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Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Titel: Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Weiser
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durch das Spüren der Kraft ist jedoch ein sehr wichtiger Schritt.
Wut, Kraft, Power, Energie – der Löwe
    Oft gehört zur Angst auch ein Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit und des Sich-klein-Fühlens. Um die Ohnmacht zu überwinden, geht es in der nächsten Übung darum, die eigene Kraft und Energie zu spüren und auszubauen. Dem Starken etwas gleich Starkes entgegenzusetzen und an die eigene Stärke zu glauben – dabei hilft »der Löwe«. Die Löwenübung ist besonders dann hilfreich, wenn es um eine konkrete zwischenmenschliche Konfrontation geht, in der Sie sich unterlegen fühlen. Üben Sie anfangs, ohne sich ein Gegenüber vorzustellen, in einem nächsten Schritt können Sie vor einem Spiegel üben, doch ohne sich durch Lachen oder Lächeln in der Power selbst zu begrenzen. Nehmen Sie sich ernst! Fangen Sie an, sich auch als starke und durchsetzungsfähige Person kennen und lieben zu lernen. In der gedanklichen Sammlung bereiten Sie sichauf diesen Schritt vor, indem Sie sich fest mit Ihrem Willen verbinden und auf das konzentrieren, was Sie endlich wollen oder endlich nicht mehr wollen.
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    Übung: Der Löwe
    Abb. 21: Der Löwe
    Nach einer konzentrierten Vorbereitung zeige ich, was in mir steckt und wozu ich fähig bin.
    Stellen Sie sich etwas breitbeinig in Startposition auf. Die Zehen zeigen etwas nach außen und das Gewicht des Körpers ruht mehr auf den Fersen als auf den Zehen. Die Oberarme sind in einer Ebene mit dem Körper rechts und links ausgebreitet, die Unterarme und die Hände zeigen nach oben.
    Während Sie tief einatmen, sammeln Sie in Gedanken Kraft und Energie und bereiten sich innerlich schon auf folgende Aktionen vor, die gleichzeitig stattfinden: Die Hände werden zu Fäusten geballt, die Ellbogen angewinkelt und nach unten gezogen, als wollten Sie fest mit dem Ellbogen auf einen Tisch hauen, die Knie werden angewinkelt, als wollten Sie Ihr ganzes Gewicht nochmals deutlich auf den Boden bringen, dabei strecken Sie die Zunge so weit wie möglich raus und reißen die Augen auf, um Ihr Gegenüber mit festem und klarem Blick zu fixieren. Das alles verbinden mit einem kräftigen »Hah«-Laut, bei dem Sie ausatmen.
    Wiederholen Sie dies ruhig ein paar Mal, bis Sie das Gefühl haben, dass Sie wirklich Ihre ganze Kraft und Energie in dieser Übung ausgedrückt haben.
    Spüren Sie auch hier wieder nach.
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    In der Nachbardisziplin des Yoga, im Ayurveda, werden die Augen dem Feuer-Element zugeordnet: Im Auge sitzt Power. Vielleicht haben Sie schon einmal beobachtet, dass sich bei Auseinandersetzungen die Kontrahenten intensiv in die Augen schauen, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Oft siegt derjenige und kann sich mit seinen Interessen besser durchsetzen, der dem Blick länger standhält. Auch die Entschlossenheit der Stimme spielt eine wichtige Rolle. Mit dieser Übung können Sie experimentieren und üben, bis Sie mit dem Ausdruck Ihrer Kraft zufrieden sind. Sie können sich einen Menschen vorstellen, dem gegenüber es Ihnen bisher schwerfiel, die eigene Meinung deutlich zum Ausdruck zu bringen.
    Noch wichtiger ist jedoch, an die eigene Kraft zu glauben und sie zu spüren. Was ist Ihnen so wichtig, dass Sie dafür Ihre ganze Kraft einsetzen und zum Ausdruck bringen wollen? Wofür wollen Sie sich einsetzen und kämpfen? Was würden Sie tun, wenn der Spruch von Nelson Mandela auch auf Sie zutreffen würde:
    Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein,
    unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein.
    Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit ängstigt uns am meisten.
    Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?
    Es gibt Menschen, deren Erziehung von einem Aggressionstabu dominiert war, weil die Eltern oder ein Elternteil Wut nicht aushalten konnten und daher jegliche Äußerungen von Wut bestraft haben. Sollte das auch auf Sie zutreffen, könnte es spannend sein auszuprobieren, einmal den vollen Einsatz zu wagen und zu zeigen, wie viel Wut in Ihnen stecken kann. Meist kommen Freude und Erleichterung auf, wenn es endlich erlaubt ist und ausprobiert wird.
    Das trifft jedoch nicht für alle Menschen zu. Herr Krause kam zu mir, nachdem er in einer psychosomatischen Klinik viel gegen einen Boxsack getreten und geboxt hatte, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. Seine Wut wurde dadurch jedoch immer stärker und er wurde immer verzweifelter. In seiner Kindheit war er als »Wutnickel« bekannt; wenn er wütend war, gingen die anderen Familienmitglieder aus

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