Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt
Duckie zu Andie: »Ich wäre für dich gestorben!«
Warum entscheidet sich Moll y /Andie bloß für den reichen Hottie Blane (Andrew McCarthy), wo sie doch den aufwendig geföhnten Duckie haben könnte? Es ist erstaunlich, wie umstritten das Ende von Pretty in Pink bei vielen Leuten ist. Bis heute hält sich hartnäckig die Legende, dass sich Andie in einer ursprünglichen Fassung des Films für Duckie entscheidet. Angeblich wurde dieses Ende dann nach ersten Testvorführungen geändert. Ich glaube das erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Aber angesichts der Tatsache, dass diese angeblich ursprüngliche Schlussszene nie irgendwo aufgetaucht ist, nicht einmal in den Outtakes auf der DVD, glaube ich weiterhin, dass es sich bei dem »verlorenen Original« um einen puren Mythos handelt, der zeigt, wie sehr die Leute Duckie mögen.
Auch ich mag Duckie sehr, aber was ihn erst zu Duckie macht, ist die selbstlose Art, mit der er die Unstetigkeit des weiblichen Verlangens akzeptiert und alles dafür tut, dass Andie bekommt, was sie will. Also drängt er sie, mit Blane zum Abschlussball zu gehen, obwohl Blane ein Blödmann ist und zum Ball in einem noch alberneren Outfit auftauchen wird als Duckie selbst. Und natürlich bekommt Duckie, noch bevor der Song zu Ende ist, ein anderes Mädchen – Kristy Swanson! – ab. Das ist Teenie-Utopia.
Diese letzten Sekunden von Pretty in Pink werden immer umstritten bleiben – aber sie bringen auf den Punkt, warum ich die Filme von John Hughes so mag. Der muffelige Teenager in mir möchte, dass Duckie Molly frei gibt, also wird der muffelige Teenager in mir diese Schluss szene mit Klauen und Zähnen verteidigen. Pretty in Pink zeigt, warum es immer nervige, muffelige Teenager geben wird. Anderer Meinung? Hey – kein Ding!
LITA FORD
»Kiss Me Deadly«
1988
Widmen wir uns ein paar Minuten einem Mädchen, das ehrlicherweise mehr war, als ich an ihr hatte.
Paula war ein verkorkstes katholisches Mädchen, das ich kannte. Ich mochte solche Mädchen. Wie es sich für einen guten katholischen Jungen eben gehörte, fühlte ich mich von Verkorkstheit im Allgemeinen angezogen. Sie war eine Barkeeperin mit langen, fettigen schwarzen Haaren und einer Jeansjacke, die sie tagaus, tagein trug, ganz gleich, wie warm es war. Wenn ich an den Sommer von 1988 denke, denke ich unweigerlich an sie. Def Leppard war ihre Band, »Pour Some Sugar on Me« ihr Lied. Und der schreiende Joe Elliott? Ihr Gott. Wenn Joe heulte »You got the peaches, I got the cream«, schien seine Stimme die bevorstehende Vereinigung aus Pfirsichen, Sahne und allerlei anderer Erzeugnisse aus der Melkproduktecke unseres Herzens vorwegzunehmen.
Ich lernte Paula im Radiosender kennen, in dem sie freitagabends die Reggaesendung moderierte. Ich kam vorbei, um ihre Platten einzusortieren und sie zu beeindrucken. Manchmal tauchte sie einfach nicht auf, dann musste ich für sie einspringen und die Sendung schmeißen. Wenn sie betrunken war, wurde sie laut. In Bars legte sie sich gern mit großen Kerlen an und überließ es dann mir, uns beide heil aus der Nummer herauszuargumentieren. Sie mochte Feuerwerke. Sie nahm gern ihren Gettoblaster mit aufs Dach und startete Raketen aus leeren Flaschen, während Lita Ford oder Guns N’ Roses aus den Boxen wummerten. Ich war willkommen, solange ich mir keinen Finger oder irgendetwas anderes abschoss.
Ich schlief den ganzen Sommer über allein mit einem Bild von Morrissey über dem Bett, das ich aus der Zeitschrift Spin herausgerissen hatte. Es war eine Werbung für sein Soloalbum: »MORRISSEY … ALONE«. Jedes Mal, wenn ich ins Bett kroch, war auch ich allein, und ich hielt das für einen ganz erstaunlichen Zufall. Paula hasste Morrissey, hasste The Cure und hasste einfach alles, was sich irgendwie melancholisch oder verängstigt anhörte. Aber sie hatte immer etwas Trauriges an sich. Sie wollte nie über ihre Herkunft oder ihr Leben reden. Sie hatte ein lautes, krächzendes Lachen, und ihre Augen waren wie klares Glas. Ich spürte, dass sie einen weiten Weg gegangen war, zwischen hier und wo auch immer sie herkam.
Nachmittags rief sie mich oft an, und wir schauten am Telefon zusammen Dial MTV . Sie war eine richtige Quasselstrippe und gab die ganze Zeit über ihre Kom mentare ab, während der Moderator Adam Curry die Top Ten der Zuschauerwünsche herunterzählte. Wir sangen bei den Hits des Sommers mit: »Kiss Me Deadly«, »I Hate Myself for Loving You«, »Sweet Child of
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