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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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jetzt reiten!«
    Auf einem frischen Pferd und mit dem Ross des Reichsmarschalls am Zügel war Arl zum Fuß des Wasserfalls geritten. Nachtwind bäumte sich auf, seine Vorderbeine wirbelten durch die Luft, und seine scharfen Hufen blitzten. Brytta schaute nach unten und wandte sich dann an den Rat. »Gehabt Euch wohl, Ihr Herren. Möge jeder von Euch Erfolg bei seiner Mission haben!«
    Brytta hob wieder das schwarze Ochsenhorn an seine Lippen, und diesmal erging ein gebieterischer Ruf. Nachtwind wieherte eine Herausforderung und Horn auf Horn erklang, als Bryttas Ruf von jedem Harlingar beantwortet wurde. Und das Ragad-Tal hallte vom Klang der Hörner wider.
    Von den vanadurischen Hornsignalen begleitet, eilte Brytta die Treppe hinunter und sprang auf Nachtwinds Rücken. Mit einem abschließenden Hornruf spornte der Reichsmarschall sein dunkles Ross an und neben ihm ritt Arl auf einem Grauen nach Westen zur Taleinmündung. Hoch an Arls aufgerichtetem Speer wehte das Kriegsbanner des Hauses Valon: ein sich aufbäumendes Pferd auf grünem Grund, eine uralte Sigillé, die von den Harlingar schon immer in die Schlacht geführt worden war. Als Brytta und Arl die anderen Reiter passierten, schwenkten diese hinter ihnen ein. Bald ritten alle Vanadurin in der Kolonne, schnell und paarweise, ein Wald aus Speeren, die in den Morgenhimmel zeigten. Siebenunddreißig grimmige Krieger, auf denen die Hoffnung der Zwergenarmee ruhte.
    Während die Kolonne aus dem Valanreich davonritt, wandte Zwirn sich an Prinz Rand. »Herr, was ist mit Marschall Bryttas gebrochener Hand?«, fragte der Wurrling nervös. »Wie kann er kämpfen? Wie kann er sich verteidigen?«
    Rand nahm den Blick nicht von den entfernten Reitern und seine Antwort ließ lange auf sich warten. »Fürchtet Euch nicht, Zwirn, denn er wird es schaffen«, sagte der Prinz schließlich. Doch die Worte beruhigten Zwirn nicht.
    Langsam kroch der Tag voran, und Zwirns müder Verstand überschlug sich weiterhin vor Sorge: um Perry und den Trupp, um Brytta und die Vanadurin, wegen der riesigen Geröllmenge vor der Tür und um die Mission ganz allgemein. Als ihm endlich aufging, in welchem Zustand er sich befand, beschloss er seine trübsinnige Laune mit einem Besuch bei Brauni und Dauni und bei der Kochmannschaft des letzten Wagens aufzubessern.
    Müde trottete der Bokker über den Alten Weg zurück dorthin, wo das Ende des Trosses an den Seiten des Tals lagerte. Den ganzen Weg dorthin war die Landschaft verheert, weil das entfesselte Wasser die Schlucht überflutet hatte. Der größte Teil des Unrats vom Seeboden war vom Dämmerbach weggeschwemmt worden, der wieder durch die Schlucht floss, doch hier und da blieben Rückstände auf Felsen und in Rissen im Talboden. Wo es noch Unrat gab, roch es unrein. Doch eine kühle Brise blies durch das Tal, und der Gestank von Jahrhunderten war zwar vorherrschend, konnte jene bei den Wagen aber nicht überwältigen.
    Nachdem er die Pferde besucht hatte, aß Zwirn eine Mahlzeit mit Bomars Kochmannschaft. Sie schienen sich zu freuen, den kleinen, golden gekleideten Wurrling zu sehen. Doch gleichzeitig störte sie auch irgendetwas an der Anwesenheit des Bokkers. Unbehaglich saßen sie im Kreis. Was an Unterhaltung geführt wurde, wandte sich immer wieder Bryttas Mission und der bevorstehenden Invasion Kraggencors zu. Und nach Arl der Zwerge meldete sich jeder Zwerg der Reihe nach zu Wort.
    »Wie haben die Grg nur das Hohe Tor im Quadra-Pass entdeckt?«, brummte Nare.
    »Wenn ein diebischer Grg es gefunden hat, dann zweifellos von innen«, antwortete Caddor. »Schließlich ist es eine Geheimtür, von Châkka gefertigt. Aber in diesem Fall ist sie, glaube ich, nur von außen verborgen.«
    »Hoffen wir, die Vanadurin können sie abfangen, bevor sie wieder durch das Hohe Tor verschwinden«, sagte Belor, von einem allgemeinen Gemurmel der Zustimmung begleitet.
    »Warum waren die Grg überhaupt auf dieser Seite des Gebirges?«, schnauzte Naral. »Es gibt kein Dorf und keinen Weiler in der Nähe, den sie plündern und verwüsten könnten.«
    »Nach allem, was wir wissen, sind sie uns gefolgt«, antwortete Oris. »Wir sind am Pass vorbeimarschiert. Ganz offen und leicht zu sehen.«
    Crau beugte sich vor und stocherte im Feuer herum. »Aye, Oris, vielleicht. Aber es waren zwei Trupps.«
    »Ein Trupp ist uns gefolgt und der andere Trupp dem ersten? Spione, die Spione beobachten?«, fragte Funda, indem er sich am Kopf kratzte.
    »Wer weiß?«, grollte

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