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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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deduktive Fähigkeit. Das war 1895, drei Jahre, bevor Mr. Wells’ Krieg der Welten veröffentlicht wurde. Es stimmt schon, daß Mr. Verne schon seit vielen Jahren seine wunderbaren Erzählungen über wissenschaftliche Erfindungen und außergewöhnliche Reisen schrieb. Doch in keiner davon hatte er Leben auf anderen Planeten oder die Möglichkeit einer Infiltration oder Invasion durch fremde Intelligenzwesen weit entfernter Planeten angedeutet. Für mich war diese Vorstellung absolut verblüffend. Und doch zog Raffles seine Schlußfolgerungen aus Begebenheiten, die für andere völlig irrelevant gewesen wären. Und ich soll der Autor in dieser Partnerschaft gewesen sein!
    »Ich bringe den fallenden Stern mit Mr. Phillimore in Verbindung, weil Mr. Phillimore nicht lange, nachdem der Stern fiel, plötzlich aus dem Nichts auftauchte. Im Januar dieses Jahres verkaufte Mr. Phillimore sein erstes Juwel an einen Hehler. Seit diesem Zeitpunkt hat Mr. Phillimore einmal im Monat ein Juwel verkauft, insgesamt vier. Sie sehen wie Sternsaphire aus. Doch wegen unseres Erlebnisses mit dem kleinen Ungetüm in Mr. Persanos Streichholzschachtel können wir davon ausgehen, daß es keine sind. Diese Pseudojuwelen, Bunny, sind Eier!«
    »Das meinst du doch nicht ernst!« sagte ich.
    »Mein Vetter hat eine Maxime, die ziemlich bekannt geworden ist. Er sagt, daß, nachdem man das Unmögliche eliminiert hat, das, was übrigbleibt, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit ist. Ja, Bunny, die Rasse, zu der Mr. Phillimore gehört, legt Eier. Diese ähneln in ihrer ursprünglichen Form irgendwie Sternsaphiren. Die Sternform in ihnen könnte der erste Umriß des Embryos sein. Ich kann mir denken, daß das Embryo kurz vor dem Schlüpfen undurchsichtig wird. Das Material im Inneren, das Eigelb, wird vom Embryo absorbiert oder gegessen. Dann zerbricht das kleine Ungetüm die Schale und frißt die Bruchstücke.
    Und dann, eine Weile nach dem Schlüpfen – eine kurze Weile, würde ich sagen – muß das kleine Ungetüm beweglich werden, es schlängelt sich davon, sucht Zuflucht in einem Loch, in einem Mauseloch vielleicht. Und dort ernährt es sich von Küchenschaben, Mäusen, und, wenn es größer ist, Ratten. Und dann, Bunny? Hunde? Kleine Kinder? Und dann?«
    »Hör auf!« rief ich. »Es ist zu schrecklich, darüber nachzudenken!«
    »Nichts ist zu schrecklich, um darüber nachzudenken, Bunny, wenn man etwas gegen die Sache tun kann, über die man nachdenkt. Auf jeden Fall ist, wenn ich recht habe – und ich bete, daß ich recht habe! –, erst ein Ei ausgeschlüpft, und zwar das, das Persano irgendwie bekommen hat. Innerhalb von dreißig Tagen wird ein weiteres Ei ausschlüpfen. Und diesmal könnte das Ding davonkommen. Wir müssen alle Eier aufspüren und vernichten. Doch zuerst müssen wir das Ding fangen, das die Eier legt.
    Das wird nicht leicht sein. Es hat eine erstaunliche Intelligenz und Anpassungsfähigkeit. Oder zumindest erstaunliche Nachahmungsfähigkeiten. In einem Monat hat es gelernt, perfekt Englisch zu sprechen und sich mit den britischen Gebräuchen vertraut zu machen. Das ist kein leichtes Unterfangen, Bunny. Es gibt Tausende von Franzosen und Amerikanern, die seit einiger Zeit hier sind und die englische Sprache, die Gebräuche und das Temperament der Briten noch immer nicht begriffen haben. Und sie sind Menschen, obwohl es natürlich einige Engländer gibt, die sich dessen nicht ganz sicher sind.«
    »Also wirklich, A. J.!« sagte ich. »So snobistisch sind wir nun auch wieder nicht!«
    »Ach nein? Ich weiß es aus eigener Erfahrung, mein lieber Kollege, und ich bin schamlos snobistisch. Schließlich ist es ja kein Verbrechen, ein Snob zu sein, wenn man Engländer ist, nicht wahr? Jemand muß den anderen überlegen sein, und wir wissen, wer dieser Jemand ist, nicht wahr?«
    »Du hast von dem Ding gesprochen«, sagte ich verdrossen.
    »Ja. Es muß in heller Panik sein. Es weiß, daß wir ihm auf der Spur sind, und muß annehmen, daß nun die gesamte menschliche Rasse nach seinem Blut schreit. Wenigstens hoffe ich dies. Wenn es uns wirklich kennt, wird es erkennen, daß wir die Behörden nur mit äußerster Zurückhaltung darüber unterrichten können. Wir wollen schließlich nicht amtlich für geistesgestört erklärt werden. Doch es ahnt nicht, daß wir es nicht gerne sehen würden, wenn man in unserem Leben herumschnüffelt.
    Dies wird es jedoch hoffentlich nicht vermuten. Es wird also versuchen, außer Landes

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