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Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt

Titel: Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Sheffield
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»Weil sie gehört haben, dass da so viele Mädels sind.«
    In den meisten Musikrichtungen gilt es als Stigma, ein solches weibliches Publikum zu haben. Als LL Cool J seinen Rap-Battle gegen Canibus führte, war die tödlichste Beleidigung, die Canibus vorbringen konnte: »Neunundneunzig Prozent deines Publikums tragen High Heels.« Zum Teil ist das natürlich nur Neid, aber es geht hier auch um eine männliche Urangst. Die Angst, dass das männliche Publikum einen meiden könnte, wenn man als Künstler viele weibliche Fans hat. Und wenn die Frauen sich dann auf den nächsten süßen Typen mit einem eingängigen Song stürzen, dann bleibt man abgebrannt und einsam zurück.
    Natürlich kann auch der entgegengesetzte Fall eintreten. Die Ladys lieben L L Cool J – dafür steht sein Name: »Ladies Love Cool James« –, während Canibus überhaupt nie einen richtigen Hit landete. L Ls Antwort auf die High-Heel-Attacke lautete dementsprechend auch: »Neunundneunzig Prozent deiner Fans existieren gar nicht.«
    »Hungry Like the Wolf«. Mit diesem Song hörten die meisten zum ersten Mal von Duran Duran, zumindest in den USA. Noch immer ist er das einzige Lied in der Musikgeschichte, das lykanthropischen Sex propagiert.
    Simon jault noch heute in der typisch schrillen Tonlage des Popidols. Für einen Rocksänger kann das eine heikle Sache sein. Eine alte Binsenweisheit im Showgeschäft besagt, dass einer tieferen Stimme eine längere Karriere beschert ist als einer hohen. Selbst in den guten alten Radiotagen bedeutete eine leichte Tenorstimme eine weibliche Zuhörerschaft, und das hieß wiederum, dass man ein eher kurzlebiges Phänomen war. Frank Sinatra wurde in den Vierzigerjahren zu einem Idol, weil er schnulzige Balladen für die jungen Frauen hauchte, deren Freunde fern von ihnen im Zweiten Weltkrieg kämpften. Als die Soldaten wieder nach Hause marschiert kamen, war Frankies Karriere am Ende – bis er in den Fünfzigern sein Comeback mit einer neuen, tieferen, von der Liebe gezeichneten Stimme hinlegte. Sänger mit hohen Stimmen versuchen immer tiefer zu werden. Der Bariton Bing Crosby sagte einst in der Sendung The Jack Benny Program zu dem Tenor Dennis Day: »Geh mit der Stimme nach unten, dahin, wo das Geld ist, Junge.«
    Simon scherte sich nie um so etwas. Die bloße Tatsache, dass er mit dieser Stimme eine Musikkarriere anstrebte, ist schon Beweis genug, dass er aus härterem Holz geschnitzt ist, als die Leute gemeinhin vermuten.
    Für einen Jungen kann es unangenehm sein, Zeuge der rasenden, ungehemmten Begeisterung weiblicher Fans für ihre Idole zu werden, ganz gleich, ob es sich nun um Sinatra, die Beatles oder Michael Jackson handelt. Auch das hat zum Teil mit Neid zu tun – wer wäre nicht gern derjenige, der die Mädchen dazu bringt, solche Geräusche zu machen? Aber teilweise liegt es auch daran, dass wir die Mädchen um diese Art von Begeisterung beneiden. Der archetypisch weibliche Fan braucht sich nicht darum zu kümmern, ob eine Musik cool oder fundiert oder authentisch ist. Wenn sie sie zum Tanzen bringt oder sie anturnt, dann kreischt sie einfach.
    Jungs schreien nicht, und wir lassen uns von all dieser triebhaften Energie leicht einschüchtern. Wie die große Musikphilosophin Lil’Kim einmal treffend bemerkt hat, steckt in jedem Mann ein böööses Mädchen. Und dieses böse Mädchen kann uns eine Heidenangst einjagen. Denn die Lady stellt eben Ansprüche.
    Es gibt eine Anekdote über den Beatles-Manager Brian Epstein, ein homosexueller Mann, der die Intensität seiner Liebe für diese Band, die er entdeckt hatte, nie öffentlich eingestehen konnte. Eines Abends auf Amerikatour gönnte er sich ein Vergnügen, das er sich vorher stets versagt hatte. Er mischte sich im Dunkeln anonym unter die Menge. Er ging dorthin, wo die Mädels standen, und schrie so laut, wie er es sich schon immer gewünscht hatte.
    Wenn ich mir Duran Duran anhöre, dann will ein Teil von mir ihnen zukreischen, und der andere möchte der Typ sein, wegen dem all die Mädchen um mich herum kreischen. Ich denke, das ist es, warum sie mich noch immer faszinieren. Duran Duran sind eine Mädchenband, die heute noch berühmt ist, weil sie den Mädchen immer treu geblieben sind; sie lassen nicht zu, dass sie das Mäd chenbandstigma trifft. Auf ihre extravagante Art genießen sie es, von den Frauen angehimmelt zu werden. Sie lassen sich von dem Kreischen nicht verunsichern.
    Der nächste Song in der Hitparade ist »Rio«, der Ti

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