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Mit offenen Karten

Mit offenen Karten

Titel: Mit offenen Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Gelegenheiten eines Arztes in einem Laboratorium. Er muss etwas damit gemeint haben.»
    «Das hat nicht Mr Shaitana gesagt.» Mrs Oliver schüttelte den Kopf. «Das hat Major Despard gesagt.»
    Sie hörte Schritte auf dem Gartenweg und wandte sich um. «Nein, so etwas!», rief sie aus. «Wenn man vom Teufel spricht!»
    Major Despard war eben um die Ecke des Hauses gekommen.

13
     
    D er Anblick von Mrs Oliver brachte Major Despard aus der Fassung. Unter seiner sonnverbrannten Haut errötete er tief. Die Verlegenheit machte ihn nervös. Er ging auf Anne zu.
    «Entschuldigen Sie, Miss Meredith. Ich habe geläutet, aber es rührte sich nichts. Ich hatte hier zu tun und wollte nicht an Ihrer Tür vorbeigehen, ohne Sie zu begrüßen.»
    «Es tut mir so leid, dass Sie warten mussten», sagte Anne, «aber wir haben kein Mädchen – nur eine Aushilfe für die Vormittage.»
    Sie stellte ihn Rhoda vor.
    Rhoda sagte munter: «Trinken wir Tee. Es wird kühl. Gehen wir lieber hinein!»
    Sie gingen alle ins Haus. Rhoda verschwand in die Küche. Mrs Oliver sagte:
    «Was für ein Zufall – dass wir uns alle hier treffen.»
    Despard sagte langsam: «Ja.»
    Seine Augen ruhten nachdenklich und prüfend auf ihr.
    «Ich habe Miss Meredith vorgeschlagen», berichtete Mrs Oliver, die sich köstlich amüsierte, «einen Schlachtplan zu entwerfen. Wegen des Mordes, meine ich. Natürlich hat es dieser Doktor getan. Sind Sie nicht meiner Meinung?»
    «Das weiß ich nicht. Sehr wenig Anhaltspunkte.»
    Mrs Olivers Miene schien unmissverständlich auszudrücken: «Echt Mann.»
    Eine gewisse Befangenheit hatte sich der drei bemächtigt. Mrs Oliver spürte es sogleich, und als Rhoda den Tee brachte, stand sie auf und verkündete, dass sie in die Stadt zurück müsse. Nein, es sei äußerst liebenswürdig von ihnen, aber sie könnte nicht zum Tee bleiben.
    «Hier – ich gebe Ihnen meine Visitenkarte», sagte sie. «Besuchen Sie mich, wenn Sie in die Stadt kommen, und wir werden alles besprechen und sehen, ob uns irgendetwas Kluges einfällt, um der Sache auf den Grund zu gehen.»
    «Ich begleite Sie zum Gartentor», sagte Rhoda.
    Gerade als sie den Pfad zum Gartentor hinuntergingen, kam Anne Meredith aus dem Haus geeilt und überholte sie.
    Ihr blasses Gesicht sah ungewöhnlich entschlossen aus.
    «Ja, meine Liebe?»
    «Es ist außerordentlich liebenswürdig von Ihnen, Mrs Oliver, sich so zu bemühen, aber ich möchte wirklich lieber gar nichts tun. Ich meine – es war alles so schrecklich. Ich möchte es einfach vergessen.»
    «Mein liebes Kind, es handelt sich darum, ob man Ihnen gestatten wird, es zu vergessen.»
    «Oh, ich weiß sehr gut, dass die Polizei die Sache nicht fallen lassen wird. Sie werden wahrscheinlich herkommen und mich weiter ausfragen. Darauf bin ich gefasst. Aber privat, meine ich, will ich nicht daran denken – oder irgendwie daran erinnert werden. Ich bin vielleicht ein Feigling, aber so ist mir zu Mute.»
    «Oh, Anne!», rief Rhoda Dawes.
    «Ich kann Ihre Gefühle verstehen, aber ich bin nicht überzeugt, dass Sie klug handeln», meinte Mrs Oliver. «Sich selbst überlassen, wird die Polizei vermutlich nie die Wahrheit herausfinden.»
    Anne Meredith zuckte die Achseln.
    «Macht das wirklich etwas?»
    «Natürlich macht es etwas», rief Rhoda. «Es macht sogar sehr viel, nicht wahr, Mrs Oliver?»
    «Das will ich meinen», bestätigte Mrs Oliver trocken.
    «Ich bin nicht Ihrer Meinung», beharrte Anne eigensinnig. «Niemand, der mich kennt, kann glauben, dass ich es getan habe. Ich sehe keinen Grund zur Einmischung. Es ist Sache der Polizei, die Wahrheit herauszubekommen.»
    «Oh, Anne, du bist so mutlos», seufzte Rhoda.
    «Jedenfalls fühle ich mich so», gab Anne zu. Sie streckte ihre Hand aus. «Danke sehr, Mrs Oliver. Es war sehr freundlich von Ihnen, sich bemüht zu haben.»
    «Natürlich, wenn Sie so denken, ist nichts mehr zu sagen», meinte Mrs Oliver munter. «Ich für mein Teil werde nicht ruhen. Adieu, meine Liebe, besuchen Sie mich in London, wenn Sie Ihre Meinung ändern.»
    Sie kletterte in den Wagen, startete und winkte den beiden Mädchen fröhlich zu.
    Rhoda stürzte plötzlich dem Wagen nach und sprang aufs Trittbrett. «Was Sie wegen des Besuchs in London gesagt haben…», rief sie atemlos –, «meinten Sie nur Anne oder auch mich?»
    Mrs Oliver bremste.
    «Ich habe natürlich Sie beide gemeint.»
    «Oh, danke vielmals. Ich – vielleicht komme ich eines Tages. Ich möchte Ihnen etwas – nein, ich

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