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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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…“
    „Was hat er gesagt?“, wollte Lucky wissen. „Hat er mit Admiral Robinson gesprochen?“
    „Er weiß, ob du böse warst oder brav … Quatsch, das ist der Weihnachtsmann, nicht Cat“, sagte Bobby grinsend. „Ich bring die beiden immer durcheinander.“
    „Ja, die sind beide immer so fröhlich“, pflichtete Wes ihm bei. „Na ja, der Weihnachtsmann ist fröhlich, Cat nicht. Genau genommen ist er ziemlich sauer und genervt, weil die ganz hohen Tiere ihm im Nacken sitzen. Ich weiß nicht, wie oft sie ihm schon Zusagen gemacht haben, Robinson sei auf dem Weg. Am Ende heißt es dann jedes Mal, er sei mal wieder aufgehalten worden.“
    „Gibt es etwas Neues aus Albuquerque?“, fragte Lucky.
    „Crash und Blue haben sich gemeldet. Keine Spur von Mitch“, berichtete Wes. „Aber er war dort. Zumindest hat der Ladenbesitzer jemanden beschrieben, der genauso aussieht wie Mitch, bis hin zur Augenfarbe.“
    „Das ist gut“, sagte Bobby. „Das ist sogar sehr gut. Dann lebt er.“
    „Mag sein. Aber alles in allem wird die Sache immer rätselhafter“, fuhr Wes fort. „Er hat fast vierhundert Dollar ausgegeben und sich dafür einen schicken Anzug, ein paar Oberhemden und Unterwäsche gekauft. Unser Junge hat aber nicht nur mit Falschgeld bezahlt. Er benutzte zwei falsche und zwei echte Scheine. Was hat das nun wieder zu bedeuten? Und wieso kauft er sich einen Anzug?“
    „Vor ein paar Tagen habe ich mir auch gewünscht, ich hätte einen Anzug aus Kalifornien mitgebracht“, sagte Bobby. „Denn ich …“
    „Ja, ja, du hattest dein Date mit dem Supermodel“, unterbrach Wes ihn. „Nur zu, reib es mir ruhig unter die Nase.“
    „Na schön, es könnte also eine Frau ins Spiel gekommen sein“, sagte Lucky. „Wir müssen auf jeden achten, der hier vorbeikommt. Mitch könnte in Begleitung einer Frau unterwegs sein.“
    „Vielleicht hat er sich verkleidet. Wenn ich mich verkleiden wollte, würde ich mir als Erstes auch einen Anzug kaufen“, gab Wes zu bedenken. „Damit ich wie ein Geschäftsmann aussehe. So würde mich niemand erkennen.“
    Lucky schaute durch die getönte Scheibe hinüber zum Busbahnhof. Irgendwo dort draußen war Mitchell Shaw. Luckys Instinkt sagte ihm, dass er auftauchen würde, um seine „Trickkiste“ zu holen. Möglicherweise aber auch nicht. Vielleicht war er in seinem neuen Anzug längst weit weg – zusammen mit dem Plutonium. Vielleicht war Mitch bereits am anderen Ende der Welt.
    „Hat der Captain uns Anweisungen gegeben?“, erkundigte Lucky sich.
    „Wir sollen dranbleiben“, sagte Wes.
    „Stopp!“, sagte Mitch. „Becca, halt mal hier an.“
    Sie trat auf die Bremse.
    Das Zwielicht ließ unheimliche Schatten entstehen in dieser düsteren Gasse, in der es selbst mittags kaum heller werden dürfte.
    Mitch stieg aus dem Pick-up und lief zwischen zwei Gebäude. Eines war aus Backstein, das andere aus Holz. Der Straßenbelag, sofern noch vorhanden, war rissig und voller Schlaglöcher. Es roch nach verfaultem Müll. Der Geruch kam ihm ebenso vertraut vor wie das Gitterwerk der Feuerleitern an der Fassade des Backsteingebäudes.
    Mitch schloss die Augen und sah diese eisernen Leitern und Treppenabsätze in einer Gewitternacht, erhellt von zuckenden Blitzen und …
    Ja, er war schon einmal hier gewesen.
    Ohne hinzusehen wusste er, dass sich ein paar Schritte weiter, hinter einem Müllcontainer, eine Kellertür befand. Sie war früher hellrot gewesen, aber schon lange von der Hitze ausgebleicht. Und sie war nur angelehnt.
    „Mitch?“ Becca hatte den Pick-up geparkt und folgte ihm nun.
    Mit jeder Minute wurde es dunkler. Vorsichtig passierte er den Müllcontainer. Das leise scharrende Geräusch flüchtender Ratten war zu hören. Er ging weiter, noch ein Stück …
    Da war die Kellertür.
    Angelehnt.
    Die Farbe war ein ausgeblichenes Rot.
    „Ich war schon mal hier.“ Jetzt war er sich sicher. Er drehte sich zu Becca um. „Ich erinnere mich.“
    Woran erinnerte er sich?
    Er schloss erneut die Augen. Donner und Blitz. Seine Kleidung war innerhalb weniger Augenblicke durchnässt, nachdem der Wolkenbruch losging. Er war jemandem gefolgt …
    Aber wem? Er konnte sich nicht daran erinnern, auch nicht an den Grund, weshalb er hier gewesen war.
    „Ich hatte meine Waffe gezogen.“ Irgendwie wusste er das. Er war die Stufen zur Kellertür heruntergegangen, hatte sich im Dunkeln gehalten, mit gezückter Waffe.
    Nichts rührte sich. Absolut nichts. Das Gewitter tobte lange Minuten,

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