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Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ist sehr jung.“
    „Nicht viel jünger als Bethany oder Lanni.“
    „Ja, aber sie ist viel behüteter aufgewachsen als die beiden.“
    John musste Duke Recht geben. Sally war in einer Kleinstadt in British Columbia aufgewachsen, und soweit er wusste, war der Zusammenhalt in ihrer Familie sehr stark. Sie hatte eine Privatschule besucht und anschließend ein College, das einen kirchlichen Träger hatte. Nachdem sie ihr Studium aus finanziellen Gründen abgebrochen hatte, hatte sie bei einer Buchführungsgesellschaft in Vancouver gearbeitet. Dort hatte sie Christians Anzeige in der Zeitung gelesen und sich um die Stelle im Elektrizitätswerk beworben.
    „Du weißt, warum sie nach Hard Luck gekommen ist, stimmt’s?“
    „Ja.“ John war allerdings überrascht, dass Duke es ebenfalls wusste. In Vancouver hatte Sally sich in einen Mann verliebt, der ihr das Herz gebrochen hatte. Er war verheiratet, und sie hatte es erst erfahren, als seine Frau plötzlich bei ihr zu Hause aufgetaucht war.
    Als Sally die Anzeige von Midnight Sons gelesen hatte, hatte sie die Gelegenheit ergriffen, noch einmal von vorn anzufangen. Diesmal hatte sie ihr neues Leben in einer Kleinstadt beginnen wollen, wie sie es von früher gewohnt war.
    „Bist du sicher, dass sie über die Sache mit diesem Kerl hinweg ist?“ fragte Duke.
    „Ja, ganz sicher.“ Das war John jedoch nicht. Daher war er froh, dass Duke sich mit seiner Antwort zufrieden gab.
    „Und was ist mit ihrer Familie?“
    „Was soll mit ihr sein?“ John fragte sich, worauf sein Freund hinauswollte.
    „Nach dem, was du erzählt hast, haben ihre Verwandten ziemlich altmodische Ansichten. Wenn du Sally wirklich heiraten willst, musst du zuerst mit ihrem Vater sprechen. Fahr zu ihm, und sag ihm, wie sehr du sie liebst und …“
    „Verdammt, wie stellst du dir das vor? Ihr Vater lebt in irgendeiner Kleinstadt an der Küste. Ich kann hier nicht so einfach weg – schon gar nicht jetzt.“
    Inzwischen war der Winter in Hard Luck eingebrochen, und seit einer Woche war es bereits fast minus zwanzig Grad kalt. Wenn die Temperatur auf minus fünfunddreißig Grad sank, musste Midnight Sons aus Sicherheitsgründen alle Flüge einstellen.
    Allein im vergangenen Monat lag der Schnee einen Meter hoch. In einer knappen Woche war Thanksgiving, und das Wetter schien sich nicht wesentlich zu ändern. Mit anderen Worten, sie waren eingeschneit. Vorerst war es also unmöglich, Sallys Familie zu besuchen.
    „Erstens“, meinte Duke, während er einen Finger hochhielt, „ist sie ziemlich jung, denn sie ist gerade erst einundzwanzig geworden. Also ist sie jünger als die anderen Frauen, die in letzter Zeit nach Hard Luck gezogen sind. Zweitens“, fuhr er fort und hielt noch einen Finger hoch, „ist sie hierher gezogen, um über ihren Liebeskummer hinwegzukommen.“
    „Drittens“, fügte John hinzu, „würden ihre Eltern es nicht gern sehen, wenn Sally einen Mann heiratet, den sie nicht kennen.“
    „Wenn du einen schlechten Start mit ihren Eltern hast, kann es Jahre dauern, das wieder gutzumachen“, erklärte Duke. „Wenn du sie wirklich liebst …“
    „Ich liebe sie“, entgegnete John hitzig und fuhr dann leise fort: „So habe ich noch nie für eine Frau empfunden.“
    Duke nickte verständnisvoll. „Dann mach es richtig. Es gibt schließlich keinen Grund, Hals über Kopf zu heiraten, oder?“
    Obwohl ihm auf Anhieb mehrere Gründe dafür einfielen, Sally noch am selben Tag zu heiraten, schwieg John.
    „Wenn sie die Richtige für dich ist, wird sich alles von selbst ergeben, und du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
    John zuckte die Schultern. Es gefiel ihm zwar nicht, aber Duke hatte Recht. Er würde den Verlobungsring so lange behalten, bis er Gelegenheit hatte, mit Sallys Vater zu sprechen. Außerdem wollte er Gewissheit haben, dass Sally ihn um seiner selbst willen liebte und nicht, weil er ihr über ihren Liebeskummer hinweghalf.
    „Daddy, ich fühl’ mich nicht gut.“ Chrissie kam langsam in die Küche, ihren Teddy im Arm. Er war ihr Lieblingskuscheltier aus der Vorschulzeit, und jetzt holte sie ihn nur noch selten hervor.
    Nachdem Mitch den Schmortopf in den Backofen gestellt hatte, legte er ihr besorgt die Hand auf die Stirn. Sie fühlte sich ziemlich warm an. Chrissies Gesicht war gerötet und der Ausdruck ihrer Augen ungewöhnlich ernst.
    „Was ist los, mein Schatz?“
    Chrissie zuckte die Schultern. „Ich fühl’ mich nur nicht gut, Daddy.“
    „Hast du

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