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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Sieben Täler trieb. Zu jener Zeit war er der ehrenamtliche Oberkommandeur der Dorngänger gewesen, aber er war zurückgetreten und hatte erklärt, dies sei eine Aufgabe für einen jüngeren Bokker, Hauptmann Alver aus Schilfdorf im Untertal. Und so war es gekommen, dass nun Hauptmann Alver alle Dorngänger in den Sieben Tälern befehligte. Auf Geheiß von Hauptmann Darby legten die vier Jungbokker ihre Tornister, Mäntel und Daunenjacken ab und nahmen in Korbstühlen vor dem Kamin Platz. Patrel begann in knappen Worten ihre Geschichte zu erzählen. Er fing mit den Ereignissen auf dem Gehöft der Hucks an und ging weiter zum Angriff der Vulgs an der Krähenruh, wobei er nur ins Stocken geriet, als er von Hobs Tod berichtete. In Tucks Augen stiegen Tränen auf.
    Als die Geschichte erzählt war, verstummte Patrel, und eine Weile sprach niemand, während alle über das Gesagte nachsannen. Schließlich brach Hauptmann Darby das Schweigen.
    »Als ihr vier durch die Tür kamt« - sein Blick streifte jeden Einzelnen von ihnen -, »dachte ich: Aha, da kommt Patrel mit den Rekruten. Aber ich irrte mich, denn ihr seid keine unerfahrenen Rekruten mehr. Stattdessen seid ihr nun Krieger, die ihre Feuertaufe hinter sich haben, Dorngänger durch und durch, die einem gefährlichen Feind begegnet sind und sich gut geschlagen haben, wenn auch um einen hohen Preis - doch ist dies ein Preis, der manchmal zu bezahlen ist, wenn man die Boten der Angst herausfordert. Ich bin stolz auf euch alle.«
    »Hört, hört«, sagte der Oheim und hämmerte mit seinem Stock auf den Boden. In diesem Augenblick wurde warmes Essen gebracht, nach dem Hauptmann Darby zuvor geschickt hatte. Nachdem sie an den Tisch übergesiedelt waren, langten die vier tüchtig und voller Dankbarkeit zu. Es war ihr erstes Mahl seit dem Nachmittag des Vortags, da das Packpony, welches die Vorräte getragen hatte, in der Nacht vor den Vulgs geflohen war. Während der Mahlzeit wurde kaum gesprochen, da Darby sie aufforderte zu essen, solange alles heiß war. Doch als sie schließlich den Tisch verließen und ihre Plätze am Kamin wieder einnahmen, wo sie sich Tonpfeifen mit Tucks Tabak aus dem Untertal stopften, wandte sich die Unterhaltung erneut den Vulgs zu. »Es war richtig von euch, dass ihr überall auf dem Land Alarm geschlagen habt. Jetzt werden die Scheusale auf vorbereitete Wurrlinge treffen. Und damit sollte das Verschwinden von Leuten ein Ende haben.«
    »Morgen setze ich Herolde zu allen nahe gelegenen Kompanien der Dorngänger in Marsch, um die Nachricht zu verbreiten«, sagte Hauptmann Darby. »Es wird nicht lange dauern, dann weiß man überall in den Sieben Tälern Bescheid.«
    »Ahm... Hauptmann Darby«, sagte Tuck. »Wäre es möglich, eine Patrouille zu entsenden, die nach den überlebenden Ponys sucht? Mein Grauschimmel scheint davongekommen zu sein, und auch ein Packpony auf dem Patreis Laute festgebunden ist. Außerdem sind noch zwei weitere geflohen.«
    »Mein Brauner«, sagte Danner.
    »Und mein Schecke«, fügte Patrel hinzu.
    Tarpi sagte nichts. Mit einem guten Essen im Bauch und dem Platz am wärmenden Feuer war er, erschöpft vom nächtlichen Kampf mit den Vulgs, eingeschlafen; die Pfeife glitt ihm aus den schlaffen Fingern und fiel auf den Dielenboden.
    »Ihr müsst müde sein«, sagte Hauptmann Darby, und seine Augen ruhten freundlich auf dem schlafenden Jungbokker. »Patrel, führ deine Kameraden zu den Zelten eurer Gruppe. Ruht euch aus. Morgen schicken wir die ersten Patrouillen übers Land, die nicht nur nach euren Rössern suchen sollen, sondern auch nach möglichen Verstecken, wo sich die Vulgs tagsüber verkriechen. Ach, hätten wir doch nur Zwerge als Verbündete, dann könnten wir die unterirdischen Schlupfwinkel dieser Bestien aufstöbern. Morgen werden wir außerdem mit nächtlichen Patrouillen und Vulgjagden beginnen, damit nicht noch mehr von den Ungeheuern ins Land kommen.« Hauptmann Darby erhob sich und machte den vier Jungbokkern ein Zeichen, ihre Zelte zu suchen und schlafen zu gehen.
    Sie weckten Tarpi, zogen ihre Jacken und Mäntel an und sammelten ihre Rucksäcke und Bogen ein. »Wartet«, sagte der Oheim, »ich habe noch etwas zu sagen.« Der greise Wurrling stand auf. »Als ich die Wolfspatrouillen organisierte, dachte ich, wir hätten es nur damit zu tun, dass diese Biester in die Herden einfielen - und vielleicht traf das zu Beginn ja auch zu. Was dies betrifft, haben wir recht gute Arbeit geleistet: Die meisten Wölfe

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