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Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Titel: Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Weiser
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mehr himmelwärts streben. Ausatmend können Sie entspannen und die Muskeln lösen. Während Sie diese kleine Bewegung wiederholen, können Sie sich die tragende und stützende Funktion Ihrer Wirbelsäule und Ihrer langen Beinknochen bewusst machen, die uns die Aufrichtekraft schenken.
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    Übung: Stab-Pose – die Knochen strecken
    Abb. 20: Dandasana – die Stab-Pose
    Die Knochen sind unser inneres Gerüst. Das Dehnen im rechten Winkel zeigt eine klare Positionierung.
    Stellen Sie sich so weit entfernt vor eine Wand oder eine geschlossene Tür, dass Sie (ohne sich vorzubeugen) mit den Fingerspitzen die senkrechte Fläche berühren können. Nun beugen Sie den Oberkörper in die Waagerechte und drücken die Handinnenflächen in Höhe Ihrer Hüftknochen fest gegen die Wand. Eventuell müssen Sie noch einen Schritt zurücktreten, damit Ihr Oberkörper von den Sitzbeinhöckern bis zu den Handwurzeln eine waagrechte Linie bildet. Der Kopf bleibt in Verlängerung der Wirbelsäule. Ihr Körper bildet jetzt von der Seite aus gesehen einen rechten Winkel, der sich mit dem Fußboden und der Wand zu einem Rechteck ergänzt. Strecken Sie sich nun zwischen den drei Eckpunkten: Dehnen Sie einatmend den Körper zwischen den Fersen und den Sitzbeinhöckern sowie zwischen den Handflächen und den Sitzbeinhöckern, ausatmend können Sie in die Position hinein entspannen. Die Aufmerksamkeit ruht bei den Knochen und der Kraft, die sie Ihnen bieten.
    Begeben Sie sich nun in die Rückenlage und führen Sie die gleiche Position im Liegen durch. Einatmend winkeln Sie die Knie an und strecken sie ausatmend in Richtung Decke. Dabei wird vor allem die Ferse nach oben gedehnt, so dass ein weiterer rechterWinkel zwischen gestrecktem Bein und Fußsohle entsteht. Die Arme können entweder neben dem Körper oder in Verlängerung des Rumpfes nach oben ausgestreckt werden. Wenn Sie mögen, können Sie im Atemrhythmus die Beine anwinkeln und ausatmend die Fersen immer wieder nach oben bringen, als wollten Sie damit etwas wegstoßen. Natürlich geht es auch abwechselnd mal mit dem rechten und dann mit dem linken Bein. Bei dieser Übung geht es darum, sich der Kraft bewusst zu werden, die in Ihren Knochen liegt.
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Die eigene Kraft spüren und ausdrücken
    In dem Prozess, die eigene Kraft zu spüren, kann es wichtig sein, sich von etwas zu trennen, was unnötig Energie bindet. Es kann wichtig sein, sich einem (gedachten) Gegenüber oder auch einem inneren Anteil gegenüber klar zu verhalten. Ein Großteil unserer Ängste geht auf frühe ungute Erfahrungen mit Autoritäten zurück. Das kann ein Elternteil, ein Lehrer, eine Lehrerin, aber auch ein anderes Kindergartenkind, eine Mitschülerin oder ein Mitschüler sein, die vielleicht aggressiver, schneller, schlagfertiger o. Ä. als wir damals waren. Das Erlebnis »die andere Person ist groß und stark und ich bin klein und hilflos« kann zu einem tief sitzenden Muster im Speicher unserer unbewussten Programme (Mano-Maya-Kosha) geworden sein. Solche Glaubenssätze sind oft zäh und warten auf jede Gelegenheit, bei der sie sich an eine passende Situation »anhängen« können.
    Nehmen wir an, Sie haben bei einem Vorstellungsgespräch etwas Ungeschicktes gesagt, z. B. ein Fremdwort falsch gebraucht oder zwei Dinge verwechselt. Nun fällt Ihnen ein, dass eine Lehrerin früher immer schon gesagt hat, dass Sie einfach dumm seien, besser aufpassen sollten o. Ä. Sie können nun auf sich selbst wütend sein, nach dem Motto: »Ja, ich bin wirklich dumm und ungeschickt, dass mir so etwas immer wieder passiert!« Sie können auch auf den Personalchef, die Lehrerin von früher oder auf die ungünstigen Situationsfaktoren wütend sein, alles hat auf seine Weise zu diesem Missgeschick beigetragen. Beginnen Sie mit der Wut auf die im Außen liegenden Begleitumstände. Auch die Lehrerin von damals, die so ungünstige Startbedingungen für Ihr Leben geschaffen hat, verdient noch eine Portion Wut. Während meines Studiums hatte ich einen Professor, der gerne den Satz wiederholte: »Schimpfen ist der Stuhlgang der Seele – der Dreck muss raus!« Wenn man sich das Schimpfen auf andere mal so richtig erlaubt, tritt in der Regel nach einiger Zeit leise ein Gefühl für Gerechtigkeit auf: »Na ja, so ganz unschuldig bin ich auch nicht daran, ich hätte ja … machen können.« Wenn Sie bei Ihrem eigenen Anteil angekommen sind, empfehle ich gerne, »die Kraft der Wut in die Zukunft zu schicken«, z. B.durch einen Satz wie:

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