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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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dass ein Weidegrund mit saftigem Gras und sprudelndem Wasser in einem weiten Tal nur elf Meilen bergab liege. Nachdem er Prinz Rand dies gemeldet hatte, betrachtete Farlon das von der Flut verheerte Tal und stellte fest: »Hier scheint seit gestern Mittag viel passiert zu sein, als ich dieses Tal zuletzt gesehen habe – als sei ein großer Hammer auf dieses Land herabgesaust. Der versiegte Bach fließt wieder. Die Fälle, die es nicht mehr gab, stürzen jetzt wieder die Wand herab. Der Damm ist zerschmettert. Ein widerlicher Gestank liegt in der Luft. Meine Kameraden und Marschall Brytta sind nicht mehr da. Wo sind sie? Wo sind die Vanadurin? Und was ist über dieses Tal gekommen?«
    Rand begriff erst jetzt, dass Farlon bereits am Mittag des gestrigen Tages losgeritten war, um Weidegründe für die Pferde zu suchen. Daher wusste der Kundschafter nichts von dem Kampf mit dem Ungeheuer und auch nichts von der Entdeckung des Heeres durch spionierende Truppen. Also berichtete der Prinz dem Reiter vom Kampf gegen das Ungeheuer im Schwarzen Teich, während Farlon mit weit aufgerissenen Augen auf den geborstenen Damm, den dunklen Krater, auf den Dämmerbach, die Wächterfälle, auf die Große Wand von Aggarath und den Geröllhaufen, der den Kadaver des Ungeheuers bedeckte, starrte.
    Dann erzählte Rand von der Auffindung des Heeres und erklärte Bryttas Mission. Farlon beklagte sein Schicksal, das ihn bei diesem Vorstoß zum Abfangen der Rûkh-Spione von seinen Brüdern getrennt hatte. Dennoch wollte er den Vanadurin folgen und ging resolut zu seinem Pferd. Doch ehe er aufsteigen konnte, gebot Rand: »Halt! Eure Reitergenossen sind mittlerweile viel zu weit gekommen, als dass Ihr sie vor Einbruch der Nacht einholen könntet, wenn die Yrm sich rühren. Ein einsamer Reiter, der in der Dunkelheit oder im Mondlicht rasch unterwegs ist, könnte durch Zufall jeden Hinterhalt für den Feind zunichte machen.«
    Farlon wollte protestieren, doch Rand ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Reiter, denkt nach! Wollt Ihr unsere ganze Mission aufs Spiel setzen, weil Ihr den unbedingten Wunsch habt, mit Euren Kameraden in die Schlacht zu ziehen?« Als Farlon daraufhin verdrossen schwieg, fuhr Rand fort: »Fürwahr, Reiter, wir brauchen Euch hier dringender als dort, denn jemand muss die Verwundeten nach Süden zu den Weidegründen führen, die Ihr entdeckt habt.«
    »Garn!«, grollte Farlon. »Ich bin Krieger, kein Kindermädchen.«
    Zwirn, der dem Wortwechsel gelauscht hatte, lief vor Zorn rot an. »Krieger? Kindermädchen?«, rief er, indem er sich vor dem Kundschafter aufbaute. »Diese Worte sind hier ohne jede Bedeutung! Verbündeter! Helfer! Freund! Das wird jetzt gebraucht! Kommt mit mir, Krieger, und seht!« Der kleine erzürnte Wurrling nahm den Menschen bei der Hand und stürmte mit dem erstaunten Reiter im Schlepptau zu den weißen Wagen, die ganz in der Nähe standen.
    Lange Minuten verstrichen, bis beinah eine Stunde vergangen war. Doch schließlich kehrten die beiden zu Rand zurück. Farlon war zerknirscht, denn er hatte mit vielen Zwergen gesprochen, die das Ungeheuer im Laufe der langen Schlacht verwundet und verkrüppelt hatte. »Sire«, sagte der Reiter zu Rand, »ich schäme mich meiner unbedachten Worte. Ich stelle Euch gern meine Dienste zur Verfügung, um die Nöte der in dieser grimmigen Schlacht verwundeten Zwerge zu lindern.«
    Zu Zwirn sagte er: »Kleiner Freund, Ihr habt wahr gesprochen: weder Krieger noch Kindermädchen sind Wörter, die hier eine Bedeutung haben. Verbündeter, Helfer und Freund beschreibt die Erfordernisse am besten.« Zwirn trat von einem Fuß auf den anderen und schaute zu Boden, da er wegen seines temperamentvollen Ausbruchs selbst verlegen war.
    Rand schlug dem Reiter auf die Schulter, und der unangenehme Augenblick war vorüber. »Gut! Nun müssen wir darüber nachdenken, wie wir die Verwundeten am besten nach Süden bringen. Dazu brauchen wir den Rat eines Heilers. Und was das Wann betrifft: Wenn sich die Tür um Mitternacht des Fünfundzwanzigsten öffnet, und wenn das Heer in Kraggencor eindringt, dann dürft Ihr nicht später aufbrechen als am Morgen des Sechsundzwanzigsten, vielleicht noch eher, um sie aus der Gefahrenzone zu schaffen.«
    »Aye«, antwortete Farlon, »das will bedacht sein. Dann sind da auch noch die Pferde. Mein ursprünglicher Auftrag lautete, gute Weidegründe für sie zu finden, was ich getan habe. Aber wie soll ich sie nach Süden schaffen? Treiber wären nötig,

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