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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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nachgedacht. Sie werden ihm den Scheck zurückschicken müssen.“
    Sie folgte ihm weiter, bis in den Stall hinein. „Mit so viel Geld müssten Sie hier nicht arbeiten und den Großteil des Tages Pferdemist schaufeln.“
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während er die Schaufel nahm und genau damit anfing. Den stechenden Schmerz in den Rippen ignorierte er dabei. „Wollen Sie mich feuern?“
    „Nein!“ Ihre Antwort kam schnell. „Deswegen habe ich das nicht gesagt. Ich brauche Sie hier, ich habe ohnehin schon viel zu wenig Leute. Aber ehrlich gesagt …“ Sie räusperte sich. „Ich fände es schön, wenn Sie blieben.“
    Mitch unterbrach das Ausmisten der Pferdebox nicht. Aber er konnte auch nicht widerstehen, Becca erneut anzusehen.
    Sie trug Jeans und über einem T-Shirt eine langärmelige Bluse, offen und nicht in den Hosenbund gesteckt. Diese Kleidungsstücke verbargen ihre sanften Kurven, die Mitch gar nicht sehen musste, um zu wissen, dass sie da waren. Letzte Nacht hatte sie sich wundervoll angefühlt in seinen Armen. Vielleicht ein bisschen zu gut. Sie erwiderte seinen Blick, und ihre Augen waren dunkelbraun und gefährlich tief. In diesen Augen würde er sich nur allzu leicht verlieren können.
    Becca sah ihn an, als sei er ein Held. Und plötzlich begriff er, dass seine Weigerung, das Geld anzunehmen, ihn in ihren Augen noch sympathischer machte. Verdammt!
    „Das heißt natürlich, wenn Sie bleiben wollen“, fügte sie hinzu. Ihre Wangen röteten sich ein wenig vor Verlegenheit. „Na ja, zumindest für eine Weile.“
    Mitch zwang sich, den Blick von ihr abzuwenden. Er wollte lieber nicht darüber nachdenken, wann er zum letzten Mal Sex gehabt hatte. Natürlich konnte er sich daran gar nicht erinnern. Alles, was vor Montag geschehen war, fehlte komplett in seinem Gedächtnis. Trotzdem wusste er irgendwie, dass sein letztes Zusammensein mit einer Frau schon sehr lange zurücklag. Er war sich dessen so sicher, wie er sich im Obdachlosenasyl seiner Hosengröße sicher gewesen war.
    Und diese Frau war unglaublich anziehend.
    Sie hatte sein Angebot abgelehnt, sie zu ihrer Blockhütte zu begleiten, als die Sonne früh an diesem Morgen langsam am Horizont aufging. Das war ein weiser Entschluss von ihr gewesen – Mitch wusste nicht, was er sich zu dem Zeitpunkt gedacht hatte. Becca war aufgewühlt und durcheinander und ganz sicher verletzlich gewesen.
    Er hingegen hatte sich den ganzen Vormittag Was-wäre-wenn-Szenarien ausgemalt. Es war reines Glück gewesen, dass Chip ihm im Fluss direkt in die Arme getrieben worden war. Pures Glück, dass das Kind nicht ums Leben gekommen war. Es gab nur eine sehr dünne Grenze zwischen dem, was war, und dem, was hätte sein können. Nur um Haaresbreite hatte sich eine Tragödie vermeiden lassen. Und hinterher war Mitch selbst sehr aufgewühlt gewesen. Jetzt wusste er, was er in der vergangenen Nacht nur vermutet hatte.
    Es hätte nicht viel gefehlt, und der freundschaftliche Trost, den er Becca gespendet hatte, wäre zu einer ganz anderen Art von Trost geworden. Wenn er sie nach Hause begleitet und sie ihn noch mit hineingebeten hätte, hätte er sie auf ihren süßen Mund geküsst. Und wenn er sie geküsst hätte …
    Er konzentrierte sich auf seine Arbeit und versuchte, die viel zu lebhaften Fantasien von dem Kuss und allem, was sich möglicherweise daraus ergeben hätte, zu verdrängen. Er durfte nicht zulassen, dass seine Gedanken in diese Richtung drifteten. Das wäre ihr gegenüber nicht fair. Es wäre einfach nicht richtig.
    Mitch konnte ihr nicht die Wahrheit sagen, obwohl er sich danach sehnte. Aber es ging nicht. Allein die Vorstellung löste ein übermächtiges Unbehagen in ihm aus. Er spürte deutlich, dass er mit niemandem darüber sprechen durfte, warum er hier war. Er durfte nicht riskieren, zu viel von sich preiszugeben. Warum? Er hatte keine Ahnung. Doch offenbar war das Bedürfnis nach Geheimhaltung tief in ihm verwurzelt. Nein, er konnte es ihr nicht erzählen.
    Einmal hatte er Becca schon getäuscht – indem er ihr vorgegaukelt hatte, er sei dem Job eines Ranchhelfers gewachsen. Das war während eines telefonischen Bewerbungsgesprächs gewesen, an das er sich nicht mehr erinnern konnte. Auf keinen Fall wollte er sie ein weiteres Mal täuschen, indem er ihr körperlich näherkam. Zumindest würde er damit warten, bis er genau wusste, wer er war. Und selbst ob er es dann täte, war fraglich.
    Diese Frau würde wahrscheinlich mit einem

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