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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nachrichten, daß längst nicht alle Graysons erfreut darüber sind, eine Frau als Gutsherrn zu haben. Können Sie, wenn Sie diese Tatsache berücksichtigen, denn sicher sagen, daß alle Ihre Männer Ihre Loyalität teilen?«
    »Sie alle meldeten sich freiwillig für diese Aufgabe, Colonel.« Zum ersten Mal war in LaFollets Stimme ein frostiger Unterton zu bemerken. »Was ihre persönliche Motivation angeht, so fiel Armsman Candless’ Vater an Bord der Covington in der Schlacht um Blackbird. Corporal Mattinglys älterer Bruder starb in der gleichen Schlacht an Bord der Saul . Armsman Yard verlor einen Vetter und einen Onkel in der Ersten Schlacht von Jelzins Stern; ein anderer Vetter überlebte die Schlacht von Blackbird nur, weil Lady Harrington darauf bestand, daß alle graysonitischen Rettungskapseln eingeholt wurden, obwohl jederzeit die Saladin zurückkehren konnte, bevor sie gefunden wurden. Sein Sender war beschädigt, und unsere Ortungsgeräte hätten ihn nicht aufspüren können – die der Fearless fanden ihn. In meiner Abteilung – in der gesamten Leibwache – gibt es nicht einen Mann, der nicht eingetreten wäre, weil er in Lady Harringtons Schuld steht, aber das ist nur ein Teil der Erklärung, Sir. Sie ist jemand Besonderes, Sir. Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, aber …«
    »Müssen Sie gar nicht«, brummte Ramirez, und LaFollet sah ihn erstaunt an. Etwas in den Augen des Colonels ließ ihn sich entspannen und den Blick senken. Er starrte aufmerksam auf seine Hand, die über die Armlehne des Stuhles strich.
    »Für … für einen Grayson ziemt es sich eigentlich nicht, es auszusprechen, Sir«, sagte er bedächtig, »aber wir sind in ihre Leibwache eingetreten, weil wir sie lieben.« Er stellte die Handbewegung ein und sah zu Ramirez auf. »Und noch mehr, sie ist unsere Gutsherrin, unsere persönliche Lehnsherrin. Wir schulden ihr die gleiche Loyalität wie Sie Ihrer Königin, Colonel, und wir sind entschlossen, unsere Pflicht zu erfüllen. Wenn ich recht verstanden habe, dann hat der Protector unseren Botschafter angewiesen, Ihrem Premierminister die gleiche Information zu übermitteln.«
    Ramirez strich sich langsam über die Stirn. Er war in der Lage, Unnnachgiebigkeit zu erkennen, wenn er ihr begegnete, und der Status des Captains als auswärtige Adelige warf Fragen auf, bei denen er wirklich froh war, sie nicht lösen zu müssen. Und noch wichtiger, LaFollet hatte einen wesentlichen Punkt angesprochen, ohne vielleicht wirklich zu wissen, wie wichtig er für die Sicherheit des Captains war. Schließlich war es eher unwahrscheinlich, daß North Hollow einfach aufgeben würde, wenn es Summervale nicht gelang, sie zu töten. Sobald sie das Schiff verließ, konnten Ramirez’ Marines für ihre Sicherheit nicht mehr garantieren, aber nach allem, was er bisher von LaFollet und seinen Leuten gesehen hatte, bedurfte es mindestens einer taktischen Kernwaffe, um an ihnen vorbeizukommen.
    Ramirez fragte sich, inwiefern dieser Eindruck sein Urteil wohl beeinflussen mochte. Wahrscheinlich stärker , dachte er, als ich gestatten sollte. – Nein, das ›wahrscheinlich‹ kann ich wohl weglassen. Ganz bestimmt hatte der Eindruck mehr Gewicht, als er haben sollte, und Ramirez mußte feststellen, daß ihm dies letztlich gleichgültig war.
    »Also gut, Major«, sagte er schließlich. »Ich kann Ihre Einstellung verstehen, und unter uns gesagt bin ich froh, daß Sie hier sind. Solange und falls mir zuständige vorgesetzte Stellen nicht befehlen, gegen Ihre Leute wegen des Tragens von Waffen an Bord des Schiffes einzuschreiten, werden Sie Ihre Waffen behalten. Ich werde außerdem dafür sorgen, daß einer Ihrer Leute zusammen mit den normalen Marineinfanterieposten vor der Kabine der Kommandantin Wache hält. Man wird Sie informieren, sobald Captain Harrington das Schiff verläßt. Alles weitere müssen Dame Honor und Sie unter sich ausmachen, aber da ich den Captain kenne, bezweifle ich sehr, daß sie Sie einen Posten innerhalb ihrer Kajüte aufstellen läßt, ganz gleich, was das graysonitische Gesetz vorsieht.«
    »Selbstverständlich sieht es so etwas nicht vor, Sir.« Die Vorstellung ließ LaFollet erröten, und der Colonel grinste hinter vorgehaltener Hand. Dann wurde er wieder ernst.
    »Ich fürchte, es gibt noch eine Sache, die Sie akzeptieren müssen, Major LaFollet. Nicht von mir oder der Navy, sondern von Dame Honor selbst.« Fragend hob LaFollet eine Augenbraue, und Ramirez antwortete mit

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