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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hatte auf ihn gewartet, und gemeinsam liefen sie wieder zur Spitze der Kolonne.
    Im Ovalen Saal zeigte Langmesser an, dass eine Streitmacht von Rukhs angetreten war, um den Zwergen zu begegnen. Einige Feinde, die zuvor entkommen waren, hatten die Ankunft der Zwerge gemeldet. Aber das Gezücht wusste noch nicht, dass sie es mit einer ganzen Armee zu tun hatten. Vielmehr glaubten sie, gegen einen Trupp von höchstens Kompaniestärke anzutreten. So konnten die Zwerge wiederum eine gewaltige Übermacht gegen die Rukhs ins Feld führen, und das Scharmützel war kurz und der Sieg ein leichter.
    Durek hatte Zwirn und Perry befohlen, sich aus dem Getümmel herauszuhalten, und zu ihnen gesagt, Anval und Borin würden jetzt zwar den größten Teil des Weges kennen, aber er wolle die beiden Waerans zurück halten, wenigstens so lange bis sie die große Tiefe erreichten. So blieben Zwirn und Perry im Gang, bis die Kämpfe vorbei waren.
    Sie setzten ihren Weg zum Mustersaal fort. Unterwegs erzählte Zwirn, der einfach nur froh war, wieder mit Perry vereint zu sein, was der Armee auf dem Marsch von der Überlandstraßenfurt bis zur Dämmertür widerfahren war. Trotz seiner gedrückten Stimmung wuchs Perrys Interesse an Zwirns Abenteuern mit jedem Wort, und die Geschichte holte Perry langsam aus seiner düsteren Verfassung. Zwirn erzählte von dem heulenden Schneesturm im Crestan-Pass, dem Waroo und den verirrten Zwergen, vom Eingeschneitsein, vom Gewaltmarsch über den Alten Rellweg und von der verschlammten Straße, von der Ankunft an der Dämmertür, von der Schlacht mit dem Kraken, dem Dammbruch und dem Tod des Ungeheuers, von der Entdeckung des Heeres durch Rukh-Spione und von Bryttas Versuch, diese abzufangen, und schließlich vom Abtragen des Geröllbergs und der Öffnung der Tür um Mitternacht.
    Perry war von der Geschichte fasziniert. »Du meine Güte, Zwirn«, verkündete er, als dieser mit seinem Bericht am Ende war, »du hast ein episches Abenteuer erlebt, das mindestens so aufregend ist wie einige der alten Geschichten.«
    »Na, da bin ich selbst nicht so sicher, Herr Perry.« Zwirn zuckte zweifelnd die Achseln. »Mir kommt es so vor, als wäre fast alles nur eine einzige Plackerei gewesen, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    »Oh, es war ganz gewiss ein richtiges Abenteuer«, versicherte ihm Perry, »und wenn wir mit alledem fertig sind, will ich es niederschreiben, damit auch andere etwas davon hören.« Er stellte Fragen, um noch mehr Einzelheiten über Zwirns Erlebnisse zu erfahren, während sie mit dem Heer nach Nordosten marschierten.
    Beide Wurrlinge ergingen sich schon bald in Spekulationen über den Ausgang von Bryttas Mission. Beide machten sich Sorgen, dass die Harlingar auf die gesamte Rukh-Armee gestoßen sein konnten, doch Zwirn mutmaßte: »Ach, ich glaube, dass die Menschen aus Valon ihre Aufgabe erfüllt haben, Herr, weil Gnars Armee uns nicht an der Dämmertür erwartet hat, als sie sich öffnete. Tatsächlich hat uns niemand erwartet. Nicht einmal Ihr. Aber ich hoffte, dass Euch nichts passiert war. Und da die Rukhs nicht da waren, glaube ich, dass Gnar noch nichts erfahren hat, also müssen die Harlingar die Spione abgefangen haben.«
    »Dessen bin ich nicht so sicher, Zwirn«, sann Perry. »Ganz und gar nicht sicher. Ich meine, ich bin nicht sicher, dass nicht doch einige Rukhs zu Gnar durchgekommen sind. Wenn sie nämlich durchgekommen wären, hätte Gnar auch nur etwas über einen Tag Zeit gehabt, seine Truppen zu sammeln. Und vielleicht hat er das – sie gesammelt, meine ich. Vielleicht erwartet uns ein Hinterhalt, und wir marschieren in eine gewaltige Falle.«
    Bei diesen Worten setzte Zwirns Herz einen Schlag aus. »Na, wenn das stimmt, Herr, dann würde das bedeuten, dass Marschall Brytta es vielleicht mit mehr Gezücht zu tun bekommen hat, als ihm lieb war. Das wären Neuigkeiten, die ich gar nicht wissen wollte.« Doch trotz seiner Bemerkung grübelte Zwirn über das Schicksal der Reiter aus dem Valanreich nach und hätte viel darum gegeben, etwas über ihren Verbleib zu wissen.
    Brytta war mit den Harlingar im Ragad-Tal angekommen, als gerade der Morgen graute. Das Tal war verlassen, bis auf seinen Landsmann Farlon und die verwundeten Zwerge, die sich auf ihre Reise nach Süden zu dem grasbewachsenen Tal vorbereiteten.
    Farlon war hoch erfreut, die Vanadurin eintreffen zu sehen, denn er hatte sich danach gesehnt, etwas über ihr Schicksal zu erfahren. Jetzt sah er, dass die meisten

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