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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Wir sprangen hinab und erwischten das Ding, als es noch halb die Gestalt von zwei Männern und schon halb seine normale – oder natürliche – Form eingenommen hatte. Doch schon sprossen die Tentakel mit den giftigen Klauen an ihren Enden, und die blauen Augen bildeten sich bereits. Es sah aus wie eine riesige Version des Ungetüms in Persanos Streichholzschachtel. Aber es war nur zwei Drittel so groß, wie es gewesen wäre, wenn wir auf dem Kutter nicht den abgesonderten dritten Teil getötet hätten. Seine Tentakel waren auch nicht so lang, wie sie normalerweise gewesen wären, doch selbst jetzt konnten wir nicht an ihnen vorbei zum Körper gelangen. Wir tanzten außerhalb ihrer Reichweite herum, schnitten die Spitzen mit den Messern ab oder schlugen mit den Pfannen auf sie ein. Das Ding blutete, und zwei seiner Klauen waren abgetrennt worden, doch es hielt uns zurück, während es seine Metamorphose vollendete. Sobald das Ding erst einmal auf die Füße – oder sollte ich Pseudopodien sagen? – gekommen war, würden wir uns in einem schrecklichen Nachteil befinden.
    Raffles rief mir etwas zu und lief zum Boot. Ich sah ihn einfältig an, und er sagte: »Hilf mir, Bunny!«
    Ich lief zu ihm. »Wir müssen das Boot auf das Ding schieben, Bunny!« sagte er.
    »Es ist zu schwer«, rief ich, ergriff jedoch eine Seite, während er am Bug zerrte; und irgendwie gelang es uns, das Boot über den schlüpfrigen Boden zu schieben, obwohl ich glaubte, die Därme würden mir aus dem Leib brechen. Wir kamen nicht sehr schnell voran, und das Ding, das die Gefahr sah, versuchte, sich zu erheben. Raffles hörte auf zu schieben und warf mit seiner Bratpfanne nach ihm. Sie traf das Ding an dessen Kopfende, und es stürzte wieder hinab. Es blieb einen Augenblick wie benommen dort liegen, und dies war es wohl auch.
    Raffles lief zur gegenüberliegenden Seite des Bootes, und als wir das Ding fast erreicht hatten, doch noch außerhalb der Reichweite seiner heftig zuckenden Tentakel waren, hoben wir den Bug des Bootes hoch. Wir hoben ihn nicht sehr hoch, denn das Boot war sehr schwer. Doch als wir es fallen ließen, zerschmetterte es sechs der Tentakel unter ihm. Wir wollten es genau auf den abscheulichen Körper des Ungetüms fallen lassen, doch die Tentakel verhinderten, daß wir ihm so nahe kommen konnten.
    Nichtsdestotrotz war es teilweise gelähmt. Wir sprangen in das Boot und schlugen, seine Planken als Bollwerk benutzend, auf die Spitzen der noch freien Tentakel ein. Wenn ihre Enden sich über die Planken tasteten, schnitten wir sie ab oder zerquetschten sie mit den Pfannen. Dann kletterten wir hinaus, während das Ungetüm durch die Öffnungen an den Tentakelenden schrie. Wir stachen wieder und wieder auf seinen Körper ein. Grünliches Blut floß aus den Wunden, bis die Zuckungen der Tentakel plötzlich erstarben. Die Augen verloren ihren Glanz; das grünliche Ichor wurde schwarzrot und gerann. Ein übelkeitserregender Geruch, der des Todes, stieg von seinen Wunden empor.
     
     
    VIII
     
    Wir brauchten mehrere Tage, um die Kontrollen der Panele in der Brücke des Schiffes zu studieren. Eine jede war mit einem seltsamen Schriftzeichen gekennzeichnet, die wir niemals entschlüsseln würden. Doch Raffles, der stets ehrfurchtgebietende Raffles, entdeckte den Kontrollschalter, der das Schiff vom Meeresgrund an die Wasseroberfläche heben würde, und fand heraus, wie man die Schleuse in der Außenhülle bediente. Das war alles, was wir wissen mußten.
    Inzwischen aßen und tranken wir aus den Vorräten des Schiffes, die angelegt worden waren, um den alten Seebär zu versorgen. Die andere Nahrung sah ekelerregend aus, und selbst, wenn sie uns genießbar erschienen wäre, hätten wir es nicht gewagt, sie zu versuchen. Drei Tage später beobachteten wir, nachdem wir mit dem Boot auf See hinausgerudert waren – der Nebel hatte sich gelegt –, wie das Schiff mit noch geöffneter Schleuse wieder versank. Und nach allem, was ich weiß, liegt es noch immer dort auf dem Meeresgrund.
    Wir entschlossen uns, den Behörden nichts von dem Ding und seinem Schiff zu verraten. Wir hatten nicht den Wunsch, ins Gefängnis zu gehen, egal, wie patriotisch wir gewesen waren. Vielleicht hätte man uns wegen unserer geleisteten Dienste begnadigt. Doch andererseits, überlegte Raffles, hätte man uns vielleicht auch für immer zum Schweigen gebracht, da die Behörden die ganze Sache vielleicht geheimhalten wollten.
    Raffles dachte ebenfalls darüber

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