rosie O’Donnell Show eingeladen zu werden, um dort den Liedtext von »Rocket Man« aufzusagen.
    Die Geschichte von Major Tom wird beständig weitergeschrieben – zu dem, was bisher geschah, siehe Elton Johns »Rocket Man«, Peter Schillings »Major Tom (Co ming Home)«, Joy Divisions »Disorder«, U2s »Bad«, Neil Youngs »After the Goldrush«, Black Sabbaths »Super naut« und viele mehr. Lou Reed veränderte es zu »Satellite of Love«, und Depeche Mode machte daraus »Satellite of Hate«. Die beste Szene aus einem Adam-Sandler-Film ist vermutlich die aus Mr. Deeds , in der die Hauptfigur zum ersten Mal in einem Hubschrauber mitfliegt und die Crew dazu bringt, »Space Oddity« zu singen. Cat Power konnte ihre Version sogar in einem Autowerbespot bringen, und niemand fand es seltsam. Als würde man je in einem Auto sitzen wollen, das von Major Tom gesteuert wird! Man würde das Auto nie wiederfinden! Das GPS-Gerät würde bloß anzeigen »I think my spaceship knows which way to go«, und dann wäre man, wuuusch, auch schon verschwunden!
    Praktisch jeder Major-Tom-Song ist grandios – wer mag »Rocket Man« nicht? (Außer vielleicht Bowie selbst.) Ich glaube, das liegt einfach daran, dass jeder weiß, wie es ist, unkontrolliert im Weltall herumzutreiben. Und auch als Peter Schilling in »Major Tom (Coming Home)« davon sang, dass er sich auf der Erde so verloren und verwirrt vorkommt und am liebsten auf seinen eigenen Privatplaneten abhauen und die ganzen Erdenmädchen zurücklassen würde, da wusste ich genau, was er meinte. Wie Patti Smith schon sagte: »Okay, Erdenmänner, ihr hattet eure Chance.«
    Bowie hat oft erklärt, dass er während dieser Phase die

Weitere Kostenlose Bücher