Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen
Kniescheiben und/oder unter den Fußspann gelegt werden.
Die Hände können entweder im Schoß ruhen, mit den Handinnenflächen nach oben, wobei die linke Hand in der rechten ruht, die eine Schale für die linke bildet. Die beiden Daumen berühren sich und zeigen himmelwärts. Oder die rechte ruht auf dem rechten und die linke auf dem linken Oberschenkel, ebenfalls mit den Handinnenflächen nach oben, wobei Zeigefinger und Daumen sich berühren und nach oben weisen, während die restlichen drei Finger locker gestreckt auf dem jeweiligen Bein ruhen. Probieren Sie aus, welche Beinposition und welche Handhaltung für Ihre Wirbelsäule am meisten Entspannung bietet, das Wichtigste ist wie gesagt die aufgerichtete Wirbelsäule.
In den Medien, auf Litfaßsäulen und anderen Werbeträgern wird oft eine Person im Lotussitz abgebildet. Der Lotussitz hat den Vorteil, dass er das Gewicht des Körpers auch ohne Kissen und sonstige Hilfsmittel leicht nach vorne zieht, so dass das Gewicht mittig an das Becken abgegeben werden kann. Nach meiner Erfahrung ist er jedoch nicht für alle westlichen Becken und Gelenke geeignet. Vor allem Frauen und etwas ältere Menschen sollten überprüfen, ob nicht eine andere Sitzposition für sie besser ist. Auch sind die Gelenke oft nicht so flexibel, und es widerspricht dem yogischen Grundprinzip der Gewaltfreiheit, sich in eine Position zu zwingen, zu der die körperliche Kraft und Flexibilität fehlen. Eine Position sollte kraftvoll und leicht gleichzeitig sein, sonst erzeugt sie eher ungünstige Folgen. Meist erweist es sich als hilfreich, auf dem vorderen Rand eines Meditationskissens zu sitzen, so dass das Sitzfleisch etwas nach hinten gezogen wird und das Gewicht an die beiden Sitzbeinhöcker abgegeben werden kann. Sollten Sie diese beiden Knochen nicht kennen, legen Sie doch einmal jeweils eine Hand unter eine der beiden Pobacken und wackeln Sieetwas hin und her. Auf diese Weise bekommen Sie ein Gespür dafür, worauf Ihre Wirbelsäule aufgebaut ist und wohin das Körpergewicht abgegeben werden sollte. Probieren Sie aus, welche Position der Beine für Sie die günstigste ist: der Schneidersitz mit vorne überkreuzten Beinen oder die links und rechts vom Meditationskissen abgelegten Beine im Kniesitz.
Für die Vorbereitungen auf eine gute Sitzposition sollten Sie sich Zeit nehmen und keinesfalls bescheiden sein. Oft höre ich von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass es so schon okay sei. Für mich reicht das nicht, es sollte optimal sein. Bieten Sie Ihrem Körper so lange verschiedene Varianten auch in Form von Decken oder kleinen Kissen an, bis keine unnötige Spannung mehr in den Knien oder an anderen Stellen spürbar ist. Alle Kraft wird für die Aufrichtung und Spannung zwischen Scheitel- und Wurzelpunkt benötigt. Den Wurzelpunkt zwischen den beiden Sitzbeinhöckern haben Sie bereits kennengelernt. Den Scheitelpunkt, den höchsten Punkt des Kopfes, können Sie entweder finden, indem Sie ein Buch oder Kissen auf Ihren Kopf legen und darauf achten, dass es weder nach vorne noch nach hinten rutscht, oder indem Sie sich einen lieben Mitmenschen vorstellen, dem Sie in Augenhöhe begegnen wollen, den Kopf weder traurig nach unten hängend noch hochnäsig nach oben gestreckt.
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Übung: Der aufrechte Sitz
Abb. 3: Der aufrechte Sitz (1)
Eine stabile Basis für die Aufrichtung der Wirbelsäule errichten.
Setzen Sie sich, wie oben beschrieben, so auf ein Meditationskissen, dass Bauch und Brustkorb entspannt sind und genügend Raum für die Atembewegung haben. Beginnen Sie damit, Ihr Gewicht abwechselnd auf den rechten und den linken Sitzbeinhöcker zu verlagern, pendeln Sie etwas hin und her. Vielleicht stellt sich von alleine ein guter Rhythmus ein, versuchen Sie es im Atemrhythmus, es kann aber auch ein anderer Rhythmus sein. Wenn Sie ein sicheres Gefühl für Ihr Fundament im Becken haben, lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Scheitelpunkt. Versuchen Sie, eine aufrechte Position für Ihre Wirbelsäule zu finden, indem der Scheitelpunkt sich mittig über dem Wurzelpunkt befindet. Beenden Sie den Rhythmus des Pendelns und bleiben Sie mit ihrer Aufmerksamkeit für ein paar Atemzüge bei Ihrer aufrechten Mittelachse zwischen Wurzel- und Scheitelpunkt.
Abb. 4: Der aufrechte Sitz (2)
Selbst-bewusst bin ich aufrecht und entspannt
Als Nächstes lade ich Sie ein, pendelnd Ihr Gewicht mal vor und mal hinter die Sitzbeinhöcker zu verlagern. Diese Bewegung heißt im Yoga die
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