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Mitarbeiter sind so verletzlich

Mitarbeiter sind so verletzlich

Titel: Mitarbeiter sind so verletzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Maro
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wertneutral umgehen können (es gibt übrigens auch einen ausgeprägten weiblichen Chauvinismus Männern gegenüber). Innerhalb eines Teams regelt sich das Problem meist von allein. Kritisch wird es, wenn eine Führungskraft chauvinistische Tendenzen zeigt.
    Es gibt ein grundsätzliches Problem jeder Kommunikation: Entscheidend ist nicht, was Du sagst oder tust, sondern das, was andere verstehen oder hinein interpretieren . So sind Konflikte oft vorprogrammiert.
    Da zahlreiche weibliche Mitarbeiter (leider) noch immer nicht die Courage besitzen, sich dagegen aufzulehnen, führt auch dieses Verhalten rasch zu Zermotivierung .
Scheinbares oder tatsächliches Desinteresse
    „Dem ist doch ziemlich egal, was in seiner Abteilung passiert. Hauptsache, er steht nach außen gut da!“ Vielen Managern ist das eigene Hemd wesentlich näher als das ihrer Mitarbeiter.
    Das mag sogar manchmal verständlich sein, wenn man in so manchem Unternehmen die Führungsfehler und Kulturdefizite der allerobersten Damen und Herren betrachtet.
    Aber solche Sätze werden Sie als Führungskraft eines oberen Bereiches sehr selten hören. Meist wird eine untergeordnete Führungskraft alle möglichen Ausreden für schlechte Arbeit in ihren Bereichen finden. Nur den wirklichen Grund nicht: eigene fehlerhafte Führungskommunikation . Dieses Problem kann in der Praxis nur durch eine Mitarbeiterbefragung erkannt werden.
Manche loben, viele vergessen
    Führungskräfte sitzen bei betrieblichen Veranstaltungen immer in der ersten Reihe. Abgesehen davon, dass dies sowieso Unsinn ist, denn sie nehmen damit denjenigen die Sicht, für die diese Veranstaltungen meistens gedacht sind. Außerdem vergeben die Führungskräfte eine wichtige Chance, das Verhalten von Mitarbeitern aus einer anderen Perspektive zu beobachten.
    Jesus hat mit
12 Analphabeten eines
der größten Unternehmen
der Welt gegründet.

Dies hat er geschafft,
weil er eine gemeinsam
getragene Vision entwickeln
konnte und weil er der
Gruppendynamik vertraute.
    Es ist gar nicht so lange her, da saß ich als Gast in einer Veranstaltung, bei der – wie so oft – wieder einmal die berühmten zehn Besten geehrt wurden. Die zehn Damen und Herren wurden auf die Saalbühne gebeten, nach allen Regeln der Kunst hochgelobt und als nachahmenswertes Beispiel präsentiert, mit Blumen, Klubnadeln und Kuverts geschmückt und mit diversen Händedrücken von Vorständen versehen. Wenn man das ganze Geschehen an der hinteren Saalwand stehend beobachtete, fiel einem sofort auf, dass nur etwa ein Drittel der Kollegen im Saal applaudierte. An vielen Tischen hob sich keine Hand und viele drehten der Bühne demonstrativ den Rücken zu! Alles deutliche Zeichen für passive Resistenz .

Wie es die anderen machen – oder von anderen lernen
    Es kommt gar nicht so selten vor, dass sich zwischen meinen Kunden und mir aus intensiver gemeinsamer Arbeit private Vertrautheit entwickelt. Nach Stunden konsequenten Arbeitens bleibt oft noch Zeit, sich auch einmal ohne zielgerichtetes Denken zu unterhalten. Dann hat man als Coach eine gute Gelegenheit, den Menschen hinter dem Topmanager zu entdecken. Man spricht über Ethik , Unternehmenskultur , Ängste und Triumphe und auch über so manche grundsätzlichen Überlegungen, die hinter Entscheidungen steckten. Abgesehen davon, dass ich als Coach in diesen Momenten oft selbst auch eine Menge lerne, kann ich dann über Probleme diskutieren, mit denen ich an anderer Stelle zu tun habe.
    Gerne stelle ich dann Führungskräften immer die gleiche Frage: „Wie stellst Du es an, dass Deine Mitarbeiter ungewöhnlich hoch motiviert sind – und es auch lange Zeit bleiben?“ Auf den nachfolgenden Seiten werden wir einige der Antworten hören. So wie ich aus dem Know-how anderer viel lerne, so sollten diese Aussagen und Erfahrungen auch für Sie von großem Wert sein. Nur weil ich dieses Buch schreibe – und bis heute keines meiner Projekte „in den Sand gesetzt habe“ – heißt dies noch lange nicht, dass es nicht Führungskräfte gibt, die mich – zumindest in puncto Führungsqualität – arbeitslos machen würden …

„Einfach loslassen!!!“
    Mehrmals im Jahr treffe ich im Rahmen von Veranstaltungen den ehemaligen Trainer einer Ski-Nationalmannschaft. Dabei kommen wir immer wieder auf das Thema Motivation zu sprechen. Denn er ist nicht nur ein Trainer, dessen Stretchingübungen Sportlern wie Managern regelmäßig das Wasser in die Augen treiben. Er ist bekannt dafür, dass er es

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