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Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Titel: Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Sheffield
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Latinlover-Freund und schmetterte »I Found Someone«. Keiner von uns beiden sagte etwas. Was mach ich jetzt? Sag ich was? Beug ich mich zu ihr hinüber und küsse sie? Oder sollte ich besser gehen?
    Das nächste Cher-Video war »We All Sleep Alone«. Also ging ich heim.
    Am nächsten Tag rief Paula mich an und fragte, ob ich zu einem Bikerfestival mitkommen wolle. Keiner von uns beiden erwähnte die letzte Nacht. Obwohl es ein tolles Cher-Video war.
    Das Highlight des Sommers war der Abend, an dem wir Debbie Gibson live im New Haven Coliseum sahen. Natürlich nahmen wir ein Mixtape für Debbie auf. Wir packten es voll mit Punkrock-Frauen: The Slits, The Raincoats, X-Ray, Spex, Patti Smith. Wir hatten vor, die Kassette auf die Bühne zu werfen, damit Debbie sie sich später anhören und dann mehr in Richtung Punkrock gehen konnte. Der Plan, den wir uns zurechtgelegt hatten, war perfekt – wir packten die Kassette sogar ein und hängten sie an einen Plüschbären, denn aus Bop wussten wir, dass Debbie eine Sammlung Stofftiere von ihren Fans besaß. Wir schrieben sogar unsere Telefonnummern drauf, für den Fall, dass sie Fragen an uns hatte.
    Debbie Gibson war toll an diesem Abend. Sie brachte all ihre Hits und wechselte sogar ein paarmal die Klamotten. Sie sang auch eine schreckliche Ballade, »Lost in Your Eyes«, als Zeichen für ihre neue, reifere Richtung. Was ist das bloß mit den Disco Girls? Warum wollen sie immer alle erwachsen werden und sich in Barbara Streisand verwandeln? Paula und ich saßen ziemlich weit vorne, umgeben von kreischenden kleinen Mädchen, und waren uns einig, dass Johnny Depp im Geiste mit uns war. Ich pirschte mich so nah wie möglich an den Bühnenrand heran, um Debbie unser Geschenk hochzuwerfen, aber die Security-Typen durchkreuzten meine Pläne. Sie gerieten in Bewegung, als sie sahen, dass sich ein erwachsener Mann der Bühne näherte, was absolut verständlich ist. Ich versuchte ihnen zu erklären, dass ich Debbie nur ein Geschenk machen wollte, aber Tiny und Bruno interessierte meine Mixkassette wenig, und ich konnte mich glücklich schätzen, dass ich ohne fehlenden Zahn zurück zu meinem Platz gelangte.
    Als wir nach dem Konzert mit der Menge aus dem Coliseum drängten, stieß mich Paula mit dem Ellenbogen in die Seite: »Das ist der Typ.«
    »Welcher Typ?«
    »Der aus dem Video.«
    »Meine Fresse.«
    Da stand er tatsächlich, der Kerl, der in Debbies »Foolish Beat«-Video ihren Schwarm spielte. Er war es ganz unverkennbar, mit seinen blauen Augen und den hohen Wangenknochen. Er lehnte an der Wand und unterhielt sich mit einem weiteren Mitglied aus Debbies Gefolge. Ich hatte keine Ahnung, warum der »Foolish Beat«-Typ da war, oder warum er davon auszugehen schien, dass man ihn nicht wiedererkannte, wo doch das Video Tag und Nacht auf MTV lief. Paula und ich waren uns einig, dass es total billig wäre, einfach hinzugehen und ihn anzusprechen, also genau der richtige Job für mich. An einem der Rekordtiefpunkte meines Lebens drängte ich mich zu ihm durch und schüttelte ihm die Hand. »Würdest du ihr ein Geschenk von uns geben?«, fragte ich ihn. Er verdrehte genervt die Augen und sagte: »Äh, klaaaar .« Ich gab ihm unser Mixtape.
    Danach gingen Paula und ich an die Bar und stießen auf Debbies Zukunft als Punkrockerin an. Eine Zukunft, die uns unglaublich strahlend erschien. Debbie Gibson würde Punkrockerin werden. Johnny Depp würde für den Weltfrieden sorgen. Und es war noch immer genug Sommer für mich übrig, um bei Paula den entscheidenden Schritt zu tun.
    Als Paula die Stadt verließ, fiel ich aus allen Wolken. Eines Tages rief ich bei ihr an, und ihr Mitbewohner teilte mir mit, dass sie fort sei. Er wusste nicht mal, wohin. Ich hatte nie die Gelegenheit, mich von ihr zu verabschieden, aber ich hätte sowieso nur irgendetwas Blödes gesagt. Die zarte Zuneigung zwischen uns war echt gewesen. Es war die Art von zarter Zuneigung, die einen lehrte, sich stärkere Spielarten vorzustellen. Aber der Sommer war vorbei. Und was war mit unserer kleinen Dial-MTV -Soap? Was wurde aus den Ikonen, die uns in diesem kurzen Lebensabschnitt begleitet hatten?
    Debbie Gibson? Sie hat sich nie gemeldet. Hat sie sich die Kassette je angehört? Natürlich nicht. Ihr nächstes Album, Electric Youth , war schrecklich, was genau zwei Menschen überraschte. Heute ist sie ein Broadwaystar namens Deborah.
    George Michael? Er outete sich schließlich. Auch das überraschte bloß dieselben zwei

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