Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen
eine Blume, die Ihnen besonders gefällt, und schauen Sie mit dem Gedanken »Du bist schön!« zur Pflanze. Atmen Sie dabei tief ein und aus und verweilen Sie einige Zeit in der Verbindung mit dieser Pflanze. Wenn Sie Tierfilme mögen, versuchen Sie beim Betrachten, abwechselnd ganz bei dem gezeigten Tier und in Ihrem Herzen zu sein. Vielleicht können Sie spüren, dass die Öffnung Ihres Herzens sich warm und entspannt anfühlt. Wenn Tränen des Berührtseins kommen wollen, begrüßen Sie diese. Sie machen deutlich, dass Ihr Herz lebendig ist.
Jeder Schritt in die Richtung, etwas auf dieser Welt liebenswert zu finden, ist wichtig. Sie können weiter suchen: Gibt es Dichter, Musikerinnen, Künstler, die Sie sehr schätzen? Wenn Sie Ihre Lieblingsmusik hören, können Sie zwischendrin auch mal auf Ihren Körper und Ihre Gefühle achten. Ich kenne Patienten, die sich ein Bild des Dalai Lama im Zimmer aufgestellt haben und bei der Betrachtung ein Stück Wärme gespürt haben. Es gibt wunderschöne Biografien von besonderen Menschen – können Sie zu einem von ihnen eine entfernte Liebesbeziehung aufbauen? Wenn eine Geschichte aus Film oder Fernsehen Sie sehr berührt hat, ist das ein Zeichen, dass Ihr Herz bereit für Liebe ist. Ein Film von einer liebevollen Mutter-Kind-Beziehung oder eine im Zimmer aufgestellte Plastik, die eine solche Beziehung zum Ausdruck bringt, kann eine warme Atmosphäre schaffen. Freuen Sie sich über alles, was Sie schön finden können. In der Freude steckt Liebe, und Liebe hat eine schöpferische Kraft.
Ich bin sicher, dass es in Ihnen einen Wunsch nach Liebe gibt und dass Sie eine Ahnung davon haben, dass Lieben schön ist. Geben Sie diesem Wunsch Raum: Lieben zu können, ohne Angst haben zu müssen, wieder so lieben zu können wie ein Kind, das noch keine negative Erfahrung gemacht hat. Ich möchte Sie jetzt zu einer Übung einladen, mit deren Hilfe Sie diesen Wunsch noch vertiefen können.
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Übung: Krokodil-Variation – Brust- und Herzraum öffnen
Legen Sie sich auf einer Matte oder Decke in die Rückenlage. Rechts und links sollte jeweils ein knapper Meter Platz sein. Eventuell tut Ihnen ein kleines Kissen für den Kopf gut. Stellen Sie nun die Füße auf und winkeln Sie die Knie an, die Arme sind rechts und links in Schulterhöhe ausgebreitet.
Abb. 12: Krokodil-Variation – Brust- und Herzraum öffnen (1)
Brust- und Herzraum öffnen: Das Herz ist gesund, wenn es lieben kann.
Bringen Sie Füße und Knie zusammen und lassen Sie diese nach rechts sinken. Als Nächstes bringen Sie mit der Einatmung den linken Arm senkrecht nach oben und lassen ihn ausatmend auf den rechten Arm sinken. Arme und Beine sind jetzt geschlossen: Das linke Bein ruht auf dem rechten Bein und der linke Arm ruht auf dem rechten Arm.
Einatmend öffnen Sie wieder Ihren Brustraum, heben den linken Arm nach oben und legen ihn ausatmend wieder auf die gegenüberliegende Seite. Die Bewegung findet nur in der oberen Hälfte des Körpers statt, Beine und Becken bleiben stabil. Wiederholen Sie diese Übung einige Male. Wenn Sie sich nicht mehr auf den Bewegungsablauf konzentrieren müssen, spüren Sie der Geste nach: Sie öffnen Ihren Brustkorb und Ihren Herzraum, und Sie schließen ihn wieder. Das Herz ist ein Rhythmusorgan, und Öffnen und Schließen sind gleich wichtig. Es gibt Menschen, die daran gestorben sind, dass sie ihr Herz nicht öffnen konnten, und andere konnten es nicht schließen. Sie haben sich in der Aufopferung für andere verzehrt. Nicht nur das Herz, auch die Lunge, eigentlich alle Organe, verbinden sich mit einem Teil der Außenwelt und stoßen danach wieder das ab, was nicht gebraucht wird.
Führen Sie die Bewegung in dem Bewusstsein aus, dass Sie gerade dabei sind zu lernen, beide Bewegungen – das Öffnen und das Schließen – gleich wichtig zu finden.
Spüren Sie, was Ihnen leichter fällt.
Verharren Sie nun eine Weile in der geöffneten Position. Können Sie wahrnehmen, dass es schön ist, lieben zu können, dass das Herz lieben will? Indem Sie auf dem Rücken liegen, ist Ihr Herz jetzt in Richtung Himmel geöffnet, Sie öffnen es gerne für die Menschen, denen Sie mit gutem Gefühl vertrauen können. Wir sprechen von einem »Brustkorb«, und in einem Korb können wir etwas aufbewahren. Vielleicht gibt es schöne Erlebnisse und nette Menschen, die Sie gerne in Ihrem Innern mit sich tragen. UnserBrustkorb besteht jedoch aus Rippen und Zwischenraum zwischen den Rippen. Vielleicht
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