Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen
weniger von der zufälligen Begegnung mit der oder dem Richtigen ab.
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Übung zum inneren Geliebten, zur inneren Geliebten
Vor Ihrem inneren Auge steht diese Person, mit der Sie tiefe Gefühle austauschen wollen. Vielleicht sehen Sie sie in der Ferne auf sich zukommen. Einatmend öffnen Sie Ihre Arme nach außen und schräg oben. Sie können die Arme zu einem V nach oben strecken oder mit angebeugten Ellbogen zu einem großen U formen; achten Sie darauf, dass die Schultern nicht angespannt sind. Ihr Brustkorb öffnet sich und Ihr Herzraum weitet sich, als würden Sie gerade »Hallo, schön, dass du da bist« sagen. Diese Geste kann man gelegentlich beobachten, wenn alte Freunde sich nach längerer Zeit wiedersehen und freudig aufeinander zugehen: In Erwartung der Umarmung werden die Arme ausgestreckt, um dann den anderen an sich drücken zu können. In dieser Übung öffnen Sie sich einatmend und führen ausatmend mit geschlossenen Augen die Hände zum Herzraum und genießen diesen Augenblick, in dem Sie sich selbst berühren.
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Der Internist Dietrich Grönemeyer beschreibt in seinem bewegenden Buch über das Herz, wie Menschen an einem Broken-Heart-Syndrom, also an einem gebrochenen Herzen, erkranken und sterben können. Aus ärztlicher Sicht legt er dem Leser die Wichtigkeit einer Umarmung für die Gesundheit ans Herz: »Wenn wir ein anderes Herz schlagen hören, beruhigt das ungemein und schafftsofort ein Gefühl der Nähe und Geborgenheit. Als Fötus lagen wir unter dem Herzen der Mutter, geschützt und in Sicherheit. Die emotionale Erinnerung daran begleitet uns ein Leben lang. Und immer dann, wenn wir jemandem so nahe kommen, fühlen wir uns plötzlich wieder geborgen.« 45 Es gibt psychosomatische Kliniken, bei denen es zum Therapieprogramm gehört, eine Mitpatientin oder einen Mitpatienten um eine Umarmung zu bitten. Wo gibt es in Ihrer unmittelbaren Umgebung einen Menschen, der sich über eine derartige Bitte von Ihnen freuen würde?
Lösung durch Verbindung mit Weisheit und Würde
Vielleicht fällt es Ihnen leichter, Ihre Liebesfähigkeit in der Beziehung zu ideellen Werten zu entwickeln. Karlfried Graf Dürckheim nennt vier Wege, die zu einem Gefühl des Ergriffenseins führen können, die es vielleicht möglich machen, sich berühren zu lassen: die Begegnung mit der Natur, mit der Kunst, durch die Religion bzw. den Ritus oder durch eine zwischenmenschliche Begegnung. Wodurch gelingt Ihnen die liebevolle Beziehung zur Welt am leichtesten? Gibt es für Sie etwas Größeres, Schöneres, Höheres als die Alltagswelt, vor dem Sie sich verbeugen können? Für Goethe zeigte sich die göttliche Qualität in den verschiedenen Gestaltungen des Wahren, Schönen und Guten. Der Begriff »Gott« oder »das Göttliche« hat für viele heutige Menschen eine negative Qualität, ich vermeide den Begriff daher in aller Regel. Es gibt jedoch für die meisten etwas, das Ehrfurcht einflößt, das Bewunderung hervorruft, das erstrebenswert ist, etwas, das einen Menschen zu einem besonderen Menschen macht. In Indien sagt man: »Es gibt so viele Götter, wie es Menschen gibt, weil jeder seine ganz eigene Vorstellung vom Göttlichen hat, die durch Erfahrung und Denkgewohnheiten geprägt ist.« Natürlich sind das immer nur Vorstellungen, weil wir zu etwas anderem nicht in der Lage sind. Der eine Gott, der alle Gottesbilder in sich vereint und diese übersteigt, von dem können wir uns keine Vorstellung machen.
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Übung: Das Herz öffnen für Werte – die Blume
Kommen Sie in den Kniestand und lassen Sie sich von dort in den Fersensitz nieder. Die beiden Fersen sinken nach außen und machen dadurch Ihrem Gesäß Platz. Sorgen Sie vorher durch Kissen und/oder einen Teppich dafür, dass Ihre Knie und Ihr Fußspann gut gepolstert sind. Nun legen Sie Ihre Handinnenflächen aneinander und führen Sie zu Ihrem Herzraum, so dass Sie einen leichten Druck von den Daumenballen auf Ihrem Brustbein spüren.
Das ist die Ausgangsposition.
Abb. 14: Die Blume
Ich öffne mich für neue Ideen/Werte und bringe sie auf die Erde.
Einatmend kommen Sie nun in den Kniestand und öffnen in einer leichten Rückbeuge – ohne ins Hohlkreuz zu kommen – Ihre Leisten und Ihren Brustkorb, indem Sie die Arme über den Kopf führen und leicht schräg nach oben schauen. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger beider Hände bleiben in Kontakt, sie berühren die entsprechenden drei Finger der gegenüberliegenden Hand.
Ausatmend kommen Sie wieder in
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