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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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werdet hinter Kriegern auf Pferden mitreiten müssen.«
    »Dann könnt ihr nicht kämpfen«, brauste Danner auf, »und wir auch nicht!«
    »Lasst uns auf unseren Ponys wenigstens bis zum ersten Wall reiten«, schlug Patrel vor.
    »Durch den Schutt sind sie ebenso schnell wie Pferde. Dort steigen wir dann, wenn der Kampf vorüber ist, hinter Männer auf leichtfüßige Rösser, um uns forttragen zu lassen.«.
    »Noch besser wäre es«, sagte Aurion, »wenn Ihr, das Kleine Volk, bei unserem Ausfall diejenigen wärt, die vorausjagen, um die Ställe zu sichern, während wir den Feind lange genug hinhalten, bis die Fußtruppen bei Euch sind.« Der König blickte in die Runde. »Gibt es noch etwas? Fürst Gildor, Ihr habt weise gesprochen, doch nun wirkt Ihr besorgt. «
    »Ja, König Aurion«, entgegnete der Elf, »ich bin in der Tat besorgt, aber aus keinem erkennbaren Grund, sondern aus einem Gefühl heraus. Eine düstre Vorahnung wirft einen Schatten auf meine Seele, doch ich vermag nicht zu sagen, was dieses Gefühl zu bedeuten hat. Nur so viel: Nehmt Euch in Acht, Aurion, denn hinter jenem Tor spüre ich ein großes Übel lauern, ein Übel, das über die Horde vor unserer Tür hinausgeht, und ich glaube, es verkündet Unheil für Euch.«
    Eine furchtbare Kälte griff nach Tucks Herz, als er Gildors Worte hörte, denn auch der Wurrling spürte, dass ein grausames Geschick sie erwartete. Doch abgesehen von einer vagen Vorahnung konnte auch er keinen Grund für sein Unbehagen nennen. »So sei es«, sagte Aurion. »Von nun an bestimmt das Schicksal über uns.« Und somit war die Angelegenheit entschieden. Man wollte Vidrons Plan in die Tat umsetzen, da jede andere Handlungsweise den sicheren Tod bedeutete. Die Nachricht wurde verbreitet, und alle überlebenden Verteidiger bereiteten sich auf die Flucht vor, indem sie sich geräuschlos in den Innenhof beim Westtor zurückzogen. Und während sich die Kräfte des Königs sammelten, wurden Befehle unter den Mannschaften ausgegeben, und die Planung in letzter Minute ging weiter. Man verbreitete Mitteilungen wie: »Achtet auf die Fußangeln« oder »Hütet euch vor vergifteten Klingen« und andere Ratschläge dieser Art, während sich alle für die verzweifelte, letzte Chance rüsteten.
    Die Pferde in den Burgstallungen hatte man mit Sattel und Zaumzeug versehen - es waren nicht mehr als vielleicht einhundert Rösser -, und neben ihnen standen Krieger, Männer aus Valon größtenteils, die als die besten Reiter aller Reiche galten. Auch Fußtruppen füllten den Innenhof und hielten ihre Waffen für den kühnen Angriff bereit. Unter ihnen waren die Wurrlinge, nur noch neunzehn an der Zahl, von denen jeder ein Pony bei sich hatte. Andere Ponys streiften führerlos umher, Tiere von getöteten Jungbokkern; sie würden mit dem Rest mitlaufen und zur Verwirrung des Feindes beitragen.
    Vor dem Tor loderte noch immer der Sturmbock, doch die Flammen, die auf dem Pflaster gewütet hatten, waren verschwunden, da das Öl bereits verbrannt war. Weiter unten am Hang umringte die riesige Horde die Burg. Und so standen alle eine ganze Ewigkeit still, wie es schien - drinnen die grimmig blickenden Krieger des Königs, draußen die schändliche Rukhen-Horde Modrus.
    Schließlich vernahm man das raue Lärmen von Hörnern, dazu den dumpfen Schlag der Trommel, und Männer auf den Zinnen gaben das Zeichen, dass der Ansturm des Feindes begonnen hatte. Krieger bemannten das Westtor, bereit, das Portal weit aufzureißen. Männer stiegen in Sättel und legten Lanzen in Halterungen an den Steigbügeln, ein Dickicht aus Speeren, das hin und her wogte. Dann stand die Reiterkolonne bereit, mit König Aurion und Rossmarschall Vidron an der Spitze und Fürst Gildor mit dem funkelnden Schwert Wehe sowie dem jungen Brill an seiner Seite gleich dahinter. Ganz am Ende saßen die Wurrlinge auf ihren Ponys, ihre inzwischen kostbaren Pfeile schussbereit, da die Köcher fast leer waren. Männer zu Fuß hielten Schwerter und Piken in der Hand, einige auch Streitäxte, und ganz vereinzelt waren sie mit Langbogen ausgerüstet. Und sie alle hörten den Schlag der großen Trommel, als die Horde näher rückte. Bum! Bum! Bum! Nun ertönte das Heulen der Ghule, gefolgt vom heiseren Gebrüll der Rukhs und Hlöks, und Tuck sah vor seinem geistigen Auge die finstere Horde auf die Wälle zurennen. Ruthen-Pfeile mit schwarzen Schäften zischten durch die Luft und krachten gegen die Mauerzacken oder flogen zwischen den Zinnen

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