Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
Vom Netzwerk:
am Knie verletzt“, brachte sie unter Schluchzern hervor.
    „Ist ja gut, Schatz.“ Sanft strich er ihr über die Wange.
    „Wo ist Miss Ross?“
    „Ich bin hier“, flüsterte Bethany hinter ihm.
    Chrissie streckte die Arme aus, und Bethany zog sie an sich. Der Anblick der beiden bestärkte Mitch in seinem Entschluss, sich nicht mit Bethany einzulassen.
    „Du warst sehr tapfer“, sagte Dotty zu Chrissie, während sie die Sachen wegräumte.
    „Ich hab’ versucht, nicht zu weinen“, erwiderte Chrissie mit Tränen in den Augen, „aber es hat so wehgetan.“
    „Sie müssen auf Folgendes achten“, erklärte Dotty an Mitch gewandt, bevor sie ihm die nötigen Anweisungen erteilte. Da er offenbar etwas durcheinander brachte, schrieb sie es für ihn auf und ging die einzelnen Punkte anschließend noch einmal mit ihm durch.
    „Kann ich sie mit nach Hause nehmen?“ erkundigte er sich.
    „Sicher. Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie einfach an.“
    „Ja, vielen Dank.“
    „Kann ich jetzt nach Hause?“ fragte Chrissie.
    „Wir sind schon unterwegs, Schatz.“
    „Miss Ross soll mitkommen. Bitte, Daddy.“
    In diesem Moment konnte er seiner Tochter nichts abschlagen.
    Sobald sie in seinem Haus waren und im Wohnzimmer saßen, kletterte Chrissie auf Bethanys Schoß. Bereits nach wenigen Minuten fielen ihr die Augen zu.
    „Wie ist es überhaupt passiert?“ fragte Mitch, der Bethany gegenübersaß. Sogar im Nachhinein versetzte ihn die Vorstellung, seiner Tochter könnte etwas zustoßen, in Angst. Nicht einmal als er Lori tot gefunden hatte, hatte er eine solche Panik verspürt wie in dem Moment, als Bethany ihm erzählt hatte, Chrissie wäre verletzt.
    „Ich weiß es auch nicht genau“, erwiderte Bethany. „Chrissie hat wie immer am Freitag angeboten, die Tafel abzuwischen. Wahrscheinlich ist sie nach draußen gegangen, um dort den Schwamm auszuspülen, und ist ausgerutscht. Wahrscheinlich hat sie sich das Knie am Müllcontainer aufgeschnitten. Eins der anderen Kinder ist zu mir gelaufen und hat mich geholt.“
    „Zum Glück waren Sie in der Nähe.“
    Bethany schloss einen Moment die Augen und nickte. Dann öffnete sie sie wieder, um Chrissie zärtlich zu betrachten. „Es war ein Schock für mich, sie so zu sehen“, gestand sie. „Ihre Tochter ist etwas Besonderes, Mitch.“
    „Ich weiß.“ Während er die beiden betrachtete, verspürte er ganz ungewohnte Gefühle. Er liebte seine Tochter über alles. Bethany dagegen konnte er nicht lieben, obwohl er es wollte. Er hatte ihr nichts zu bieten, denn Lori hatte er im Stich gelassen – genauso wie Lori ihn und Chrissie im Stich gelassen hatte. Nach Chrissies Geburt war sie in tiefe Depressionen verfallen, und da er ihr nicht helfen konnte, hatte er irgendwann aufgegeben. Daher fühlte er sich für ihren Tod verantwortlich.
    „Chrissie schläft tief und fest“, flüsterte Bethany, während sie ihr das Haar aus dem Gesicht strich.
    Mitch stand auf und nahm ihr Chrissie ab, um sie ins Bett zu bringen. Bethany ging voraus und schlug die Decke zurück. Als Chrissie im Bett lag, gingen sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und ließen die Tür einen Spaltbreit offen.
    Mitch wollte nicht, dass Bethany ging. Allerdings hatte sie eine Verabredung mit einem anderen Mann.
    „Ich glaube, Sie müssen sich fertig machen, oder?“ fragte er, die Hände in den Hosentaschen. „Sie sind doch mit John verabredet.“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf und sah Mitch dabei in die Augen.
    „Chrissie und ich haben ein Video ausgeliehen, das wir uns morgen anschauen wollten.“ Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich nach Bethanys Gesellschaft sehnte. „Das machen wir immer am Wochenende. Diesmal ist es ein drei Jahre alter Liebesfilm. Ich habe ihn nicht ausgesucht“, fühlte er sich verpflichtet zu sagen. „Pete Livengoods Angebot ist zwar nicht auf dem neusten Stand, aber der Film gefällt Ihnen bestimmt. Hätten Sie Lust, ihn sich mit mir anzusehen?“
    Bethany lächelte zaghaft und nickte. „Wie wär’s mit Popcorn?“
    „Schon unterwegs.“
    Mitch war gerade dabei, das Popcorn zu machen, als ihm einfiel, dass sie gar nicht über das Abendessen gesprochen hatten. Allerdings konnte er sich auch später darum kümmern, wenn sie Hunger bekamen. In wenigen Stunden musste er nämlich Streife fahren, und er wollte keine Zeit verlieren.
    Sobald das Popcorn fertig war, füllte er es in zwei Schalen und tat etwas Butter darüber. Bethany kümmerte sich

Weitere Kostenlose Bücher