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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Rukhs. Sie essen Pferdefleisch. Wir müssen weiter, und zwar schnell. Die Menschen werden bald da sein.«
    Sie drängten weiter, vorbei an der Reihe der Stallboxen; manche waren leer, in den meisten standen verängstigte Pferde, und aus einigen stieg der Gestank zerfleischter und teilweise verzehrter Pferdekadaver.
    Sie waren beinahe am Ende des Scheune angekommen, als sie ein Stück voraus ein grässliches Reißen und Fetzen und dazu ein widerliches Schmatzen vernahmen. Und dann hörten sie auch ein raues Lachen und leise, mahlende Worte. »Guk klurgog bleagh«, sagte eine kehlige Stimme in der scheußlichen Slük-Sprache, einem im Madenvolk üblichen Idiom.
    »Jo. Solln die blöden Scheißer die Hütte vom Hochkönig knacken, wir lassen uns derweil ein blutiges Mahl schmecken«, erwiderte eine zweite Stimme in einer verzerrten Version der Gemeinsprache, die Tuck kaum wiedererkannte. Erneut hörten sie das reißende Geräusch und das Schmatzen von Lippen. Tuck und Wiho schlichen ein Stück voran und sahen zwei Rukhs, die neben einem getöteten Pferd kauerten, mit großen Fleischbrocken in den Klauenhänden, die blutverschmierten Gesichter in den baumelnden Lappen vergraben. Sie bissen, kauten und schlangen das rohe Fleisch in ihren Schlund und hielten nur inne, um sich das Blut abzuschlecken, das von ihren Fingern tropfte und ihnen an den Armen hinablief. Pifft! Tschock! Tucks Pfeil traf den linken Rukh, während Wihos in den auf der rechten Seite drang, die beiden taumelten rückwärts und waren tot, bevor sie gegen die Wand schlugen und leblos zu Boden sanken.
    Als Wiho in die Box trat, um sich zu vergewissern, dass die beiden nicht mehr lebten, sprang ein dritter Rukh hinter einem Heuverschlag hervor, wo er unbemerkt gekauert hatte. Mit einem rauen Schrei ließ er eine Eisenkeule auf Wihos Kopf krachen, und der Jungbokker fiel. Tuck schrie wütend auf, sprang vor und stieß einen Pfeil wie einen Dolch in den Rücken des Rukhs. Dieser wirbelte herum, schlug nach Tuck und warf den Wurrling ins Stroh, dann schritt er zähnefletschend und mit erhobener Keule auf ihn zu; doch plötzlich trat ein überraschter Ausdruck in seine schwärzlichen Züge, er tastete an seinen Rücken und versuchte den Pfeil zu erwischen, bevor er tot neben Tuck niederstürzte.
    Tuck krabbelte zu Wihos lebloser Gestalt, doch auch der Jungbokker war tot, er hatte den Keulenhieb nicht überlebt. In diesem Augenblick hörte der Wurrling, wie Männer im Laufschritt in das Stallgebäude kamen, und er hörte ihre Rufe. Tieftraurig schloss Tuck Wihos Augen und legte ihm die Hände auf die Brust. »Thuna glath, Fral Wiho«, flüsterte er in der alten Wurrlingssprache, »Geh in Frieden, Freund Wiho.« Dann stand er auf und gesellte sich zu den Männern, denn die Unbarmherzigkeit des Kampfes lässt keine Zeit, die Toten zu betrauern.
    »Schnell! Auf die Rösser! Der König ist in großer Bedrängnis!«, hörte Tuck eine Stimme rufen, und er rannte zwischen den Männern hindurch, die ihre Pferde sattelten und zäumten, und weiter auf der Rückseite des Stalls hinaus zu seinem Pony. Tuck sah zu der Pflastersteinstraße hinauf, die den Steilhang hinabführte. Auf halber Höhe tobte eine wilde Schlacht zwischen den berittenen Männern des Königs und den Ghulen auf Helrössern. Während Tucks Saphiraugen nach dem König forschten, erschienen weitere Ghule oben auf der Klippe und ritten auf das Handgemenge zu, während dunkle Truppen der Rukhs Steine auf die Menschen hinabschleuderten und Pfeile mit schwarzen Schäften auf sie niedergehen ließen. Langsam wichen die Reiter zurück, wobei sie um jeden Fuß Boden kämpften, und unter den Letzten, die wichen, war der König auf Sturmwind. Und das Getümmel war fürchterlich, denn sie fochten auf Leben und Tod. In der kurzen Zeit, die Tuck zuschaute, stürzten ein Ghul und ein Mann, mit Helross und Pferd, im Kampf verkeilt, von der Straße die Steil-249 wand hinab. Und von den Klippen krachten Felsbrocken auf die Männer. »Yahoi! Yahoü«, schrie Tuck einen altertümlichen Ruf zu den Waffen, sprang in den Sattel und gab seinem Pony die Sporen. Während er den Hang hinaufjagte, schlossen sich ihm Danner und Patrel sowie weitere Wurrlinge an, die den Schlachtruf vernommen haften.
    Sie preschten zum Fuß der Steilwand und sprangen in den Schnee. »Auf die Bogenschützen dort oben!«, rief Patrel. »Und auf die Steinewerfer ebenfalls!« Und die Wurrlinge schössen ihre tödlichen Pfeile auf die Rukhs oben auf der

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