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Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Titel: Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Sheffield
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(»Ich mei ne, es gibt heutzutage nicht mehr viele Mädchen in den Vereinigten Staaten, die ihren Slip einem Narren wie mir überlassen«). John Hughes konnte Krach wirklich treffend beschreiben. Er wusste, wie man zuhört.
    Als er starb, war es verblüffend zu sehen, wie berühmt er war, besonders weil er damals schon jahrelang keinen Film mehr gemacht hatte. Aber trotz seiner Zurückgezogenheit war er einer von Hollywoods bekanntesten Regisseuren. Zu seiner aktiven Zeit war er bestimmt genauso berühmt wie das sogenannte Brat Pack, die jungen Schauspieler aus seinen Filmen. Als Pretty in Pink heraus kam, nannten es alle den neuen »John-Hughes-Film«, obwohl er die Regie an seinen Partner Howard Deutch abgegeben hatte. In der Filmparodie Nicht noch ein Teenie-Film von 2001 (zu meiner Schande einer meiner Lieblingsfilme des letzten Jahrzehnts) gehen die Jugendlichen auf die John Hughes High, und das Footballteam spielt im Harry Dean Stadion (Harry Dean hat in Pretty in Pink Mollys/Andies Vater gespielt).
    Es ist ein Zeichen dafür, wie sehr die Teenagerkultur der 1980er-Jahre noch immer nachhallt. Selbst Leute, die erst in den Neunzigern geboren wurden, übertreiben es manchmal mit geliehener Achtziger-Nostalgie. Vielleicht liegt das daran, dass dies eine Ära war, in der sich nur die Teenietrashfilme nicht am Hochglanzschwindel der restlichen Unterhaltungsindustrie beteiligten. Filme für Erwachsene nervten in den Achtzigern total; egal ob nun Kathleen-Turner-Streifen oder Steve-Winwood-Alben, die Nicht-Teeniekultur des Jahrzehnts hatte keinen langfristigen Bestand. Das einzige erfrischende Lebenszeichen war der Teentrash, das Zeug, das damals am meisten Verachtung auf sich zog, am albernsten war und am kurzlebigsten schien. Alyssa Milano hatte recht: »Teeniedampf! Man muss ihn ablassen!«
    Um es einmal brutal vereinfacht zu formulieren; in den Achtzigern gab es nur zwei Arten von Filmen:
    1. Filme, in denen Judd Nelson aller Voraussicht nach mit der Faust fuchtelnd über ein Footballfeld läuft,
    2. Filme, in denen Mickey Rourke viel schwitzt und irgendetwas symbolisieren soll.
    Selbstredend wurde erstere Art von Filmen zu Kult, während die zweite schon Anfang der Neunziger völlig in Vergessenheit geraten war und heute schrecklich überholt und freudlos wirkt. Ein Grund, warum wir uns an die Teeniefilme von damals noch erinnern, ist, dass sie viel ehrlicher waren als die ganzen Hollywoodproduktio nen für Erwachsene aus dieser Zeit. Es schwang immer ein Gefühl der protzigen Verlogenheit in den Erwachsenendramen der Baby-Boomer-Generation mit, in all diesen pseudoeinfühlsamen Streifen mit William Hurt oder Michael Douglas oder Melanie Griffith, die alle so wirkten, als wären sie durch eine mit Babyöl verschmierte Linse gefilmt worden. Der Moment in der Filmgeschichte, der das für mich auf den Punkt bringt, ist die wahrhaft abscheuliche Einstellung am Anfang von Top Gun mit der Einblendung: »Indischer Ozean: Heute«. Das bringt wirklich auf den Punkt, wie es 1986 um die Kultur des Hollywoodkinos bestellt war: Das Leitprinzip lautete, dass »heute« immer so aussehen würde wie 1986 – ein Gedanke, der so schrecklich ist, dass man gar nicht erst darüber nachdenken will.
    Es gab schon einmal einen glorreichen Teeniefilmboom, bevor John Hughes auf der Bildfläche erschien. 1982 kam Ich glaub’ ich steh’ im Wald ins Kino, der noch immer meine Wahl für den besten Film des Jahrzehnts wäre. Aber in den frühen Achtzigern gab es außerdem Class – Vom Klassenzimmer zur Klassefrau , Die Highschool-Fete , Die letzte amerikanische Jungfrau , Private School – Die Superanmacher , Das blaue Paradies , Zeit der Vergeltung , Beach Girls – Strandhasen , Crazy for you – Liebe auf der Ringermatte , Footloose , Flashdance und viele mehr. Lipstick & Ice Cream ist einer der besten Filme aller Zeiten darüber, wie es ist, als katholischer Jugendlicher aufzuwachsen, mit Sarah Jessica Parker als bebrillte Streberin, die unbedingt zu einer TV-Tanztruppe will, und Helen Hunt als ihre pfiffige Freundin. (»Bitte, Schwester, wie soll denn ein vernünftiger Mensch die Heilige Maria von der Stolzen Maria aus dem Song unterscheiden? Maria ist nicht so eindeutig wie Tina Turner.«) Sogar die Nonnen in diesem Film werden irgendwann cool. Dirty Dancing war nur ein teuer produzierter Abklatsch von diesem Film, wenn auch zugegebenermaßen ein großartiger. (Mit Patrick Swayze konnte man schließlich kaum was falsch machen.) Die

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