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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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von Adonar nach Mithgar gelangen kann, so ist doch der umgekehrte Weg - von Mithgar nach Adonar - offen geblieben.
    Über Äonen ist das Elfenvolk von Adonar zwischen Hohgarda und Mittegarda hin- und hergereist, denn die Elfen lieben zwar Mithgar sehr, doch sie sind ein Volk der Hohen Ebene: Ihre wahre Heimstatt ist Sternholm in Adonar. Viele aber leben gern hier, denn in Mittegarda herrscht großer Bedarf an ihren Fähigkeiten. Doch auch die Hohen Welten sagen ihnen zu, denn dort können sie ausruhen und neue Fähigkeiten ausbilden. Und obwohl ich es nicht mit Sicherheit weiß, glaube ich, dass sie auch nur in Adonar Kinder bekommen können, denn der Sage nach wurde kein Elfenkind je in Mithgar geboren; allerdings weiß man, dass in vergangenen Epochen Kinder zusammen mit anderen Elfen auf dem Dämmerritt nach Mittegarda kamen. Doch auch wenn sie hier leben, gehören sie der Hohen Ebene an, und Adon will seine Elfen nach Hause kommen lassen; deshalb können sie den Schattenritt unternehmen.«
    »Schattenritt… Dämmerritt - ich verstehe noch immer nicht, was es damit auf sich hat«, unterbrach Tuck.
    »Das waren die Wege zwischen Adonar und Mithgar, Tuck, aber nur Elfen konnten sie beschreiten, weder Mensch, Wurrling oder Zwerg noch irgendein anderes Volk.« Galen trank einen Schluck Wela, einen berauschenden Met der Elfen, und fuhr dann fort: »Irgendwie ist am Abend, wenn die Schatten fallen, der Weg zwischen den Ebenen offen, und ein Elf kann zu Pferd von hier nach Adonar reiten. Und vor der Trennung konnten sie umgekehrt in der Morgendämmerung von Adonar nach Mithgar reiten. Geh, wenn die Schatten fallen, kehr heim im Dämmerlicht, ist ein alter Segenswunsch der Elfen. Doch nun kann nur mehr der Schattenritt unternommen werden und auch dieser, wie gesagt, nur vom Elfenvolk.«
    Brega, der ebenso aufmerksam zugehört hatte wie Tuck, stieß ein grollendes Geräusch aus. »Unheimlich ist dieser Schattenritt, ich habe ihn in meiner Jugend nämlich einmal von fern gesehen: ein Elf zu Pferd, der durch den Wald unterhalb von mir ritt, wobei sich das Ross bewegte, als würde es einem bestimmten Muster folgen. Vielleicht haben mir meine Ohren einen Streich gespielt, aber mir war, als hörte ich ein Singen oder eine Art Sprechgesang, ich weiß es nicht genau. Die Abenddämmerung schien sich um Elf und Pferd zu sammeln, während die beiden von einem Baum zum anderen huschten. Dann verschwanden sie hinter einer Eiche und kamen auf der anderen Seite nicht wieder hervor. Ich rieb mir die Augen, aber es war keine optische Täuschung. Ich lief rasch den Hang hinab, denn es wurde schnell dunkel. Ich fand noch die Spuren des Pferdes dort beim Baum, und sie verblassten, als hätten sich Elf und Ross in Luft aufgelöst. Ich sah mich nach anderen Zeichen um, aber die Nacht brach herein, und im schwachen Licht der Sterne lassen sich keine Spuren lesen. Ich eilte weiter und sagte zu niemandem ein Wort, denn ich wollte nicht, dass man sich hinter meinem Rücken über mich lustig macht.« Brega leerte seinen Wela. »Heute ist das erste Mal, dass ich die Geschichte erzählt habe.«
    Tuck schwieg lange und dachte über Galens und Bregas Worte nach. Schließlich sagte er: »Wenn ich also recht verstehe, führt der Schattenritt nur in eine Richtung, und Elfen, die nach Adonar reiten, können nie mehr zurückkehren, denn der Weg von dort hierher wurde zerstört, und niemand hat seit dieser Zeit den Dämmerritt unternommen.« Als Galen nickte, schaute Tuck mit traurigen Augen auf Eiron und Gildor, denn Faeon, Eirons Gemahlin und Gildors Schwester, hatte denn Schattenritt unternommen, um bei Adon um Beistand zu flehen. Doch Adon hatte in all den zurückliegenden Epochen nie direkt in Mithgar eingegriffen, und er hatte versprochen, es nie zu tun. Dennoch schien Raels Prophezeiung über die Silberlerchen und das Silberschwert, gebracht im Dämmerritt, zu besagen, dass der Weg erneut geöffnet würde… doch wann, das wusste niemand. Und vor Tucks geistigem Auge entstand das Bild eines Elfenkriegers zu Pferd, der wie ein Geist aus dem Morgennebel auftaucht, mit einem Schwert, das einem anderen zu überreichen war, damit dieser es gegen den Großen Bösen führe. Der Wurrling schüttelte den Kopf, um das Bild zu vertreiben.
    »Vielleicht sind die Silberlerchen deshalb verschwunden«, mutmaßte Tuck; und auf den verwirrten Gesichtsausdruck von Galen und Brega hin erläuterte er: »Wenn die Silberlerchen den Schattenpfad fliegen konnten, dann sind

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