Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Titel: Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Weiser
Vom Netzwerk:
»Das passiert mir nicht noch mal! Das nächste Mal werde ich …«
    Bei der folgenden Übung kommt es darauf an, immer wieder im Wechsel die eigene Energie im Körper zu spüren und sie dann auch auszudrücken. Ein zentraler Punkt ist dabei, an die eigene Kraft zu glauben.
----
    Übung: Wegwerfen
    Ob es ein Gedanke, eine Vorstellung, der dummer Satz eines Kollegen oder ein Körpergefühl ist, das Sie bedrückt – diese Übung kann helfen, etwas loszuwerden. Wichtig dabei ist, dass Sie kein Eigentor schießen. Wut auf sich selbst macht traurig und führt in einer Abwärtsspirale nach unten zu immer unangenehmeren Gefühlen. Versuchen Sie, die »Wallung« der Wut als wichtige Quelle Ihrer eigenen Energie wahrzunehmen. Ich bringe gerne den Vergleich mit dem elektrischen Strom aus der Steckdose: Sie können diesen für einen Fön oder Staubsauger sehr hilfreich nutzen, Sie können sich jedoch damit auch einen gefährlichen Stromschlag verpassen. Wenn es Ihnen gelingt, die Wut als reine Energie ohne Zielobjekt wahrzunehmen, stärken Sie ein wichtiges Steuerungszentrum im Gehirn, den präfrontalen Kortex. Die Yogis würden sagen, dass Sie Vijnana-Maya-Kosha pflegen. Sie dürfen also jetzt auf etwas im Außen wütend sein: ein Gedanke, der Sie immer wieder belästigt und nach unten zieht; ein dummer Spruch, den Ihnen jemand gesagt hat; ein krisenhaftes Ereignis, das Ihnen etwas Liebgewonnenes weggenommen hat. Es tut manchmal gut, auch auf das Schicksal zu schimpfen, das es mir offensichtlich so schwer macht. Als Durchgangsphase zum Akzeptieren von unabänderlichen Fakten kann dies befreiend und lösend sein.
    Stellen Sie sich seitlich zu einem Fenster, das nach draußen auf die Straße weist. Die Beine sind etwas gegrätscht, etwa einen halben bis einen Meter auseinander. Achten Sie auf eine gute Standfestigkeit. Einatmend heben Sie Ihre Arme schräg nach oben auf die vom Fenster abgewandte Seite, um dann ausatmend mit all der Ihnen zur Verfügung stehenden Energie das, was Sie loswerden wollen, wieder auf die andere Seite in Richtung Fenster zu schleudern. Für Rechtshänder ist es oft leichter, zunächst die linke Körperhälfte dem Fenster zuzuwenden und dann beide Arme einatmend nach rechts oben zu strecken, wobei das Gewicht etwas auf das rechte Bein verlagert wird. Mit einer energievollen Ausatmung wird dann das Gewicht über die Körpermitte hinweg auf das linke Bein verlagert und die Arme bewegen sich nach links zum Fenster. Wiederholen Sie diese Befreiungsgeste mehrmals, drehen Sie sich dann um 180 Grad und werfen Sie danach etwas Vorgestelltes von links nach rechts zum Fenster hinaus. Vielleicht kann nach einiger Zeit das Rauswerfen auch eine Qualität von Leichtigkeit bekommen.
----
    Wie Sie in Kapitel 2 bereits erfahren haben, verbindet Yoga drei Ebenen:
Ihren Atem: Durch das Heben der Arme wird der Brustkorb geweitet, zunächst auf der rechten, dann auf der linken Seite. Dadurch kann der Atem vertieft werden, und da Atem gleichbedeutend mit Lebensenergie ist, wird Ihr Energielevel gehoben.
Ihren Körper: Die Rechts-links-Bewegung ist eine Überkreuzbewegung, die durch Wiederholung die eigene Mitte stärkt und zur Integration der beiden Hirnhälften beiträgt.
Ihre Vorstellung/Imagination: Sie werfen etwas zum Fenster raus, Sie trennen sich ganz bewusst von etwas, das Sie nicht in Ihrem Leben haben wollen.
    Nach einer Yoga-Bewegungsübung ist Nachspüren, Früchteernten dran: Hat Ihnen die Übung geholfen? Was ist ihre Wirkung – körperlich, gedanklich, gefühlsmäßig?
    Die Entwicklung der eigenen Kraft geht oft den Weg vom Du über das Ich zum Wir. Wenn andere Menschen mich nicht wichtig nehmen, nehme ich mich selbst auch nicht wichtig. Ich fühle mich fallen gelassen und lasse mich auch selbst fallen. Dabei wird der andere als der übermächtige andere gesehen, der verhindert, dass ich mich wohlfühle; er ist der Böse, von dem ich abhängig bin, und unreflektierte Beschimpfungen treffen dann diesen »Täter«. In einem nächsten Stadium hat sich so viel angesammelt, dass ein Punkt kommt, an dem es endgültig reicht. Die Augen werden weit aufgerissen und die Fäuste geballt, jetzt wird die Konfrontation gewagt: »Ich spüre mich«, ist die Energie der Löwenübung. In einem dritten Schritt kann nun das Wir gefunden werden, wenn sich nach der Auseinandersetzung wieder Ruhe, Abstand und Distanz eingestellt haben, so dass nach einer Lösung gesucht werden kann, die beiden Seiten gerecht wird. Der Durchgang

Weitere Kostenlose Bücher