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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Werkzeuge aus seinem Holz machte, und aus den Dornen wurden Pfeilspitzen und Dolche gefertigt. Das Holz brannte nicht besonders gut und hielt keine Flammen am Leben. Doch immer wieder, über viele Jahre hinweg, schnitten und sägten, hackten und gruben Wurrlinge, bis sie endlich Wege durch die Barriere geschaffen hatten. Und als hätte der Spindeldorn selbst irgendwie ein Gespür für den Handel, blieben die Wege auf den viel benutzten Routen offen; dort jedoch, wo nur selten Reisende durchkamen, schloss der Dorn die von den Wurrlingen geschlagenen Breschen langsam wieder. Manche hatte man sogar absichtlich zuwachsen lassen. Hier an der Spindelfurt aber war der Durchgang offen geblieben und sah wie ein schwarzer Tunnel mit Dornenwänden aus, denn in der Höhe war der Große Wall fest verschlungen.
    Das alles und noch mehr spukte Tuck durch den Kopf, während er frühstückte und den vor ihm aufragenden Wall betrachtete. Als er nach dem Frühstück seinen Teil an den Aufräumarbeiten übernahm, wurden seine Überlegungen jedoch unterbrochen. Anschließend erzählte Patrel den an deren von den Ereignissen auf dem Hof der Hucks und dem tödlichen Überfall der Vulgs an der Krähenruh. Als Patrel zum Ende seines Berichts kam, stellte Tuck fest, dass man ihn, Danner, Tarpi und Patrel mit großem Respekt, fast schon mit Ehrfurcht ansah.
    Patrel beauftragte ein Mitglied der Gruppe namens Arbin Gräber - einen leicht rundlichen, braunhaarigen, blauäugigen Jungbokker aus Flaumdorf -, die drei Neuen im Lager herumzuführen und ihnen alles zu zeigen, insbesondere die Spindelfurt selbst.
    »Dann habt ihr also tatsächlich gegen Vulgs gekämpft und sogar welche getötet«, sagte Arbin, als sie auf das klaffende, tunnelartige Loch im Dornwall zuschritten, das zum Spindelfluss und zur Furt führte. »Bravo. Gilli aus der dritten Gruppe glaubt, dass er vor zwei, drei Wochen eventuell einen gesehen hat, aber er war sich nicht sicher. Also, ich muss euch jetzt mal fragen - sind das wirklich die riesigen Ungeheuer, wie man uns allen erzählt hat?«
    »Beinahe so groß wie ein Pony«, antwortete Tarpi. »Ob allerdings jemand auf einem reiten möchte, wage ich zu bezweifeln.«
    »Auf einem Vulg reiten zu wollen wäre, wie einen Drachen zu bitten, im Winter dein Haus zu wärmen«, stieß Danner hervor. »Er würde es wärmen, keine Frage - bis es nur noch Asche wäre.«
    »Du meinst, die einzige Möglichkeit, einen Vulg zu reiten, ist in seinem Innern?«, fragte Arbin.
    »Mag sein, Arbin, mag sein«, erwiderte Danner, »allerdings weiß ich nicht, was sie für gewöhnlich fressen. Diejenigen, die wir getroffen haben, schienen aus purer Lust am Töten zu morden.«
    »Na, dann werde ich wohl lieber keinen Vulg um einen Ausritt bitten«, sagte Arbin. »Und auch keinen Drachen, mein Haus zu wärmen.« Er führte sie in den Wall. Obwohl draußen schönes Wetter herrschte, sickerte nur spärliches, trübes Licht durch den dicht verschlungenen Spindeldorn in die Durchfahrt, und die Geräusche des Wurrlingslagers wurden schwächer und verstummten schließlich ganz. Nur die gedämpften Schritte waren im Tunnelinnern zu hören, und Tuck hatte die Vorstellung, durch eine von Dolchen gesäumte Höhle zu wandern. »Im Sommer, wenn die Blätter sprießen, braucht man angeblich Fackeln, wenn man durch den Tunnel geht, gerade so, als war's Nacht«, sagte Arbin und blickte nach oben zu dem Wirrwarr der Dornenranken. Er hatte ihnen die Holzstäbe gezeigt, die in Reihen am Eingang steckten und an einem Ende mit einem ölgetränkten Tuch umwickelt waren, damit Wandersleute sie nachts als Fackeln für ihren Weg durch die dunkle Röhre benutzen konnten. »Im Herbst, wenn die Blätter fallen, bilden sie an manchen Stellen ein Dach. Auch Schnee kann sich auftürmen und hier und dort eine feste Decke bilden. Doch ob Laub oder Schnee, früher oder später sinkt alles nach unten, und die Straße muss von Zeit zu Zeit geräumt werden.« Und weiter gingen sie in dem trüben Licht, eine Meile, eine zweite. Normalerweise wären sie mit Ponys zu ihrem Posten geritten, aber Neulinge bei den Dorngängern führte man immer zu Fuß hin, damit sie ein »Gefühl« für den Durchgang bekamen. An einer Stelle wies Arbin auf Teile einer großen, beweglichen Sperre aus Spindeldorn, die nun an die Seite gerückt war. »Das ist eine von den Absperrungen. Ich vermute, wir werden sie demnächst aufbauen und bewachen, nun da es Jenseits, Draußen offenbar Ärger gibt. Es ist eine von

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