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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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davon in der britischen und indischen Armee eingesetzt, daß mein Vater mit seiner Bedienung vertraut war. Dahinter lagen zahlreiche in braunes Ölzeug eingeschlagene Kisten, die nichts anderes als die Munition enthalten konnten. Daneben befanden sich einige Martini-Büchsen und weitere Munition.
    ›Holen Sie sie sofort heraus‹, rief Van Ouisthoven, ›wir schaffen sie zum Hafen, und diese undankbaren Schlems werden etwas lernen, das sie noch nicht kennen. Aber beeilen Sie sich! Dieser schurkische Yankee, der die Matilda Briggs befehligt, wird sie alle mitnehmen, wenn wir uns nicht beeilen! Sie haben ihm seit Jahren mein Gold gegeben!‹
    Mit ein paar Worten erklärte mein Vater den anderen, was sie zu tun hatten. Ein Mann trug vier Kisten Munition für das Maschinengewehr. Die anderen beiden trugen die Waffe selbst, und Umpa den Ständer und noch eine Kiste. Mein Vater warf sich zwei Gewehre über, gab dem alten Holländer ein weiteres und trug gleichzeitig einen Patronenbeutel. Sie hatten alle schwer zu tragen, doch nicht so schwer, daß sie nicht mehr gut vorankamen. Die Dringlichkeit ihres Vorhabens – obwohl, wie er eingestand, selbst mein Vater nur halb begriff, um was es ging – teilte sich allen wie von allein mit.
    Als sie durch die Vordertür traten, sah mein Vater erstaunt, wie der Alte eine große Schachtel Wachsstreichhölzer aus der Jackentasche holte und seelenruhig einen großen Bambusschirm direkt neben der Tür anzündete. Als er Feuer fing, drehte sich Van Ouisthoven zu meinem Vater um. ›Es muß abbrennen‹, sagte er traurig. ›Das ganze Haus. Wenn einige überleben sollten, darf es nichts mehr geben, was sie bewegen könnte, hierher zurückzukehren. Alles muß verbrennen. Und es ist nur passend so. Hier hat es angefangen.‹ Grimmige Entschlossenheit lag in seinen Augen, als er sprach, und Dad dämmerte es langsam, welche Überwindung dies den alten Burschen gekostet haben mußte. Doch er kannte seine Geschichte, und er erinnerte sich an die Männer, die im Jahre 1587 frohgemut ihre holländische Heimat überflutet hatten, um den Prinzen von Parmas spanischer Armee zurückzuschlagen.
    Ohne weitere Worte liefen die fünf über den Rasen und einen weiteren Pfad entlang, diesmal zum Hafen hinab. Hinter ihnen quoll eine schwarze Rauchfahne aus der offenstehenden Tür und erhob sich in die Hitze der dampfenden Tropennebel.
    Als sie den neuen Pfad betraten, erklang durch die Morgenluft deutlich das ferne Geräusch eines Gewehrschusses, gefolgt von weiteren. Ohne ein Wort liefen sie los, und ihre verschiedenen Lasten kamen ihnen dabei leicht vor. Van Ouisthovens Alter stellte für meinen Vater ein Rätsel dar, doch er hielt leicht mit, der weiße Bart vorspringend, das Gewehr schußbereit.
    Der Weg, auf dem sie sich befanden, war ein gutes Stück breiter als der enge Pfad, auf dem sie sich dem Haus genähert hatten; gut ausgetreten von vielen Schritten, stellte er kein Hindernis für ihr Fortkommen dar. Sie blieben wachsam; die beiden Europäer gingen voraus und deckten die Flanken. In der Ferne setzte sich der Schußwechsel fort und wurde lauter, als sie sich ihm näherten. Sie konnten unmöglich schätzen, wie lange sie gelaufen waren, doch dann brachen sie plötzlich auf offenes Gelände, und vor ihnen tat sich ein Panorama auf, das für immer in ihrem Gedächtnis haften blieb. Mein Vater konnte es nach dem fünften Glas Port beschreiben, als habe er es erst den Tag zuvor gesehen.
    Die winzige Bucht lag vor ihnen, ein breiter, gelber Sandstreifen, der eine stille blaue Lagune umsäumte. Einige hundert Meter vom Ufer entfernt lag die Bark vor Anker, ein überaus schäbiges Schiff, dessen brauner Anstrich an zahlreichen Stellen abgeblättert war, die Segel halb gesetzt, aber schlaff in der fast windstillen Luft. Zwischen ihm und dem Ufer waren drei Ruderboote, keins davon besonders groß, zu dem Schiff unterwegs.
    Direkt vor meinem Vater und seiner Gruppe standen Verner und dessen drei Seeleute den Ungetümen gegenüber. Es war eine seltsame Situation. Die drei Seemänner, Burung eingeschlossen, lagen auf dem Bauch hingestreckt da und schossen in Abständen gemeinsam, doch nur dann, wenn sie eine Bewegung ausmachen konnten. Ihre Munition mußte fast erschöpft sein. Hinter ihnen stand Verner, auf seinen groben Stock gestützt, irgendwie von einer Aura der beiläufigen Liebenswürdigkeit umgeben, als würden die gesamten Ereignisse ihn langweilen, und seine schäbige Kleidung wirkte trotz ihrer

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