Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
rannte herbei und schnappte sich Danners Bogen und Köcher. »Was wird aus den Ponys?«
    Mit der freien Hand schob Danner Tarpi auf die Felsen zu. »Hinauf da mit dir, du Narr, sie sind hinter Wurrlingen her, nicht hinter Pferdchen!« Aber Danner hatte nur teilweise recht, denn während sich die Bokker auf allen vieren den Krähenruhfelsen hinaufmühten, jagten die verängstigten Ponys in die Nacht davon. Zwei von ihnen jedoch rannten genau in die Rachen der bösen Vulgs, und ihre schrillen Todesschreie klangen wie das Kreischen von Mammen. Den Wurrlingen gefror das Blut in den Adern.
    Es erforderte alle Kraft der übrigen vier, um Hobs leblosen Körper bis zur Spitze der Krähenruh zu hieven, aber schließlich waren sie oben angelangt. Die Vulgs sprangen am Fuß des Steinhaufens hoch, versuchten jedoch nicht, ihn zu besteigen. Und der Mond schien hell auf das Land hinab.
    »Er lebt noch«, sagte Tuck, als er den Kopf von Hobs Brust hob. »Wir müssen etwas unternehmen, damit die Blutung aufhört.« Doch in seinen Gedanken raunte es aus der alten Spukgeschichte: Der schwarze Biss des Vulgs, der mordet nachts.
    »Macht eine Aderpresse für sein Bein«, befahl Patrel, »und drückt ihm eine Binde auf die Seite.« Und so kümmerten sich Tuck und Tarpi um Hob, während Danner hasserfüllt auf die Vulgs hinabstarrte.
    »Schaut sie euch an«, fauchte er, »da sitzen sie nun, als würden sie einen hinterhältigen Plan ausbrüten oder darauf warten, dass etwas geschieht... diese drei niederträchtigen Bestien.«
    »Drei?«, rief Patrel aus. »Es müssten vier sein. Wo ist -« In diesem Moment hörten sie das Scharren von Klauen, die sich auf der abgewandten Seite des Felsens nach oben kämpften. »Achtung!«, rief Patrel und stürzte gerade noch rechtzeitig hinüber, um zu sehen, wie ein großer Vulg zwischen den dunklen Steinen nach oben setzte. Während Patrel einen Pfeil genau auf den Kopf der Kreatur richtete, hörte er Danner schreien: »Hier kommen die anderen!«, denn auch die drei übrigen Bestien sausten den Hügel herauf.
    Mit einem bösartigen Blick in den gelben Augen kletterte der einzelne Vulg den Fels empor. Patrel ließ den Pfeil durch die Luft schwirren, doch der Vulg sprang mit einer Körperdrehung seitwärts, und der Schaft landete in dem losen Pelz oberhalb der Schulter. Heulend und nach dem unangenehmen Ding schnappend, purzelte der Vulg den Felsturm hinab, während die übrigen drei erneut den Angriff abbliesen und von den Steinen herab außer Reichweite der Pfeile sprangen.
    Patrel und Danner beobachteten, wie sich die vier Vulgs zusammenrotteten. Der fünfte - derjenige, den Tarpis Pfeil getötet hatte - lag wie ein schwarzer Fleck im Schnee. Dort lagen auch die drei getöteten Ponys: Hobs Gaul, ein Packpony und noch ein Reittier - das von Tarpi. Von den vier anderen Ponys war keine Spur zu sehen. »Wir sitzen hier ganz schön in der Klemme«, sagte Patrel mit einem Blick auf die Vulgs. »Ich hoffe, unsere Pfeile reichen bis zum Morgengrauen.« Danner brummte nur vor sich hin. Tuck und Tarpi waren zu Hob zurückgekehrt, wo sie ihre Bogen beiseitelegten. »Vielleicht stillt das den Blutfluss«, murmelte Tuck, als er die Aderpresse an Hobs Bein anlegte. »Aber wir brauchen noch etwas, das wir an die Seite pressen können.«
    »Hier, nimm mein Wams«, sagte Tarpi, zog seine wattierte Jacke aus und streifte sein Hemd ab. »Cor! Ist das kalt!« Er zitterte und legte rasch seine übrige Kleidung wieder an.
    Tuck faltete das Wams und drückte es auf die Wunde in Hobs Seite.
    Der Jungbokker stöhnte und schlug die Augen auf; Schmerz stand in seinem Gesicht.
    »Hallo, Tuck«, stieß er mühsam hervor, »ich hab alles verpfuscht, was?«
    »O nein, Hob«, antwortete Tuck. »Sicher, du hast einen kleinen Kratzer abbekommen, aber ich würde nicht sagen, dass du deswegen alles verpfuscht hast.«
    »Wo sind die Vulgs? Haben wir welche erwischt?« Hob versuchte, sich aufzurichten, er keuchte und hatte die Zähne vor Schmerz zusammengebissen. »Sind alle wohlauf? «
    »Ruhig, Hob.« Tuck drückte ihn sanft wieder nach unten. »Bleib liegen, Junge. Alle sind wohlauf. Unser Tarpi hat eins von den Scheusalen gefedert - den, der dich angekratzt hat. Das wäre schon mal ein Vulg, der niemanden mehr belästigt.«
    »Tarpi?« Der junge Wurrling kniete an Hobs Seite nieder, und der Verwundete drückte ihm die Hand. »Prächtiger Schuss, Tarpi. Mir war so, als hätte ich einen von ihnen fallen sehen, kurz bevor ich bewusstlos

Weitere Kostenlose Bücher