Mit Sicherheit Liebe
Garrett.“
„Gut. Garrett.“ Flüsternd wechselte der König ein paar Worte mit jemandem, der offenbar neben ihm stand. „Ja, ja, das frage ich ihn gleich. Einen Moment noch, Teresa.“ Nach einer kurzen Pause sprach er wieder in den Hörer: „Entschuldigen Sie bitte. Meine Frau ist um Alexis sehr besorgt. Wie wir alle natürlich.“
„Das verstehe ich nur zu gut.“ Sehr besorgt ist wahrscheinlich noch untertrieben, dachte Garrett.
„Also, Garrett. Meine Frau möchte gerne wissen, wie Sie Alexis gefunden haben.“
„Ob Sie es glauben oder nicht, ich war mit Verwandten in Disneyland“, begann Garrett zu erzählen und musste schmunzeln. Es war schon verrückt, einer ausgerissenen Prinzessin in einem Vergnügungspark über den Weg zu laufen! „Rein zufällig sind wir ins Gespräch gekommen.“
Garrett sah keinen Sinn darin, dem König haarklein zu berichten, wie er Alex vor einem hartnäckigen Verehrer gerettet hatte. Und den heimlichen Kuss behielt er erst recht für sich.
„Das hätte ich mir gleich denken können!“, rief der König erregt und sprach dann wieder leise mit seiner Frau. „Teresa, das ist deine Schuld. Du hast unserer Tochter diese ganzen romantischen Flausen in den Kopf gesetzt und …“
Amüsiert lauschte Garrett dem königlichen Streit. Diese Auseinandersetzung bestätigte eine Erkenntnis, zu der er schon vor langer Zeit gekommen war: Menschen waren Menschen. Es spielte keine Rolle, ob sie eine Krone oder eine Baseballkappe auf dem Kopf trugen. Sie alle lachten, stritten sich, weinten. Und für Garrett hörte es sich ganz so an, dass der König von Cadria – wie wohl jeder Mann auf der Welt – nicht wirklich wusste, wie man mit Frauen umzugehen hatte.
Einen Augenblick später ertönte plötzlich eine weibliche Stimme am Telefon. Sicher die Königin, dachte Garrett, und offenbar lässt sie sich von seinem Wutausbruch kein bisschen einschüchtern.
„Hallo, Garrett?“
„Guten Tag, Majestät.“
„Geht es Alexis gut?“
„Ja, Majestät. Wie ich Ihrem Mann schon sagte, war alles in bester Ordnung, als ich sie gestern Abend zurück in ihr Hotel gebracht habe.“
„Das beruhigt mich sehr, vielen Dank. Und Sie sagten, Sie haben sie in Disneyland getroffen?“
„So ist es.“
Mehr zu sich selbst als an Garrett gerichtet murmelte die Königin: „Sie hat schon immer davon geträumt, Disneyland zu besuchen. Ich hätte mir denken können, dass sie dorthin fliegt, aber …“
Eine Prinzessin, die von Disneyland träumte. Na ja, dachte Garrett, viele normale junge Frauen träumen davon, eine Prinzessin zu sein, also ergibt das vielleicht sogar einen Sinn. Ihm war nicht entgangen, wie besorgt die Königin war, und er fragte sich, ob Alex überhaupt einen Gedanken daran verschwendete, was ihre Familie durchmachte.
„Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie auf meine Tochter Acht gegeben haben“, sagte die Königin. „Mein Mann möchte Sie noch einmal sprechen.“
„Garrett?“ Der König schien sich etwas beruhigt zu haben. „Ich hätte Ihnen einen Vorschlag zu machen. Ich möchte Sie gerne engagieren, um unsere Tochter zu beschützen.“
Dieser Vorschlag gefiel Garrett nicht recht. Er wollte nicht den Leibwächter für Alex spielen – er wollte sie. Das passte nicht gut zusammen.
„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist …“
„Machen Sie sich über das Honorar keine Sorgen, wir zahlen Ihnen, was Sie wollen. Um ehrlich zu sein, meine Frau ist der Meinung, dass Alexis diese Auszeit dringend braucht. Deshalb kann ich sie schlecht mit sanfter Gewalt zurück nach Hause holen, auch wenn mir das lieber wäre. Andererseits will ich natürlich nicht, dass sie möglicherweise in Gefahr gerät.“
In dieser Hinsicht musste Garrett dem Monarchen recht geben. Auch wenn Alexis es nicht wahrhaben wollte – ihr konnte durchaus Gefahr drohen. Deshalb hatte er den König ja angerufen. Auch Garrett war der Meinung, dass Alexis Schutz brauchte – nur wollte er nicht der Beschützer sein. „Ich stimme Ihnen durchaus zu, dass die Prinzessin einen Leibwächter braucht, aber …“
„Hervorragend“, unterbrach der König ihn. „Also halten Sie uns genau auf dem Laufenden, wo sie hingeht und was sie tut?“
Garrett verzog den Mund. Das war keine Leibwächtertätigkeit mehr, das grenzte an Bespitzeln. So etwas hatten sein Zwillingsbruder und er in all den Jahren, in denen sie den Sicherheitsdienst führten, noch nie getan.
„Tut mir leid, Majestät, ich habe kein
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